Laut Reuters schließen sich die beiden chinesischen Taxi-Apps Didi Dache und Kuaidi Dache in einer Fusion zusammen. Durch die Fusion der beiden führenden Taxi-Apps entsteht der weltweit größte Smartphone basierte Transportservice.
Wie das Unternehmen nach der Fusion heißen wird, ist noch unklar. Die Marken der beide Unternehmen könnten erstmal erhalten bleiben. Nach dem Zusammenschluss wird das Unternehmen mit 6 Milliarden US$ (entspricht 5.3 Milliarden €) bewertet. Weitere Informationen sollen nach dem Chinesischen Neujahrsfest publiziert werden.
Interessant an dem Zusammenschluss ist, dass die beiden chinesischen Internet-Giganten Tencent und Alibaba der Fusion zugestimmt haben. Tencent ist bei Didi Dache als Investor an Board, Kuaidi Dache wird von Alibaba finanziert. Tencent und Alibaba galten bisher als Erzfeinde, so dass eine Zusammenarbeit undenkbar war.
Die beiden Unternehmen verfügen über einen Marktanteil in China von mehr als 90%. In den letzten Jahren seit Start im Jahr 2012 haben sich die beiden Unternehmen einen erbitterten Preiskampf geleistet, um neue Kunden zu gewinnen. Mehr also 150 Mio. Chinesen nutzen ihr Smartphone, um über eines der beiden Netzwerke ein Taxi zu bestellen.
Gemeinsam haben die beiden Unternehmen mehr als 1 Milliarde US$ von Privat-Investoren eingesammelt. Didi hat im letzten Dezember 700 Mio. US$ von Tencent und DST eingesammelt. Kuaidi hat mehr als 600 Mio. US$ von Softbank, Tiger Global und Alibaba eingesammelt.
Die Fusion soll auch im Kampf gegen Uber helfen. Uber ist seit 2013 in China aktiv und vermittelt lizensierte Chauffeure anstatt Taxifahrer. Ende letzten Jahres hat der chinesische Suchmaschinen-Konzern Baidu etwa 600 Mio. US$ in das amerikanische Unternehmen investiert und angekündigt, das Unternehmen bei einem schnelleren Marktausbau zu unterstützen. Bleibt abzuwarten, ob sich das fusionierte Unternehmen an eine Internationalisierung wagt, oder ob weiterhin ausschließlich auf den chinesischen Markt gesetzt wird.
Kuaidi Investor Softbank hat auch bei weiteren internationalen Taxi-Apps hohen Summen investiert, darunter GrabTaxi aus Süd-Ost-Asien und Ola aus Indien. Weitere Fusionen im asiatischen Raum könnten also bevorstehen.
Bild: favorite taxi von Ernie (bestimmte Rechte vorbehalten)