Kaum ein Teig ist so vielfältig einsetzbar wie Hefeteig. Er lässt sich in nahezu jede Form bringen, kann gebacken, gegart oder frittiert werden, und sowohl süß als auch herzhaft ist er ein Genuss. Die wichtigste Zutat des Hefeteigs, die Hefe, gilt als eines der ältesten Treibmittel der Welt. Und nur wenige wissen um die gesunden Eigenschaften der Hefe, denn in bestimmten Hefesorten steckt viel Vitamin B12, das wichtig für die Zellteilung und Blutbildung ist.
Trotz der zahlreichen Varianten und Einsatzmöglichkeiten des Hefeteiges trauen sich viele nicht so recht an die Herstellung. Der Teig gehe einfach nicht auf, hört man oft. Die Zubereitung eines Hefeteigs ist aber keine Zauberei. Wenn, ja wenn man einige Tipps beachtet und einige Tricks kennt:
- Alle Zutaten, die man in seinem Teig verarbeiten möchte, sollten zumindest Zimmertemperatur haben. Dies gilt auch für eventuell eingesetzte Eier. Je wärmer (nicht heiß!) die Zutaten, desto besser und schneller geht der Teig auf. Flüssige Zutaten sollten grundsätzlich lauwarm eingearbeitet werden.
- Bei der Zubereitung des Teiges sollte man darauf achten, nicht in einem Raum zu arbeiten, in dem ein Durchzug herrscht. Der Teig geht am besten bei einer Temperatur von 25-35°C. Bei einer Temperatur über 45°C sterben die Hefepilze.
- Bei süßem Gebäck, bei herzhaften sowieso, ist Salz eine wichtige Zutat. Doch hier sollte darauf geachtet werden, dass die Hefe nie direkt mit dem Salz in Berührung kommt, denn dies schmälert die Wirkungskraft der Hefe.
- Zucker hingegen mögen die Hefepilze äußert gern, denn von diesem ernähren sie sich. Eine Prise Zucker in einem herzhaften Teig ist also ein Muss.
- Eine weitere Zutat des Hefeteigs ist das Fett. Es macht den Teig elastischer und saftiger, aber auch hier ist Vorsicht geboten. Denn auch Fett hemmt die Hefepilze in ihrer Aktivität.
- Möchte man das Optimum aus dem Hefeteig machen, so sollte man ihn zwei mal gehen lassen. Zunächst nach dem Kneten und ein weiteres Mal nach dem Formen des Teiges. Dabei ist es ebenso wichtig, den Teig während des Gehens abzudecken, denn die Hefe braucht Feuchtigkeit zum Arbeiten. Ist der Teig nicht abgedeckt, trocknet er aus.
- Hefeteig lässt sich prima vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren. Die Hefepilze mögen die Kälte nämlich nicht und verringern bei niedrigen Temperaturen ihre Aktivität. Sobald man den Teig wieder an einen warmen Ort stellt, nimmt der Gehvorgang wieder zu.
- Frische Hefe oder Trockenhefe? Für viele ist Trockenhefe ein No-Go. Doch gerade für Anfänger ist Trockenhefe oft einfacher zu verwenden, denn diese muss nicht erst in Flüssigkeit aufgelöst werden, sondern kann direkt zum Mehl hinzugefügt werden. Zudem ist sie länger haltbar. Hier gilt also: ausprobieren!
- Bei der Zubereitung des Teiges sollte man das Mehl nach und nach und am besten gesiebt in die Flüssigkeit einrühren und zum Ende hin gut durchkneten. Je länger der Teig geknetet wird - optimal ist das Kneten per Hand - desto elastischer wird er. Durch 5-10 Minuten kräftiges Kneten kommt viel Luft in den Teig, was beim Backen für ein fluffiges Ergebnis sorgt.
Zu guter Letzt noch ein paar meiner Lieblingsrezepte mit Hefeteig:
Schwedische ZimtschneckenLussekatterZucchini-Flammkuchen
Was für Tipps bezüglich der Herstellung und Verwendung des Hefeteigs habt ihr, und was sind eure liebsten Hefeteigrezepte?