Tanz Der Toten

Tanz Der TotenIn den Klauen des Bösen
Alles begann mit einem einfachen Anruf. Auf Anita wurde ein Auftragskiller angesetzt und nach dem Anschlag in ihrer Wohnung, beschloss sie erstmals bei Richard einzuziehen. Doch damit begannen die Probleme erst, denn immer noch ging Anita auch mit Jean-Claude aus und das gefiel dem Werwolf besonders an diesem Abend nicht. Richard würde nicht in ihrer Nähe sein können wenn der Auftragskiller zuschlagen sollte, doch stattdessen stellte sich Edward zur Verfügung. Er war ebenfalls in dieser Branche und konnte somit die nächsten Schritte des Killers erahnen.
Der Auftragskiller war nicht das einzige Problem. Sabin, ein alter Vampir, verrottete am lebendigen Leibe und nur noch ein Zauber eines Animators mit starken Kräften konnte den Verfall stoppen. Anita war nicht dazu gewillt zu helfen, denn egal wie armselig der Vampir aussah, seine Kräfte waren unbeschreiblich groß und flößten ihr Angst ein. Aber auch ein Kampf zwischen Richard und Marcus sollte bevorstehen. Die endgültige Schlacht auf Leben und Tod, aber würde Anita sich mit Richards Werwolf abfinden können, oder war die Anziehung zu Jean-Claude bereits zu groß?
Die harte Vampirhenkerin in neuem Licht
Nach fünf Bänden der Anita Blake Reihe, wo die Anziehungskraft zwischen der Hauptprotagonistin und ihren beiden potenziellen Liebhabern nur so geprickelt hat, kommt es nun im sechsten Teil zum großen, erotischen Ereignis. Man hat unendlich lange gewartet, bis es endlich so weit war und dann kam die Szene so überraschend, dass man erst nicht glauben konnte, was man liest. Obwohl Laurell K. Hamilton bisher immer die sinnlichen Schwingungen sehr gut übermitteln konnte, war die erotische Szene dann doch etwas stumpf. Ich will nicht behaupten, dass sie schlecht war, aber die Gefühle, die solche Seiten eigentlich immer ausfüllen, haben hier größtenteils gefehlt. Vielmehr war der Akt an sich im Vordergrund, was dann nicht so prickelnd rübergekommen ist.
Abgesehen von dieser einen erotischen Szene in dem Buch ist aber auch eine andere große Veränderung aufgetreten. Während früher immer Anika Blakes Sarkasmus, ihr unnahbarer Charakter und ihr Mundwerk an der Spitze standen, treten immer wieder ihre starken Gefühle zu Richard und Jean-Claude auf, was Anita nicht mehr so hart wie früher erscheinen lässt. Das macht aber gar nichts, denn das macht die Hauptprotagonistin sehr viel menschlicher und genau wie Anita, ist der Leser von den beiden Männern in ihrem Leben vollkommen gefesselt, sodass man sich ebenfalls nicht für einen entscheiden könnte oder möchte.
Aber auch typische Anita-Szenen sind hier wieder vorzufinden. Die Kämpfe sind nicht weniger blutig als sie es bisher waren und darauf folgende Tote oder Verletzte lassen auch nicht lange auf sich warten. Auch wenn man manchmal überrascht ist, dass es genau diese Person getroffen hat oder jenes Monster irgendwie überleben konnte, sind diese Szenen keinesfalls vorhersehbar und geben dem Leser dadurch den besonderen Kick, den man schon in den Vorgängerteilen geliebt hat.
Fazit
Auch oder vielleicht genau weil der sechste Band fast zu fünfzig Prozent anders ist als seine Vorgänger, ist dieser Teil einfach unverzichtbar für einen Anita Blake Fan. Die ab und zu gefühlsduseligen Seiten der Hauptprotagonistin machen ihren Charakter zwar menschlicher, jedoch bleibt Anita die gefährliche Vampirhenkerin und angsteinflößende Animatorin. Das hin und her zwischen Richard und Jean-Claude ist auf keinen Fall nervend, wie ich es aus anderen Büchern kenne. Die Unentschlossenheit macht die Geschichte einfach noch viel spannender und zieht den Leser in seinen Bann. Laurell K. Hamilton hält in jedem Band etwas Neues für den Leser bereit und so auch hier. Ich werde mich gleich auf den nächsten Band stürzen.
Irie Rasta Sistren dankt Bastei Lübbe herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.

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