Hinter den sieben Buchten und den sieben Schluchten, da lag ein Nationalpark namens Tayrona.
Eines sonnigen, schwülen Tages ritt eine junge Frau durch einen Wald aus Palmen, doch sie ritt nicht gut.
Da traf sie einen hübschen Ritter mit südamerikanischem Blut.
Er zeigte ihr, wie man schnell ritt
und gab dem Pferdchen einen leichten Tritt.
Ihaaa, das Pferd galoppierte flott davon
und die junge Frau schrie bloß „Hilfe, mein Hut ist entflohen!“.
Der edle Ritter brachte das Pferdchen schnell zum Stehen
und wollte für immer nur in ihre blauen Augen sehen.
Da er nur so strahlte voller Mut,
brachte er auch ihren Hut.
Durch den Urwald hindurch galoppierten sie den steinigen Weg,
bis sie mit ihren Pferden abbogen, und zwar westlich-schräg.
Da erblickten sie ihn – den unendlichen weißen Strand mit dem tiefblauen Meer.
So ritten sie den Horizont entlang in den Sonnenuntergang, schon lang ist es her.
Dies war ein kurzer Einblick meiner persönlichen Erinnerung an Tayrona. Die Szene und Beschreibung entsprechen sogar, mehr oder weniger, der Wahrheit. So märchenhaft wie das klingt, hat es sich jenes Paradies auch angefühlt.
Denn Tayrona ist ein unbeschreiblich schöner Ort, auf dem man sich fühlt, wie auf einem anderen Planeten. Der Nationalpark liegt ungefähr fünfzig Bus-Minuten nord-östlich von Santa Marta. Er befindet sich zwischen Taganga und Palomino.
Anreise
Bus
Für die Gemütlichen unter euch: ihr könnt diese Strecke von Santa Marta bis zum Park mit dem Bus die Küste entlang fahren, welcher jede halbe Stunde von der Kreuzung Calle 11 mit Carrera 11 abfährt. Der Bus kostet 6.000 COP
Von El Zaino, den Anfang des Parkes sind es dann noch etwa 4 kilometer bis zum Start des Wanderweges in Cañaveral. Ihr könnt die Strecke laufen, trampen oder den Shuttlevan für 3.000 COP nehmen.
Boot
Wer auf Action und Adrenalin aus ist, kann mit einem Schnellboot von Santa Marta oder Taganga aus herbeiflitzen und landet nach circa vierzig bis sechzig Minuten Fahrzeit, direkt am Hauptstrand Tayronas, genannt „El Cabo San Juan de Guia (El Cabo)“. In diesem Fall zahlt man zwar 30.000 bis 40.000 COP (9-13€), doch man erspart sich das Einführungsvideo am Eingang und den Ticketkauf mit der endlosen Menschenschlange. Beim Ticketschalter wird, wie so oft an der kolumbianischen Küste, mit Schneckentempo vorgegangen und viel getrödelt, was die sich in der Hitze anstauende Menschenmenge vor dem Schalter erklärt.
Eintrittspreise
Der Preisunterschied für den Eintritt zwischen Kolumbianern und „Ausländern“ ist ziemlich groß. Als Einheimischer bezahlt man 16.000 COP (ca. 4€) und als Tourist 42.000 COP (ca. 12€). Außer, man ist Schüler oder Student und hat optimaler Weise seinen Ausweis dabei – so wie ich damals. In diesem Fall, zahlt man auch circa so viel wie die Einheimischen. Ausländer, die in Kolumbien wohnen und mit einer Cedula Extranjeria ausgestattet sind, können ebenfalls zum günstigen Preis von 16.000 COP den Park besuchen. Kinder von 5 – 12 zahlen 8.500 COP. Die Preise variieren allerdings von Jahr zu Jahr.
Ich hörte auch, dass sie beim Ticketkauf einen Nachweis der Gelbfieberimpfung verlangen würden. Bei mir, vor etwas über einem Jahr, war das jedoch nicht der Fall.
Wandern, Reiten oder Bootfahren?
Was man sich noch so erspart, wenn man sich für die etwas teurere Bootsfahrt entscheidet, ist der gnadenlosen Weg durch den tropischen Urwald voller Palmen. Je nachdem, ob ihr Flitzer, oder „Chiller“ seid, dauert jener zu Fuß nämlich zwei bis zweieinhalb Stunden und ist, wie im Reim erwähnt, ziemlich steinig. Es geht viel auf und ab, was viele der Reisenden in der Hitze und zusätzlich mit dem Backpack auf dem Rücken, wahrscheinlich nicht als angenehm empfinden würden. Allerdings kostet die Vermietung eines Pferdes durch den Park 30.000 COP (9€). Das geht etwas schneller als zu Fuß zu wandern und der Rücken wird durch das Gepäck auch kaum bis nicht belastet. Somit schont ihr zwar euren Rücken, jedoch aber nicht euer Gesäß. Außer, ihr könnte besser reiten als ich. Damals habe ich mir allerdings diesen kleinen Luxus für meinen durch Skoliose belasteten Rücken gegönnt und mich für das Pferd entschieden. Ich traf allerdings auch sehr viele an, denen es Spaß machte verschwitzt mit zwanzig Kilogramm am Rücken durch den Park zu schlendern und den Palmenwald hautnah zu spüren. Egal, welchen Weg man sich zum Strand aussucht, der Naturpark voller Palmen, versteckter Tiere und einzigartiger Natur, hat so und so etwas Magisches an sich. Bunte Vögel kreuzen dir fliegend den Weg, während sich ober dir meterlange Palmen erstrecken und beinahe den Himmel verdecken. Bunte Salamander in strahlenden blauen und grünen Tönen versuchen sich vor dir in Blätterhaufen zu verstecken und ein paar Affen schwingen sich von Baum zu Baum.
Übernachten
Wenn man schließlich am belebtesten Strand „Cabo San Juan de Guia“ angekommen ist und gern über Nacht bleiben will (was sich meiner Meinung nach total auszahlt), hat man die Wahl zwischen der Vermietung der Zelte um 25.000 COP (8€) oder das Mitbringen der eigenen Zelte. Die, die gern im Schaukelrhythmus einschlafen, haben außerdem noch die Möglichkeit auf Hängematten zu übernachten. Die weiter hinten, die in Nähe der Zelte platziert sind, kosten pro Nacht 20.000 COP – der billigste Übernachtungspreis auf diesem Gelände. Dann gibt es noch einen Aussichtspunkt, der sich zwischen den zwei Strandabschnitten in „El Cabo“ auf einem hohen Felsen befindet. Mit Hilfe von Treppen steigt man ganz nach oben und gelangt somit zum zweiten Hängemattenplatz direkt über dem Meer. Wer also das Gefühl haben möchte, er schwebe hoch über dem Ozean und gern mit dem Geräusch des Wellenrauschens in den Ohren einschläft, für den ist dieser Schlafplatz um ca. 25.000COP perfekt. Das letzte was man hört wird, wird das Meer sein und das erste was man in der Früh sehen wird, wird ebenfalls das Meer sein. Das alles in ungefähr zwanzig Meter Höhe.Wer es etwas gemütlicher mag kann sich auch eines der zwei Zimmer in dem Cabaña mitten im Meer mieten. Ein Zimmer kostet 200.000 COP für 2 Personen und bietet insgesamt Platz für 4 Personen. Gebucht werden kann nur über die Webseite Viajesantamarta oder Ihr zahlt vor Ort. Ihr solltet allerdings genug Geld dabei haben, den direkt im Park kann das Cabaña nur in Bar gezahlt werden.
Campingmöglichkeiten
- Cañaveral
- Arrecifes
- El Cabo
Falls man Hunger bekommt, gibt es ein paar Meter weg vom Strand ein Restaurant, welches Frühstück, Mittag- und Abendessen für einen etwas teureren Preis, für die kolumbianischen Verhältnisse, anbietet. Achtung, es ist nicht durchgehend geöffnet, also isst dort lieber schnell etwas, bevor es für ein paar Stunden zusperrt und die Köche in ihrer Pause anfangen, um die Wette in den Wellen zu hüpfen.
Ein noch sehr wichtiger Fakt: Es gibt kein WLAN. Vergesst also euer Telefon und genießt die Ruhe der Natur, anstatt alles gleich auf Facebook zu posten. Auch in der Nacht ist es tatsächlich ruhig. Es wird um circa sechs Uhr abends dunkel, daraufhin sitzen Pärchen oder Freunde noch ein paar Stündchen am Strand mit einem Bier und um zehn Uhr verkriechen sich die meisten bereits in ihre Schlafbereiche. Wer also erwartet, hier Party machen zu können, den muss ich leider enttäuschen. Im Nationalpark herrscht eine Regel, die besagt, man dürfe abends nicht laut sein, um die Tiere im Urwald nicht zu verschrecken. Genießt demnach einfach die Ruhe, die euch umgibt – fern von euren Sorgen und auf euch wartenden E-Mails.
Wanderungen zum Nachbarstrand „Arrecifes“ und dem Dorf „El Pueblito“
Außer dem Hauptplatz „Cabo de San Juan de Guia“, gibt es noch den kleineren Campingplatz, der sich am Strand „Arrecifes“ befindet. Dieser liegt eine Stunde näher zum Haupteingang und die Unterkünfte sind auch billiger. Demnach ist er kleiner und menschenleerer. Allerdings herrscht in Arrecifes, Schwimmverbot. Die Strömungen sind sehr stark und gefährlich. Wegen vielen Todesfällen vor einigen Jahren, wurde schließlich die Regel der Schwimmverbots aufgestellt, um kein weiteres Menschenleben aufs Spiel zu setzen. Wer sich allerdings am Arrecifes niederlassen möchte, kann immer wieder zu den Stränden „El Cabo“ und „La Piscina“ hinüberwandern. Die Strecke dauert zu Fuß etwa zwanzig bis dreißig Minuten. Fall ihr nachmittags bis abends unterwegs sein solltet, vergesst nicht die Taschenlampe mitzubringen. Wahrscheinlich wollen nur wenige so enden wie ich – mitten im Palmenwald allein in der Dunkelheit. Ganz verängstigt und allein gelassen. Spaß bei Seite – ein bisschen Adrenalin muss sein.
Welche Wanderung euch wahrscheinlich noch Spaß machen könnte, ist jene zum sogenannten „El Pueblito“, dem alten Indianervolk, was seit Jahrhunderten im Urwald Tayronas lebt und mittlerweile aus ungefähr nur mehr 15 Personen besteht. Vom Hauptcamp aus, dauert die Wanderung etwa anderthalb Stunden. Es gilt, wie beim unebenen Weg zum Hauptplatz: viel Gestein hinauf- und hinunterklettern und gute Schuhe mitbringen, um nicht abzurutschen. Geht am besten in der Früh los, sonst werdet ihr noch von der Mittagssonne gegrillt und ausgetrocknet. Unterwegs und am Ziel selbst sind Mangobäume vorzufinden. Es schadet nicht, sich ein paar zur Stärkung zu pflücken. Im „Pueblito“ angekommen findet ihr die Überreste des alten Dorfes vor. Das heißt: Ruinen und teils leere Hütten mit sich darin versteckenden Ureinwohnern. Die meisten sind sehr scheu und fühlen sich vom immer mehr ansteigenden Tourismus belästigt. Falls also einer von ihnen mit euch zu sprechen versuchen sollte, schenkt ihm Dankbarkeit und Interesse. Und vielleicht ein paar Pesos.
Beim Weg zurück, könnt ihr ruhig beim FKK-Strand westlich von El Cabo vorbeikommen und splitterfasernackt euren Schweiß von den Wellen abspülen lassen. Lasst euch bloß nicht mitreißen. Von jeglichen Nudisten, als auch von den Wellen nicht.
Wer anschließend noch tauchen gehen möchte, dem ist dies wärmstens zu empfehlen. Jedoch solltet ihr eure eigene Taucherbrille mithaben. Im „El Cabo“ habe ich selbst die buntesten Fische entdeckt, die ich bisher in meinem Leben bewundern konnte. Und nicht zu vergessen – das Wasser ist glasklar, das heißt, man sieht eine Menge verschiedenster Kreaturen.
Meine persönliche Empfehlung zum Schluss: Vergesst abends die atemberaubende, einzigartige Aussicht in das Weltall mit den Milliarden von sichtbaren Sternen nicht zu genießen, während ihr den warmen Sand unter eurer Haut spürt und dem Rauschen des Ozeans lauscht.
Die schönsten Strände im Tayrona Park
Arrecifes
Der erste Strand, auf den man trifft, wenn man vom Haupteingang des Parkes kommt. Doch dann die große Enttäuschung, denn wie bereits erwähnt kann man sich hier leider noch nicht abkühlen, da Schwimmverbot herrscht. Dennoch ist der Strand sehr schön und meistens ziemlich leer, da die Mehrheit nur daran vorbei oder entlang wandert.La Piscina
Nun ist es endlich so weit, Ihr könnt euch nach einer langen Wanderung endlich abkühlen. La Piscina ist ein traumhafter Strand, an welchem Ihr endlich ein paar Runden schwimmen könnt, bevor es dann weiter geht zu dem vermutlich letzten Strand, den Ihr vorerst ansteuern werdet.
El Cabo San Juan de Guia
Der Strand ist nicht nur wunderschön und eignet sich hervorragend zum Schwimmen, nein hier übernachten auch die meisten Touristen und Backpacker.
Bahía Chengue
Die Chengue Bucht ist einer der weniger bekannten Strände im Tayrona Park, hierhin kommt man entweder mit dem Boot oder man wandert. Ein wunderbarer Strand zum Schnorcheln und Tauchen.
Playa Cinto
Einer der schönsten Strände Tayronas aufgrund seiner Länge, der Korallen und der archäologischen Überreste, welche hier gefunden wurden. Man erreicht den Strand, indem man durch den Urwald wandert oder per Boot.
Playa Wachakyta
An diesen wunderschönen kleinen Strand kommt man nur mit dem Boot. Kristallklares Wasser und feiner Sand, machen diesen Strand zu einem Paradies. Mietet euch ein Cabana, um einige tage entfernt vom Alltag zu verbringen.
Playa Cristal
Weißer Sand und kristallklares Wasser machen diesen Strand perfekt zum Tauchen. Eignet sich für einen Tagesausflug von Santa Marta aus. Man erreicht den Strand mit dem Boot von Neguanje.
Playa Jorara
Auch diesen Traumstrand kann man nur per Boot erreichen.
Tipps und Hinweise
- Bringt eine Taschenlampe mit
- Glasflaschen dürfen nicht in den Park mitreingenommen werden
- Nehmt nicht zu viel Kleidung mit! Wer durch den Park wandert, wird es zu schätzen wissen
- Wenn Ihr vom Haupteingang durch den Park wandert, vergesst nicht genug zum Trinken mitzunehmen, da man bei der Hitze schnell dehydriert
- Für die Wanderung sind feste Schuhe zu empfehlen
- Nehmt euer eigenes Essen mit, das sparrt Geld
- Nehmt genug Bargeld mit, es gibt keinen Geldautomaten
- Wenn Ihr im Park übernachten wollt, solltet Ihr sehr früh auf den Campingplätzen ankommen, da diese sonst bereits voll sein können. Vorher gebucht werden können Hängematten und Zelte nicht
- Insektenspray und Sonnencreme nicht vergessen
- Buch oder Kindle mitnehmen
- Ohrenstöpsel nicht vergessen
Cabañas, Ecohabs und Hotels in der Nähe des Tayrona Parks
Wenn Ihr keine Lust habt, in Zelten oder Hängematten zu schlafen aber dennoch nicht auf das „Dschungelfeeling“ verzichten wollt, kann ich euch einige Unterkünft in unmittelbarer Nähe zum Park empfehlen. Auch hier seit Ihr umgeben vom Urwald und habt teilweise private Strände direkt vor der Nase. Dazu kommt, dass ihr in direkter Nähe zum Park seid und auch mal schnell einen Abstecher dort hinmachen könnt. Klickt auf das jeweilige Bild für mehr Informationen.
Casa Tayrona Los Naranjos
Playa Pikua Ecolodge
Villa Maria Tayrona
Eure
Angelika Mosz
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