Wenn es eins gibt, das mein Herz noch höher schlagen lässt als Mode, dann ist es die Musik. Musik ist mein stetiger Begleiter, ich verbinde damit so viele Emotionen und Erinnerungen, dass ein Leben ohne Musik für mich undenkbar wäre. Oft vermisse ich tatsächlich die guten alten Musiksender. Damals kannte ich sämtliche Musikvideos auswendig, habe Nachmittage und Abende damit verbracht, auf Viva II (falls sich noch jemand daran erinnert) neue Bands zu entdecken. Und nu? Wenn ich aus Langeweile mal die übrig geblieben „Musik“-Sender einschalte, begegnen mir in der Regel schwangere Jugendliche oder asoziale Möchtegern-Erwachsene, die wilde Orgien feiern und sich dabei filmen lassen. Reality TV nennt man das wohl. Von Musik keine Spur mehr. Wenn ich mal das Glück habe, einen Blick auf ein Musikvideo erhaschen zu können, sind es meistens irgendwelche Party-, Hip Hop- oder sonstige Videos, die mich einfach null ansprechen. Und wo bleibt der Rock?
Vor kurzem bin ich dann auf tape.tv gestoßen und mein kleines Herz tanzte vor Freude Rock `n`Roll. tape.tv ist quasi Musikfernsehen 2.0 – so wie früher, nur eben generalüberholt. Die Grundidee ist die Verknüpfung von klassischem Musikfernsehen mit Social Media. Es wird dem Nutzer sozusagen ein maßgeschneidertes Unterhaltungsprogramm auf Knopfdruck präsentiert.
Wie funktioniert das Konzept? Sobald man die Startseite unter http://www.tape.tv öffnet, läuft das erste Musikvideo. Genau wie beim klassischen Fernsehsender. Allerdings weiß tape.tv in diesem Moment oft bereits, was der Nutzer hören möchte. Gruselige Vorstellung, aber im heutigen Zeitalter völlig normal. Durch Zugriffe auf soziale Netzwerke wie Facebook werden Referenzen (z.B. gelikte oder gepostete Videos) ausgelesen und somit eine personalisierte Playlist erstellt. Dabei gibt es natürlich verschiedene Genres, unter anderem Pop, Rock, Alternative, Indie und Hip Hop, so dass wirklich für jeden musikalischen Geschmack etwas dabei ist.
Wer ein bestimmtes Musikvideo sehen möchte, hat außerdem die Möglichkeit, im Archiv zu stöbern und einzelne Videos abzuspielen. Zudem können Videos geherzt oder aber auch verbannt werden. Auch diese Vorlieben merkt sich tape.tv natürlich und berücksichtigt sie beim Zusammenstellen der kommenden Playlists. Die Folge: Man sieht größtenteils nur Videos, die einen wirklich interessieren. Das ist der Punkt, der mich am meisten überzeugt, da ich eben nicht wie früher wegschalten muss, wenn ich ein Video nicht mag. Hier wird es mir gar nicht erst angezeigt ;) Und das Beste: tape.tv ist bisher für den Nutzer völlig kostenlos! Anders als bei vergleichbaren Plattformen wird man hier zu keinem Abo genötigt. tape.tv finanziert sich allein durch Werbung und bietet dem Nutzer daher ein individuelles Unterhaltungsprogramm ohne jegliche Kosten.
Ich bin tatsächlich extrem angefixt von dem gesamten Konzept und freue mich schon darauf, an den Feiertagen noch ein paar alte Musikvideos rauszukramen und in Erinnerungen zu schwelgen. Eines meiner liebsten ist übrigens das neueste Pink Musikvideo. Gibt es alte oder neue Musikvideos, an denen ihr euch nicht satt sehen könnt?