Wenn Polizisten zu sehr lieben: sie TRAUMATISIERT, er DOOF
Ich glaub, mich tritt ein Elch! Die spinnen, die Schweden. Jeder deutsche Fernsehredakteur würde dem Autor ein solch dreistes Drehbuch um die Ohren schlagen, die Schweden verfilmen es ungeniert. In der deutschen Version trägt der Krimi, den DAS ERSTE am Sonntagabend gleich nach dem "Tatort" sendete, "Das Erbe". Das ist einer der WALLANDER-Krimis nach Romanen von Erfolgsautor Henning Mankell, über die ich mir kein Urteil erlaube, weil ich sie NICHT LESE. Was ich GESEHEN habe, reicht aber. Es MENSCHELT in dieser Serie, als hätten die Produzenten extra einen Psychoanaytiker hinzugezogen.
Die aus der Psychiatrie ausgebrochene Killerin ist offenbar nicht die einzige Psychopathin. Kommissar Kurt Wallander lebt auch an der Grenze zum Wahnsinn, woran die gegenseitige Haßliebe zur herben und immer besserwisserischen Staatsanwältin nicht geringe Schuld hat. Auch die Frau des ermordeten CIDRE-Produzenten gehört dringend nicht nur ins Gefängnis, sondern auf die Couch. Dass im Rahmen des solide abgefilmten, unwahrscheinlich dramatischen Geschehens ( die Betonung liegt auf UNWAHRSCHEINLICH!) auch ein Psychologe und ein ehemaliger Krankenpfleger in der Psychiatrie ermordet werden, ist nur zu konsequent.
Wie fast in jedem Krimi wird billig Spannung dadurch erzeugt, dass sich Ermittler oder auch von Polizisten bewachte mögliche Opfer dadurch in Gefahr begeben, dass sie , aus Ehrgeiz oder Dummheit, solo handeln.
AproposPOLIZEIÜBERWACHUNG: An Dreistigkeit nicht zu überbieten, ist die Schlusswendung. Weil die zur Personenüberwachung abgestellten Polizeineulinge, die dauermüde und nervende Isabell und der in seiner Harmlosigkeit nur bedauernswerte Pontus, im Auto miteinander knutschen, wird der letzte Mord ermöglicht.
Und jetzt möglichst viel CIDRE, um den Mist runterzuspülen!