Wer chinesisch spricht oder in Begleitung einer chinesisch sprechenden Person ist, kann ich empfehlen sich einmal bei einem Arzt in China nach traditioneller Methode untersuchen zu lassen. Es gibt diese Möglichkeiten auch in Deutschland, doch ich wollte es in China kennenlernen. Entscheidend für die Untersuchung ist die Zunge und der Puls an den Armgelenken. Die Zunge wird angesehen, auf Größe, Struktur und “Farbe”. Der Puls wird an beiden Handgelenken gefühlt. Auf Basis fällt der TCM Arzt seine Diagnose. Je nachdem bekommt man ein Rezept für eine Kräutermischung, die bei den “Leiden” als Medikament zum Einsatz kommen. Es ist ein Erlebnis und kostet wirklich nicht viel. Ich überlasse es jedem einzelnen, ob er daran glaubt oder nicht.
Mit dem Rezept geht man zur “Apotheke”. Diese befindet sich meistens im selben Haus. Hier werden die verschiedenen Kräuter genommen, gewogen und nebeneinander auf dem Tisch angehäuft. Dies sind dann die Zusammensetzungen (Medikamente) für die verschiedenen Tage oder Wochen.
Meine Kräutermischungen mussten erst einmal einige Stunden zu Hause “gekocht” werden. Der Sud beim Kochen war die eigentliche Medizin. Zwei Mal täglich ein Glas aus dem warmen Sud der aufgekochten Kräuter. Man konnte es trinken. Zwei oder drei Mal angesetzt und weg war.
So sahen dann die Kräuter nach dem “Kochen” aus. Was alles darin war, weiß ich nicht. Zu guter Letzt kamen die Kräuter bei einem heißen Fußbad zum Einsatz.
Eine weitere Behandlungsmethode ist die Akkupunktur. Nach den Kräutern wollte ich dies auch kennenlernen (in Deutschland wollte ich es nicht testen). Ich bekam 5 Nadeln in den Kopf und noch 2 Nadeln in die Hand.
Zu meiner Überraschung schmerzte das Setzen der Nadeln nicht. Der chinesische Arzt war sehr flink. Innerhalb weniger Sekunden waren alle Nadeln gesetzt.
Etwa 20 Minuten saß ich mit den Nadeln im Arztzimmer in einem Krankenhaus in Beijing. Immer wieder Mal kamen verschiedene andere Personen herein, wollten etwas vom Arzt und gingen dann wieder. Es war eine interessante Erfahrung.