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Christine Keil und Matthias Zarbock Christine Keil und Matthias Zarbock

"Unser Staat ist auf Draht", so titelte am 14.08.1961, einen Tag nach Schließung der Grenzen, die Tageszeitung Neues Deutschland. Diese Grenze existierte 28 Jahre, zwei Monate und 27 Tage und hatte viele Gesichter. Noch heute.

Während die Überwindung der Teilung - besonders in Berlin - auch den Pankower KommunalpolitikerInnen Anlass war, dieses Ereignis mit einer Kranzniederlegung an der Grabstätte Peter Fechters, zum Gedenken für die zahlreichen Opfer der Berliner Mauer zu ehren, bereitet die NPD ihre Kundgebung am S-Bahnhof Bornholmer Straße vor. EIN Anlass, doch die Motivation dazu konnte unterschiedlicher nicht sein.

Ausgerechnet auf einer Brücke, die den Namen des am 14. August 1944 von den Nazis ermordeten antifaschistischen Widerstandskämpfers Wilhelm Böse trägt, trug am 13. August 2011 die Berliner NPD ein heuchlerisches Gedenken an die Mauertoten zur Schau.

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Zur Teilnahme an dem Protest hatten die Fraktionen des Pankower Bezirksparlaments aufgerufen. Sie wurden unterstützt von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit. Zu den Neonazi-Gegnern sprachen u.a. Kartin Lompscher, Christine Keil, Renate Künast und Roland Schröder.

Auch Stefan Liebich schließt sich der gemeinsamen Erklärung – die hier nur auszugsweise wiedergegeben werden kann - der Pankower Parteien und Fraktionen nachdrücklich an.

"Wir sind empört über die Pläne der NPD, am 13. August auf der Bösebrücke, am ehemaligen Grenzübergang Bornholmer Straße, eine Kundgebung zu veranstalten. Wie schon am 1. Mai 2010 an gleicher Stelle und am 17. Juni 2011 in Mitte versucht die NPD damit einmal mehr, für unsere demokratische Gesellschaft wichtige historische Orte und Ereignisse für sich zu vereinnahmen und ihre Bedeutung durch ihre Propaganda zu verunglimpfen.“

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„Der historische Ort des ehemaligen Grenzübergangs Bornholmer Straße erinnert zudem nicht nur an den Mauerbau vor 50 Jahren, sondern als Ort der Maueröffnung 1989 auch an den Sieg der Freiheit über die Diktatur und an die Überwindung der Deutschen Teilung. Der Ort steht somit in allem für das Gegenteil dessen, was die NPD verkörpert, nämlich Hass, Gewalt und Unterdrückung.“

„Die NPD knüpft damit erschreckend nahtlos an die Ideologien der Nationalsozialisten mit ihrem übersteigerten Nationalismus, Krieg und rassistischer Gewalt an, die mit ursächlich für die Teilung Deutschlands waren. Ihre infamen Versuche, sich die Geschichte anzueignen und umzudeuten, lassen wir nicht zu.“


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