Dass der Austausch von Ideen ein wesentlicher Motor menschlicher Entwicklung, Kulturgeschichte und Kreativität ist, brauche ich an dieser Stelle wohl nicht gesondert hervorzuheben. Umso schöner, dass der heutige 10. September auch auf den kuriosen Feiertagen aus aller Welt ganz im Zeichen des Ideenaustauschs steht. Zumindest wenn es nach dem Rahmenkalender unserer US-amerikanischen Nachbarn geht, der dieses Datum als sogenannten Tausche-Ideen-aus-Tag (engl. National Swap Ideas Day) listet. Was es mit dieser Aufforderung zum Ideentausch auf sich hat und warum sie einen festen Platz in der Sammlung der kuriosen Welttage verdient, erzählen die folgenden Zeilen.
Eine Idee zum US-amerikanischen Tausche-Ideen-aus-Tag am 10. September.
Wer hat den National Swap Ideas Day ins Leben gerufen?
Obwohl auch beim National Swap Ideas Day nicht ganz klar ist, seit wann man ihn in den USA feiert und warum die Wahl des Datums ausgerechnet auf den heutigen 10. September gefallen ist, verweisen die meisten US-amerikanischen Quellen zumindest auf einen konkreten Initiator.
Nämlich den amerikanischen Patentamts-Bibliothekar Robert Birch (1925 – 2005), der sich angeblich auch für die folgenden Anlässe verantwortlich zeichnet:
- den Tag des Trivialwissens (engl. Trivia Day) am 4 Januar,
- den Tag der Teppichfalte (engl. Lumpy Rug Day) am 3. Mai sowie
- den No L Day (dt. der Tag ohne L) oder alternativ auch A’Phabet Day am 25. Dezember.
Vereinzelt findet sich in diesem Zusammenhang auch der Hinweis auf den sogenannten Nichts-Tag (engl. Nothing Day), für den ich im Zuge der Recherchen allerdings kein konkretes Datum finden konnte. Mir scheint aber, dass hier eine Verwechslung mit dem National Nothing Day am 16. Januar vorliegt, der 1973 eindeutig von den US-Journalisten Harold Pullman Coffin begründet wurde.
Robert Birch und die Idee eines Feiertags zum Ideenaustausch
Aber dies nur als Randnotiz, wichtiger erscheint mir an dieser Stelle, Birchs Idee für diesen kuriosen Feiertag zu würdigen und ihm die Ehre zu erweisen. Immerhin geht es um nicht weniger, als den 10. September dafür zu nutzen, Ideen untereinander zu tauschen und sich im Idealfall gegenseitig bereichernd zu inspirieren.
Wer ein Paradebeispiel für die Möglichkeiten des Ideenaustauschs und dem Aufbau einer kreativen Arbeitsatmosphäre haben möchte, der/die sollte unbedingt einen Blick auf die Organisation von Goethes Literaturwerkstatt in seinem Haus am Weimarer Frauenplan werfen (siehe unten). Lohnt sich.
Weitere Informationen zum Tausche-Ideen-aus-Tag
Und bevor hier jetzt jemand mit dem Hinweis kommt, dass man ja auch noch die begriffsgeschichtliche Entwicklung der Ideen an dieser Stelle ausführen könnte, mache ich an dieser Stelle lieber Schluss und gebe vier Empfehlungen für weiterführende Hinweise ab:
- Wer mehr über die Genese des Ideenbegriffs wissen möchte, sollte ein Blick auf den entsprechenden Eintrag des (historischen) Handwörterbuchs der Philosophie werfen. Da findet man nämlich eine ganze Reihe an Ideen (siehe diesen Link).
- Weitere biographische Information zu Robert Birch finden sich u.a. unter: http://jdmitchelldesigns.wordpress.com/2014/09/10/swap-ideas-day/
- Darüber hinaus und wie eingangs bereits erwähnt, unbedingt mal einen Blick auf die Beschreibung von Goethes Zauberzirkel bzw. dem Aufbau seiner Literaturwerkstatt wagen. Da steckt auf jeden Fall eine ganze Menge Ideen-Potenzial drin (einen Einblick gibt es hier).
- Und zum Schluss noch der Verweis auf den großen amerikanischen Essayisten Eliot Weinberger, dessen Kölner Lesung am 9. September 2014 mich dann doch glatt mal auf eine gute Idee gebracht hat. Es geht um New York und Essays und Ideen. Mehr dazu aber zu gegebener Zeit und an anderer Stelle.
In diesem Sinne: Euch allen einen tollen National Swap Ideas Day. Egal ob in den Vereinigten Staaten oder sonst wo auf der Welt.