Donald Trump hat Dienstag die Gelegenheit, vor dem gesamten Kongress und Millionen Zusehen in den USA und dem Rest der Welt Bilanz zu ziehen nach seinem ersten Jahr im Oval Office.
Der umstrittenste US-Präsident aller Zeiten will mit einer Jubelrede anlässlich der jährlichen "State of the Union"-Ansprache (Rede zur Lage der Nation) punkten.
Anlass dafür bietet zweifelsfrei die US-Wirtschaft: Die dampft aus allen Zylindern - das Wirtschaftswachstum war zuletzt mit 2,6 Prozent robust, die Arbeitslosigkeit ist mit 4,2 % niedrig. Bei einem wahren Börsenfeuerwerk an der Wall Street kletterte der Dow-Jones-Index seit Trumps Wahl um mehr als 40 Prozent.
Trump will Skandale abschütteln
Donald Trump wird sich die boomende US-Ökonomie voll an seine Fahnen heften - und vor allem die Republikaner-Steuerreform hervorheben, die wie ein Turbo für die Wirtschaft wirke, wie er bereits oftmals betont hatte.
Das alles wäre für Trump ein Beweis, dass er dabei sei, Amerika wieder "great" zu machen.
Der Erfolg an der Wirtschaftsfront soll den Rest des chaotischen und von Skandalen überschatteten Start des Ex-Immobilien-Milliardärs im Weißen Haus vergessen machen, hofft Trump.
Der Präsident dürfte auch ein Paket zur Erneuerung der maroden US-Infrastruktur präsentieren, das er durch den Kongress bringen möchte: Eine Billion Dollar soll ausgegeben werden für neue Straßen, Brücken, Airports und Bahnverbindungen.
Ein versöhnlicherer Trump?
Trump könnte die Rede für überparteiliche Ouvertüren nutzen, versöhnlicher klingen, nachdem er das Land die ersten 12 Monaten im Oval Office mit Twitter-Wutanfällen, übler Hetze gegen Immigranten, wilden Kriegsdrohungen und ordinärer Polemik spaltete.
Trump bleibt mit nur 39,9 Prozent Zustimmung ( Schnitt der Umfragen) unpopulär.
Experten erwarten, dass Trump bei der Rede eine durchaus gute Figur machen könnte: Wenn er den Redetext konzentriert vom Teleprompter abliest, wirkt der Republikaner durchaus präsidial, finden Polit-Beobachter.