In jeder einzelnen Stellenanzeige liest man heute, dass Teamfähigkeit zu den gefragten Soft Skills gehört, die ein Arbeitgeber bei einem Angestellten nicht missen möchte.
Aussenseiter © Michael Andre May / Pixelio
Die Teamfähigkeit der Bewerber wird oft in Bewerbungsverfahren oder Gesprächen getestet. So müsse man eigentlich davon ausgehen können, dass alle künftigen Kollegen kollegial sind und in der Teamarbeit aufgehen. Die Zusammenarbeit, groß angelegte Projekte und kreative Brainstormings müssten die Folge sein.
Immer weniger sind die einzelnen Mitarbeiter als Individuen gefragt, mehr als diese werden sie als eine Gruppe von fähigen Kollegen gesehen, deren Kenntnisse zusammengenommen ein Optimum für das Unternehmen ergeben. Intensiv und regelmäßig arbeitet dieses Team gemeinsam an bekannten Projekten und erarbeitet neue Ideen für neue Teamprojekte.
Die Unternehmen erhoffen sich durch ihre einzelnen Projekte und Teams Flexibilität und Qualität gegenüber ihrer Konkurrenz, neue Ideen, Aufgaben und Trends müssen nicht lange kommuniziert, durchdacht und zusammengestellt werden, kümmert sich ein eingespieltes Team darum, wird es schneller und qualitativ hochwertiger zu einem problemlosen Workflow und innovativen Ergebnis kommen.
Nun erkennt man schon in den vergangenen Zeilen eine Diskrepanz, die sich generell durch den deutschen Sprachgebrauch zieht. Es handelt sich um die beiden Bezeichnungen Gruppenarbeit und Projektteam. Tatsächlich sind diese beiden Verbindungen von unterschiedlicher Natur, auch wenn sie das gleiche Ziel verfolgen.
Spricht man von Gruppenarbeit, so kann man davon ausgehen, dass die Gruppenmitglieder als Team dauerhaft und fest zusammengefasst sind, um Aufgaben und Ziele gemeinsam zu bearbeiten. Als Gruppe haben sie einen breiten Aufgabenbereich zu verwalten und damit auch einen weiten Handlungs- bzw. Entscheidungsspielraum, in dem sie sich bewegen. Meist wird die Gruppe von einer Person geleitet und geführt, die den Überblick behalten und die einzelnen Mitglieder zusammenbringen soll.
Eine andere Art der Zusammenarbeit ist das Projektteam. Für zeitlich befristete Projekte werden hier Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen und/oder Aufgabenbereiche zu einem Projektteam zusammengeführt, um dieses über einen befristeten Zeitraum zu bearbeiten und zum Ziel zu bringen. Meist handelt es sich hier um ein neues, innovatives Projekt, das Kreativität und Einsatz voraussetzt. Oft haben die Projektteammitglieder hier und da schon einmal miteinander zusammengearbeitet, können sich aber auch völlig unbekannt sein, was oftmals die Kreativität fördert. Das Projektteam, wird, wie auch die zuvor erwähnte Gruppe von einem Teammitglied geleitet und geführt, wird aber nach Beendigung des Projekts wieder “auseinandergesetzt” und zurück an den üblichen Aufgabenbereich versetzt.
Welcher Gruppe man nun angehört, ist eigentlich gleich, wichtig ist das gemeisame Ziel und die damit verbundene Bedingung. Es gibt keine Alleingänge, alle Ideen werden in einen Pott geworfen und im Team gemeinsam diskutiert, bearbeitet und zum Erfolg gebracht. Die Mitglieder lernen voneinander und können die anstehenden Aufgaben durch ihre Vielfältigkeit von vielen Seiten beleuchten.
Wer nun neugierig geworden ist und sich selbst testen möchte, der kann dies mit dem durchaus unterhaltsamen Teamhassertest.
Was wir Interessierten auch ans Herz legen wollen ist das Buch Ich hasse Teams!: Wie Sie die Woche mit Kollegen überleben. Die Autoren Svenja Hofert und Thorsten Visbal fragen sich in ihrem Werk, wie beliebt Teamarbeit in Deutschland wirklich ist und offenbaren uns Tipps und Tricks, um die Zusammenarbeit im Team angenehmer zu machen.
Für einen detaillierten Abstract zum Inhalt des Buches könnt ihr das Karrierebibelblog besuchen.
Wir wünschen euch viel Spaß und Erkenntnis
Euer Frau-Macht-Karriere-Blog!