Heiko von ‘Laufe Marathon’ sich gefragt, was eine Pulsuhr eigentlich alles können muss und dazu eingeladen, die eigene Sicht auf dieses Thema zu teilen. Es gibt so viele unterschiedliche Läufertypen und dementsprechend sicher auch die vielfältigsten Gedanken dazu. Außerdem ist der Markt regelrecht überschwemmt worden und für jedes Leistungsniveau, für Läufer wie auch für Triathleten, für Technik- und Designfans gibt es das passende Model.
Eine kleine Umfrage in meinem Umfeld ergab, dass eine Pulsuhr zunächst den Puls und auch die Uhrzeit anzeigen sollte (kleiner Seitenhieb meiner Fahrradbegleitung, der ich die Uhrzeit nicht nennen konnte, da ich mein Gerät nicht so eingestellt hatte) und abschließend eine gewisse Trainingsauswertung möglich ist.
Wie der Name ‚Pulsuhr’ schon sagt, wird in erster Linie der Puls gemessen und angezeigt, dazu ist ein Brustgurt notwendig, der auf gar keinen Fall mehr aus starrem und hautunfreundlichem Plastik sein darf. Zum Glück hat sich in den vergangenen Jahren einiges auf dem Markt getan und nun bieten die meisten Hersteller solcher Pulsuhren, die aufgrund der Entwicklung immer mehr zu einem Trainingscomputer wurden, weiche Synthetikbänder an.
Hat man sich erst einmal an ein bestimmtes Gerät und bestimmte Funktionen gewöhnt, fragt man sich häufig, wie man vorher ohne sie leben konnte. Nach 10 Jahren mit einer Polar, die mir hauptsächlich den aktuellen Puls angezeigt hat und einem Handy, das die GPS Funktion ab und an übernommen hat, haben sich meine Ansprüche seit dem letzten Jahr grundlegend verändert. Das hat zum einen damit zu tun, dass mein Trainingsniveau gestiegen ist und dass ich auf eine professionelle Statistik Wert lege.
Ich brauche keinen Trainingscomputer, wenn ich einfach so vor mich hinsportel, genieße die zwanglose Zeit, aber freue mich trotzdem, wenn ich als Statistikfreund einige Daten erhalte, vor allem wenn ich einen Wettkampf anstrebe.
Ich bin ein Planer, der nach Plan läuft, wenn ich ein bestimmtes Ziel verfolge. Da die meisten Pläne puls-, zeit- und/oder streckenorientiert sind, ist es für mich absolut notwendig, dass mein Trainingsgerät Puls, Pace, Trainigszeit und gelaufene Strecke anzeigt. Da ich mein Training nicht auf der Bahn absolviere sondern meist im freien Gelände, sind Rundenzeiten, die mit einem Signalton oder durch Vibration angezeigt werden, äußerst praktisch (ich bevorzuge Vibration). Ich möchte nicht ständig auf die Uhr schauen müssen, wenn ich Intervalle laufe, sondern meine Konzentration dafür verwenden, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Falls es mir doch mal nicht gelingt und ich mit dem Gerät auf dem Boden entlangschramme, es mir im Schwimmbad auf die harten Fliesen fällt, sollte das Display nicht gleich zerspringen oder zerkratzen. Bruchsicherheit, steht deshalb mit ganz oben auf meiner Wunschliste der perfekten Sportuhr.
Natürlich spielt das Design keine untergeordnete Rolle, denn ich möchte an meinem Handgelenk, keinen schweren Klotz und am liebsten auch noch ein möglichst neutrales, als Uhr einzusetzendes Gerät. Dieses muss unbedingt, wie auch die passende Software und/oder das passende Online-Portal intuitiv zu bedienen sein. Ich möchte meine Zeit lieber mit dem Laufen verbringen, als damit Bücher oder Internetseiten über das Gerät zu lesen.
Wie Heiko auch treffend festgestellt hat, sollte die Uhr in der Lage sein, mehrere Trainingseinheiten zu speichern, damit ich unterwegs, im Urlaub, an Tagen mit mehr als einer Sporteinheit zwischendurch keine Synchronisierung vornehmen muss.
Nachdem ich mir zu Beginn des Jahres den Garmin Forerunner 210 zugelegt habe, erhielt ich den 610 zum Testen, den ich seither nicht mehr missen möchte. In puncto Design, Handhabung, Funktion hat er klar die Nase vorn und trotz der erheblich höheren Kosten, würde ich mich immer wieder für letzteren entscheiden. Lediglich die Tatsache, dass man mit ihm nicht schwimmen kann, stört mich etwas, aber selbst dafür hat sich eine gute Lösung gefunden. Den Polar RCX5 habe ich vor einigen Wochen ebenfalls zum Testen erhalten und er bietet mir ähnlich wie der 610er vielfältige Funktionen, ist aber eher eine Multisportuhr, als eine Laufuhr wie der 610er. Bis jetzt stört mich nur etwas, dass ich mehr als nur die Uhr mitnehmen muss (der GPS Empfänger ist extern zu tragen).
Grundsätzlich ist eine Multisportfunktion für mich praktisch, aber keine zwingende Voraussetzung für eine Pulsuhr, die ich tragen würde – dafür bin ich zu sehr Läufer als Triathlet.
Zusammenfassung:
+ Intuitive Bedienung
+ Neutrales Design (möglichst klein, wie eine Uhr, nicht wie ein Klotz)
+ Brustgurt aus Synthetik
+ Bruchsicheres, kratzfestes Gerät
+ Puls
+ Pace
+ Distanz
+ GPS (intern wäre praktisch)
+ Gut lesbares, hochauflösendes Display
+ Wasserdicht nicht nur spritzwasserfest
+ Puls sollte auch beim Schwimmen angezeigt werden
+ Automatische Anzeige der Rundenzeiten
+ Vibrationsalarm
+ Auswertung per Software oder online
+ GPS Datei sollte man exportieren können
+ Automatische Pause
+ Veränderbare/individuell einstellbare Seiten auf dem Trainingsgerät, die mehrere Details anzeigen können
+ Erstellen eines Trainings mit Software/online und Übertragung oder am Gerät selbst
+ Beleuchtetes Display
+ Akku sollte für mich für mindestens 2 Trainingseinheiten á 3h halten (mehr schaffe ich sowieso noch nicht)
Nicht zwingend notwendig:
- Multisportfunktion
- Einstellbare Pulsbereiche
- Virtualen Partner oder Konkurrenten
- Kalorienverbrauch
- Touchscreen
- GPS Position
- Karten herunterladen und abspeichern
- Zubehör wie Trittfrequenzmesser & Laufsensor
- Drahtlose Übertragung vom Trainingsgerät zum Auswertungs-Tool
- als Uhr verwendbar
- Leistungsdiagnose (Ruhepuls, Trainingseffekt, wie fit ich bin…)
- Automatische Synchronisierung mit Software/online
- Durchschnittspuls & -pace
- Anzeige der Höhe
- Trainingsauswertung auf dem Gerät
Viele weitere Meinungen, Ideen und interessante Ansätze findet ihr auf Heikos Blog in den Kommentaren; auch Philipp hat sich Gedanken dazu gemacht.