TELE-FAX von GÜNTER VERDIN: OLIVER POCHER gibt sein Allerletztes

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Eigentlich könnte Randy Newman die Rezension über Oliver Pochers jüngstes Show-Format "Alle auf den Kleinen" (RTL) geschrieben haben:

Kleine Menschen haben niemanden zum Liebhaben.

Sie haben kleine Baby-Beinchen,

sind so niedrig, dass man sie zu Begrüßung hochheben muss,

haben kleine Autos, die tuut-tuut machen,

dünne, piepsige Stimmchen, schmuddelige Fingerchen und

schmutzige kleine Gedanken.

Du kannst ihnen nicht entkommen.

Ich jedenfalls will hier keine kleinen Menschen sehen.

(Übersetzung: SWR1)

Ein ziemlich böser Song, dieses "Short People"! Umso anerkennenswerter, dass Oliver Pocher nicht nur andere, sondern auch sich selbst gründlich verarschen kann. In seiner von "Schlag den Raab" inspirierten Game-Show alle auf den Kleinen schont er weder sich noch Material. Drei sympathische schräge Vögel treten in den absurdesten Wettbewerben gegen ihn an, am Schluss winken dem Sieger 100.000 Euro , genauer: 80.000 Euro, denn die beiden , die nicht zum Finale antreten, werden mit je 10.000 Euro belohnt. In den meisten irrwitzigen Spielrunden werden Wissen und Geschicklichkeit kombiniert. Ein Beispiel: alle Teilnehmer verkleiden sich als Pinguine und müssen, etwa auf die Frage: "Welche Farbe hat der Teppich für Staatsbesuche?" watschelnd als erster oder erste die rote Matte ( es stehen auch andersfarbige zur Auswahl) erreichen.

Komischer Höhepunkt war das Spiel, indem die Kandidatin von den mit verschiedenen Ingredienzien beschmierten Lippen des letzten Bachelors Jan Kralitschka den Geschmack der betreffenden Substanz erküssen musste ( durfte). Für Olli Pocher stand als besondere Überraschung ein bärtiger Hüne zum Küssen bereit: der Wrestler "Demolition Davies", der Pocher nicht nur lieb hatte, sondern ihn auch ordentlich in den Schwitzkasten nahm (siehe Bild). Moderiert wird "Alle auf den Kleinen" von Sonja Zietlow, der besten Adresse für Trash-Formate.

Was also ist "Alle auf den Kleinen" ? Absurdes Abhängen mit Spielen bis zur Besinnungslosigkeit, wirkt wie Komasaufen für die Augen.

Übrigens, Randy Newman relativiert am Ende des Songs sein arrogantes Urteil :

Kleine Menschen – genau wie du und ich, dieselben Idioten.

Alle Menschen sind Brüder bis zu ihrem seligen Ende –

Was für eine großartige Welt!


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