Teilzeit-Kindergartenfrei – Teil 1. Warum das Ganze?

Eigentlich wollte ich meinen Sohn nie nie nieeeee in den Kindergarten geben. Ich wollte das er viele Geschwister bekommt und ich alle gemeinsam bei uns Zuhause betreue. Ich hatte meine Wünsche und Vorstellungen, war überzeugt davon und wollte genau das! für mein Leben. Das und nichts anderes.

Tja, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Den Spruch kennt jeder, oder? Und irgendwie stimmt er manchmal auch, zumindest bei mir. Denn dann wenn ich denke, ich wüsste genau was los ist und wie es weitergeht, darf ich plötzlich feststellen, dass ich doch nicht alles im Griff habe und das die Situation doch anders ist als ich denke und manchmal auch mir erhoffe.

Oftmals ist es ziemlich anstrengend, den ganzen Tag (allein) mit Kind zu sein. Früher war die Ausgangssituation eine andere als sie jetzt ist. Viele Nachbarinnen waren noch nicht wieder berufstätig, lebten noch in der Umgebung und hatten logischerweise viel mehr Zeit als es jetzt der Fall ist. Zudem war auch meine Perspektive und Gesundheit eine andere. Ich hatte diese Wünsche und Bedürfnisse und es schien, als wären sie in naher Zukunft realisierbar.

Kindergartenfrei, mein Wunsch.

Doch dieser Wunsch ist gescheitert. Die Zeit ist verstrichen, die Situation hat sich geändert. Doch irgendwie ist es trotzdem schwer für mich, diesen Traum gehen zu lassen. Es fällt mir schwer mich neu zu orientieren. Meine Wünsche und Träume zu überdenken und mir ggf. neue, andere Träume und Ziele zu suchen.

Erschwerend kommt hinzu, dass ich manchmal aus gesundheitlichen Gründen nicht so viel unternehmen kann, wie ich eigentlich gern würde. Wir waren früher sowohl Vormittags als auch Nachmittags draußen. Und das fast jeden Tag. Egal ob Sommer oder Winter. Und auch das kann ich derzeit nur eingeschränkt. Ich habe mich oft mit anderen Müttern getroffen, war auf Spielplätzen, im Wald, bei anderen oder andere waren bei uns zuhause. Doch das ist derzeit nicht in dem Maß möglich, wie ich es gern hätte.

Für eine gewisse Zeit, ging er deshalb doch in einen Kindergarten. Es war ok. Er hatte eigentlich eine gute Zeit, doch es gab einige Triggerpunkte, mit denen ich nicht umgehen konnte. Zudem waren 2 Erzieherinnen mit denen er täglichen Kontakt hatte nicht für den beruf geeignet, um es mal nett auszudrücken. Was auch mit ein Grund war, weshalb ich ihn dort wieder abgemeldet habe.

Und gerade diese Tatsache, dass wir nicht stets und ständig draußen oder unter Leuten sind, stresst mich manchmal zusätzlich. Der Gedanke das mein Sohn vielleicht ein oder zwei Tage keine Kinder zu spielen hat, setzt mich unter Druck. Doch der Weg zurück in den alten Kindergarten ist geschlossen. Die Wartezeit auf einen neuen Kindergartenplatz ist relativ lang und die Hoffnung, dass meine Wünsche und Bedürfnisse zeitnah erfüllt werden ist gerade eher gering.

Bin ich zu streng mit mir?

Manchmal fühle ich mich morgens nach ein paar Stunden schon müde. Ausgelaugt. Erschöpft. Traurig. Die Situation wie sie gerade ist, macht mich zugegeben schon manchmal Hoffnungslos.

Es fehlt ein Mensch, an dessen Schulter ich mich anlehnen kann. Der mir Mut macht. Der meine Träume, Wünsche und Hoffnungen teilt. Bei und an dem ich Halt bekomme und es gleichzeitig zurück geben kann. Ich muss funktionieren, für meinen Sohn. Doch ich merke, wie meine Grenzen immer öfters deutlich werden.

Gerade beim Thema Kindererziehung frage ich mich, ob ich manchmal nicht zu streng zu mir bin. Ich war wie gesagt stets und ständig mit meinem Kind draußen, wollte (und will) natürlich nur das Beste für ihn. Ich wollte, dass er die Natur kennen lernt. Das er vollkommen frei aufwächst. Hatte irgendwie diesen Druck, meinem Kind das Beste zu geben. Was mir auch nicht schwer fiel. Doch zunehmend spüre ich, dass meine eigenen Bedürfnisse und Wünsche (derzeit) manchmal etwas kurz kommen.

Trotzdem kann ich meinen Sohn nicht einfach sich selbst überlassen. Er möchte beschäftigt werden. Spielen, spielen, spielen. Und da ich ihm das alles nicht immer nur geben kann, versuche ich eben sooft es geht unter Leute zu gehen, damit er Abwechslung und Kinder zum Spielen hat. Oft kommt auch meine Mutter zu Besuch, was den Kleinen natürlich sehr freut.

Kindergartenfrei, ist mein Traum gescheitert?

Ja, irgendwie schon. Denn diese Idylle, die ich mir gedanklich vorgestellt hatte ist nicht mehr da. Nicht weil mein Sohn sich verändert hat, sondern weil es mir gesundheitlich eben nicht so gut geht. Privat läuft es nach wie vor nicht besonders gut und auch das zerrt an den Kräften und der Hoffnung. Deshalb ist es gut möglich, dass Mini-Me nochmal in den Kindergarten gehen wird.

Was wir also genau den ganzen Tag machen, erzähle ich euch im 2. Teil.

Alles Liebe
Nina


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