In der Pubertät sind Kinder oft kaum zu ertragen. Sagt man. Wir wissen es noch nicht so richtig, auch wenn wir langsam aber sicher, gewisse Anzeichen dafür erkennen, dass diese Aussage stimmen könnte. Rahel, die für www.mamasunplugged.ch bloggt, ist uns in dieser Frage einen Schritt voraus und hat bereits ein paar Erfahrungen sammeln können. Zwar nicht mit den eigenen Kindern, aber so doch mit ihrem eigenen Bruder! Im Rahmen der Bühne frei–Serie gibt sie uns einen ersten Einblick in die geheimnisvolle Welt von Teenies!
„Da sitz ich nun. Plötzlich dreifach Mama… naja fast. Mein 15-jähriger Bruder hat entschieden, für zwei Wochen bei uns zu wohnen. Toll – dachte ich erst. Ich wurde eines Besseren belehrt. Dazu folgend meine acht Erkenntnisse zum Zusammenleben mit einem jungen Menschen in seiner Reifezeit.
Eltern werden zu Bediensteten
Du bist nicht mehr Mutter oder Vater. Nein du bist die, die wäscht, kocht, aufräumt. Ab und an hast du die Ehre, die Herrschaften in ein Einkaufszentrum oder Kino zu fahren. Mit dem Vater werden mafiöse Abmachungen getroffen à la „Gib mir Geld und ich lass deine Familie in Ruhe.“ Man muss sie selbst 783 Mal bitten etwas zu tun, aber wehe, man spurt selbst nicht, wenn sie einmal nach etwas fragen.
Essensgewohnheiten
Teenies essen. Sie essen Unmengen. Nur nicht das, was du kochst, denn das ist schon mal aus Prinzip immer das Falsche. So stochern sie in ihrem ehemaligen Lieblingsessen rum, brummen etwas in ihren Flaumschnauzbart und warten gelangweilt, bis man sie vom Tisch schickt. Zwei Stunden später werden der Kühlschrank und die Küchenschränke durchforstet und leer geräumt. Unmengen an Chips und Süsskram werden entwendet und in höchster Gollum-Manier (MEIN SCHATZ) im Zimmer gehütet und verputzt.
Schlafgewohnheiten
Sie gehen zwischen 22.00 und 04.00 ins Bett, schlafen mindestens 14 Stunden, um dir dann mitzuteilen, wie müde sie noch sind. Du, Mutter von zwei Nicht-Durchschläfer-Frühaufsteher-Kinder kannst nur müde lächeln. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und wenn sich der neue Mitbewohner am Nachmittag für ein Schläfchen wieder in sein Zimmer verzieht, wünscht man sich für einen kleinen, kurzen, minimalen, schwachen Moment, dass man selbst wieder ein Teenie wäre.
Anworten
Mit einem jungen Erwachsenen (haha) ein Gespräch zu führen, ist etwa so ergiebig wie einen stumpfen Nagel mit einer Poolnudel in eine Betonwand einzuschlagen. Die häufigsten Antworten: „Ja. Nein. KA. OK. Ich weiss nicht.“ Mehr bringt man da nicht raus. So unterhalte ich mich mittlerweile lieber mit Siri, die Gespräche sind tiefgründiger und ihre Antworten teilweise sehr hilfreich.
Mithelfen
Apropos hilfreich. Das sind Jugendliche nur in schwachen Momenten oder wenn ihr Handy in Gefahr ist. Mal kurz auf die Kinder aufpassen? Fehlanzeige! Mal eben den Müll rausbringen? Wäh pfui! Den Tisch abräumen? Irgendwann bekommt das Zeug Beine und läuft von alleine.
WLAN/HOTSPOT
WLAN ist Life. Und wenn keines da ist, wird dein Handy angezapft. Hotspot – kannte ich vorher nicht. Nach dem Erklären fühlte ich mich etwas alt, und das mit 33 Jahren. Hotspot also – Gut für die, die eine unbegrenzte Datenanzahl im Abo inbegriffen haben. Wenn nicht, ist deine Datenmenge innerhalb von 24 Stunden bestimmt aufgebraucht. Sie verbrennen den ganzen Tag 0 Kalorien aber Daten verbrennen sie mit Lichtgeschwindigkeit.
Facebook ist out – Insta , Snap ect sind in
Wie, du hast noch Facebook? Ja, musste ich mir anhören. Von meinem 15 Jährigen Bruder. Das benutzt scheinbar KEINER mehr. Facebook – das Altersheim für Social Media Nutzer! Heute ist Insta, Snap und ich weiss echt nicht mehr wie das Dritte hiess, angesagt. Ähä… Spannend. Ich bleibe lieber Facebook und seinen Milliarden von alten, uncoolen Usern treu. Da komm ich wenigstens draus. Himmel. Und ich muss nicht so doofe Hunde-Katzen-was-auch-immer-Filter benutzen. Nein, da kann ich noch mein FACE, mein wahres Gesicht zeigen. Diese virtuellen Masken machen mich nervös. Und immer diese Anweisungen: „Strecke deine Zunge raus! Runzle mit der Stirn!“ Danke aber Nein Danke.
Zimmer und (Un)Ordnung
Das Zimmer dient nicht nur als Schlafplatz. Nein es wird auch genutzt, um Wäsche kunstvoll auf dem Boden zu verteilen, mittendrin finden sich atemberaubend hohe Gläsertürme und die Süssigkeiten scheinen dort aus einer unendlichen Quelle zu entspringen. Das Zimmer wird zudem als Festung benutzt, da es draussen zu heisse 30 Grad ist und im Zimmer angenehme 35 Grad, bleibt man am Liebsten gleich den ganzen Tag dort liegen.
Bestimmt gäbe es noch unzählige Punkte mehr. Dies sind meine Erfahrungen aus zwei Wochen. Mein Respekt geht an alle Mütter von Teenies, die gerade Ähnliches durchmachen. Ich bin mit euch! Und froh habe ich noch ein bisschen Zeit, bis mein Threenager soweit ist.“
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Rahel findet ihr auf folgenden Plattformen:
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