Sachen gibt’s….
Wenn man sich eine Weile mit dem Thema Familienforschung beschäftigt, weiß man, dass katholische Kinder meist in den ersten Wochen nach der Geburt getauft werden.
Man muss bedenken, dass die Eltern früher bei einer Taufe für alles zahlen mussten. Pastor, Kerzen, Kirchenbenutzung, Kirchenglocken und nicht zu vergessen das anschließende Fest. Aufgrund der hohen Kindersterblichkeit haben viele Eltern erst einmal abgewartet. Zur Not gab es ja die Nottaufe…
Aber was ich nun gefunden habe, könnte eventuell auch für Sie hilfreich sein.
Vorgeschichte: Kunde aus Süd-Afrika sucht Informationen über seine Oma. Eine Frau Rode die 1873 in Einbeck geboren wurde. Also als ersten Schritt die Taufe gesucht. Laut Angaben des Kunden ist die Familie evangelisch.
Also 1873,1874, 1875… gesucht und nichts gefunden. Alle Jahre bis 1880 durchgesehen und nicht, aber auch gar nichts gefunden. Hmmm!!!
OK, ein paar E-Mails mit dem Kunden später ist klar, dass es wirklich Einbeck in Niedersachsen ist. Kurz die jüdische Gemeinde kontaktiert und auch die katholische. Ergebnis: Nicht zu finden.
Um die lange Geschichte kurz zu machen….
Die Gesuchte Lydia Rode war Baptistin (ja, die gab es auch damals in Deutschland schon).
Kurz zur Info: Ein wesentliches Merkmal der Baptisten ist nach wie vor, ausschließlich Gläubige zu taufen, was zur Ablehnung der Kindertaufe führt.
Ab einem entscheidungsfähigen Alter werden nicht nur Erwachsene, sondern auch Jugendliche getauft.
Schließlich habe ich den Taufeintrag finden können:
Die Taufe von Lydia fand im Jahr 1901 statt, also im Alter von 28 Jahren.
Also wie bereits diverse Male erwähnt: Auch mal um die Ecke denken.
Der Kunde hätte seine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass die Oma evangelisch war…
Ihre Andrea Bntschneider
PS: Und nicht vergessen was Charlie Chaplin gesagt hat: Jeder Tag an dem man nicht lacht, ist ein verlorener Tag.
Der Gute würde heute seinen 122. Geburtstag feiern!!!