Eine ganze Zeit lang glaubte ich, dass nur ältere Menschen den Tatort am Sonntag im TV schauen. Über die Zeit musst ich jedoch feststellen, dass sich auch in meinem Freundeskreis gleichaltrige Fans dieser Wochenendbeschäftigung finden lassen. Nun hätte ich mir nicht träumen lassen das auch ich bald zu denen gehöre, die auf einem Sonntag, zur besten TV- Zeit freiwillig in die Glotze schalte und mich mit dem auseinandersetze, was sich deutsche Autoren und Produktionsfirmen aus den Fingern gesaugt haben.
Nun war ich also mal wieder mit meiner neuen Bekanntschaft unterwegs. Sie habe ich über die letzten Wochen so sehr in mein Herz geschlossen, dass ich mir kaum noch vorstellen kann wie es ohne ihre Gesellschaft wäre. Wir überlegten was wir an diesem angerissenen Abend anstellen können. Einen Tag zuvor hatte sie mich nun schon an den Tatort herangeführt. Und das hat sie gut gemacht! So zeigte sie mir keine Folge die meine Vorstellung an diese Serie auch nur im Ansatz treffen würde, sondern wohl die Folge in denen die meisten Menschen ums Leben kommen. Nicht der Gärtner sollte in dieser Folge den Tot bringen, sondern viel mehr der alte Kollege aus der Polizeiausbildung des Hauptermittlers. Gefesselt schaute ich auf mein Ipad und verfolgte gespannt das Geschehen. Klar, man erkennt immer noch irgendwie das es sich hierbei um eine aus Deutschland stammende Produktion handelt und dennoch hat es mich zu keiner Minute gelangweilt. Auf Grund dieser Erfahrung war ich sehr angetan von der Idee, eine Bar aufzusuchen, in der man mit fremden Menschen die aktuelle Folge „Tatort“ zusammen schaut.
Eine kurze Google- Suche liefert zahlreiche Locations, in denen man genau diesem nachkommen kann. Wir entschieden uns für die Volksbar in Mitte, denn diese schien von der Entfernung am besten gelegen. Vor Ort entpuppte sich dann auch der Sonntag zu einem Segen. Denn entgegen der restlichen Wochentage kann man hier entspannt einen Parkplatz finden und muss auch keine teuren Parkgebühren entrichten. Natürlich waren wir zu früh, somit blieb noch genug Zeit zu erkunden, ob in der Bar auch die EC- Karte akzeptiert wird. Dieses wurde leider verneint und wir nutzten die verbleibende Zeit zum Geld holen.
Bei unserem ersten kurzen Einblick in die Bar, waren bis auf die Angestellten keine weiteren Menschen im Laden. Als wir gegen 19 Uhr wieder einen Schritt in die selbe Bar setzten, waren die besten Plätze schon vergeben. Scheinbar waren sie nicht das erste mal hier. Wir selbst entschieden uns für einen bequemen Sessel, den viele noch aus alten Wohnzimmer der Großeltern kennen könnten. Damit einhergehend entschieden wir uns auch gegen die große Leinwand und nahmen vorlieb mit der kleinen in einem etwas abgelegneren Bereich der Bar.
Der Aufbau der Volksbar
Es gibt einen schmalen Außenbereich direkt vor der Fensterfront. Innen handelt es sich um einen offenen Raum, welcher zur Hälfte über eine zweite Ebene verfügt. In dieser stehen euch viele Sessel und auch Couchen zur verfügung und es darf geraucht werden. Der Hauptteil besteht aus einer großen Bar und einem wild durcheinander gewürfelten Angebot aus weiteren Couchen, Sesseln und Stühlen. Unser Bereich befindet sich unter der zweiten Ebene. Hierbei handelt es sich um einen Gang, in dem Sessel in Doppelreihe auf die kleinere Leinwand ausgerichtet sind. Technisch bietet die Bar zwei Beamer, von denen einer ein großes Bild an die weiße Wand der Bar wirft. Dieses ist aber so hoch, dass euch ein groß gewachsener Gast in der Reihe vor euch, nicht in der Sicht behindert. Dieses kann ich leider nicht von dem Bereich behaupten in dem wir gesessen haben.
Und auch ein weiterer Kritikpunkt muss hier aufgeführt werden. Dieser betrifft die eigentliche Vorstellung und scheinbar auch nur unseren Bereich. So befinden sich die Lautsprecher nur im Hauptteil der Bar, nahe der großen Leinwand. Zwar kann man auf der kleinen Leinwand schon alles verstehen, stört sich dann aber an der schlechten Akustik. Diese wird natürlich auch nicht besser wenn um euch rum gesprochen, oder mit den Gläsern geklappert wird.
Das Personal in der Volksbar
Anfangs schien dieses etwas lustlos (ihr erinnert euch wir waren am Anfang die einzigen Leute im Laden), diese drehten dann aber auf und konnten doch tatsächlich noch den ersten Eindruck wieder gut machen. Das verbuchen wir einfach mal unter Startschwierigkeiten! Während der Vorstellung war das Personal sehr präsent. Somit konnte man immer wider seine Bestellungen aufgeben, fühlte sich aber nicht gestört.
Nachdem die Vorstellung dann seine Ende fand, wollten wir schnellstmöglich bezahlen und nach Hause. Hierzu kam das Personal unaufgefordert auf uns zu.
Fazit:
Eine solche Veranstaltung kann man durchaus mal besuchen und auch die Bar fand ich ganz gut. Ihr findet eine recht große Bar, mit bequemen und fast durchgehend brauchbar ausgerichteten Sesseln vor. Dennoch empfiehlt es sich frühzeitig am Ort zu sein, denn die besten Plätze sind sehr schnell vergeben. Einzig negativ ist die fehlende Beschallung im hinteren Bereich, bei der kleinen Leinwand!
Volksbar
Rosa-Luxemburg-Straße 39, 10178 Berlin
www.volksbar-berlin.de
Link zur Location
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