Koppke Tee mit Kluntje und Wulkje und een Kaskoukje
Zutaten:
- Loser schwarzer Ostfriesen-Tee: pro Person 1 TL plus 1 TL für die Kanne
- Heißes Wasser
- Kluntje
- Tee-Sahne
- Teegeschirr und Teelöffel, Sahnelöffel
Kluntje-Topf und Sahne-Kännchen
Tee-Stövchen für die Teekanne
Zubereitung:
Tee-Zubereiten:Wasser im Wasserkocher aufkochen. Die Ostfriesen hatten früher einen sogenannten Küchen-Stangenofen. Es gab immer einen Kessel mit Wasser auf dem Herd. Wenn dann ein Gast zur Tür hereinkam wurde das Feuer im Herd geschürt, ein Stück Holz oder Torf nachgelegt und die zwei Ringe von der Kochstelle mit einem speziellen Haken entfernt. Der Wasserkessel war nach unten sozusagen ausgebeult, so dass die Hitze des Feuers direkt an den Kessel kam. So war das Wasser - häufig Brunnenwasser - schnell erhitzt. Nach dem Kochen kam der Kessel auf die Heizplatte und die Ringe wurden wieder eingesetzt.
Der "Tee-Pott" = die Teekanne wurde heiß ausgespült und dann erst wurden die Teeblätter eingefüllt und mit soviel Wasser aufgegossen, dass sie gerade bedeckt waren. 2 Minuten später wurde voll aufgegossen und der Tee musste drei Minuten ziehen.
Heute sind die Ostfriesen zeitgemäß bestückt und verwenden einen elektrischen Wasserkocher. Das Aufbrühen geschieht aber immer noch wie oben beschrieben in der Tee-Kanne in zwei Schüben.
Tee-Einschenken:
In jede der kleinen Tee-Tassen kommt ein dicker Kluntje und Tee wird auf den Kluntje geschenkt. Es knistert so wundervoll und macht Appetit. Mit einem speziellen Sahne-Löffel wird fast zärtlich Sahne im Kreis auf den Tee geschenkt. Die Sahne steigt nun wie eine kleine Wolke (Wulkje) an die Oberfläche.
Die Teekanne (Tee-Pott) wird mit heißem Wasser aus dem Kessel wieder aufgefüllt. Solch ein Aufguß kann zwei- oder dreimal gemacht werden. Danach sollte ein neuer Tee angesetzt werden.
Wichtig: Die erste Tasse Tee bekommt immer der Gast: das ist die beste Tasse Tee.
Tee-Trinken: Umrühren verboten!
Die Ostfriesen rühren nicht. Deshalb kommt erst der fette Sahne-Tee-Geschmack und je weiter die Tasse leer-getrunken wird, desto süßer wird der Tee, bis der letzte Schluck eigentlich nur noch Zucker-Tee-Sirup ist.
Der mit eingedeckte Teelöffel auf der Untertasse dient lediglich dazu, den Kluntje-Rest auszulöffeln und anzuzeigen, ob noch Tee gewünscht wird. Will man/frau keinen Tee mehr trinken wird der kleine Teelöffel in die Tasse gestellt. Solange dieses Zeichen fehlt wird der Tee ungefragt immer wieder nachgeschenkt. Unerfahrene Ostfriesland-Besucher haben so manchmal unendlich viel Tee trinken müssen - bis sie aufgeklärt wurden und den Löffel in die Tasse stellten. So erging es vielen Pastoren und Lehrern (Mester'n), die als Nicht-Ostfriesen ihre Arbeitsstellen in Ostfriesland erhielten und mit der Bauernschläue der Ostfriesen (die sich ins Fäustchen lachten) nicht rechneten.