Heute kommen wir zum 2. Teil der Artikelreihe „Tasting Notes“ in der ich über meine Eindrücke über die Welt der Spirituosen berichte. Heute auf dem Programm der Gin Sul aus Hamburg.
Eigentlich zählte eine Flasche des Hamburger Wachholderdestillates schon einige Zeit zum Ginbestand bei mir in der Bar, doch auf einer Barmesse letzten Monat bin ich noch einmal auf den Gin Sul aufmerksam gewurden. Da es sich an diesen Tag um meinen ersten Gin & Tonic mit den bereits genannten Gin Sul handelte, hatte ich noch recht klare Eindrücke die ich zunächst zu Papier brachte.
Ein weiteres kleines privates Tasting bei mir in der Bar, konnte meine Eindrücke nocheinmal etwas vertiefen. Also kommen wir nun zu meinen Bericht und beginnen ersteinmal wie gewohnt mit den harten Fakten.
Fakten über den Gin Sul:
Der Gründer der kleinen Brennerei Stephan Garbe ein gebürtiger Hamburger entdeckte seine Leidenschaft für Portugal und fand an den Steilküsten im Süd-Westen Portugals die dort wachsenden Zistrosen die für einen typischen Duft sorgen und natürlich an die Steilküsten Portugals erinnern. Neben den Zistrosen wuchs auch jede Menge Wachholder, was ihn auf die Idee brachte den Duft und den „Spirit“ Portugals in einen Gin einzufangen.
Doch schaut euch die Geschichte doch einfach selbst in diesem Video an.
Der in Handarbeit und kleinen Mengen produzierte Gin wird in eine Tonflasche abgefüllt, was ein bisschen an Genever erinnert. Die Botanicals kommen übrigens auch aus Portugal und werden zumindest zum Teil vom Gründer Stephan Garbe von Hand geerntet.
Herkunft: Altonaer Spirituosen Manufaktur, Hamburg, Deutschland
Kategorie: New Western Dry Gin
Flasche: Tonflasche, schützt vor UV-Licht und Temperaturschwankungen
Botanicals: Bio-Wacholder, Zitronenschalen, Rosmarin, Zistrose (Harz), Koriander, Piment, Lavendel, Zimt, Rosenblätter
Alkoholgehalt: 43 Vol.%
Flascheninhalt: 0,5 Liter
Geschmack und Eindrücke:
In der Nase wirkt der Gin aus dem Süden schon etwas mediteran, die kräutrigen Noten vom Rosmarin sind erkennbar, aber auch Wachholder geht hier in der Nase nicht unter. Der Gin Sul wirkt sehr weich und keineswegs spritig.
Beim puren Genuss bemerkt man als erstes den weichen, harzigen und würzigen Geschmack mit deutlichen Zitrusnoten, Wachholder bemerkt man ehr im Hintergrund. Im Abgang kann man Wachholder durchaus ausmachen neben einer leicht floralen Note.
Alles in allem ein komplexes Aromaspiel, welches sich deutlich von einen klassischen wachholderlastigen Gin unterscheidet.
Gin & Tonic Kombination:
Um die Komplexität des Gin Sul in einen Gin & Tonic gut zur Geltung zu bringen, sollte dass Tonic nicht zu bitter und auch nicht zu aufdringlich sein.
Gut passt das Fever-Tree Premium Indian Tonic Water, aber auch das Goldberg Tonic Water.
Um die mediteranen Noten und die Zitrusnoten zu unterstreichen empfiehlt sich ein kleiner Rosmarinzweig und die Zeste einer Orange als Garnierung für einen perfekten Gin & Tonic mit den Gin Sul.
Also in diesem Sinne „Saudade“ und cheers