Gleich zu Beginn, wo noch alle aufpassen: Die einzigen Nichttrommelinstrumente der Schulbands sind keine Xylofone (die sind mit Holzstäben ausgestattet, weil xylon auf griechisch nämlich Holz heißt), sondern Glockenspiele. Die hier verwendeten Instrumente nennen sich laut Wikipedia Lyra, falls das irgendwen interessieren sollte
Es ist nämlich so, dass die Geschichte um den nicaraguanischen Unabhängigkeitstag noch ziemlich unklar ist. Laut den meisten aller bisher befragten Einheimischen wurde William Walker von Andrés Castro getötet. Laut Wikipedia wurde William Walker allerdings vier Jahre später in Honduras hingerichtet und Andrés Castro wird nur in Zusammenhang mit Verwundung erwähnt. Die Schulbücher habe ich allerdings noch nicht eingesehen, was ich bei Gelegenheit noch nachholen werde.
Weil die Frage nach der Woche im Tanzkurs immer öfter auftaucht, ein kurzer Überblick. Damit auch ich mitmachen kann wird wieder von ganz von vorne begonnen. Das gefällt den Mädels zwar eher weniger, schaden wird es ihnen aber sicher nicht. „Vorne“ sind hier die Grundschritte, die für die diversen folklorischen Tänze benötigt werden. Die Bewegungen sehen grundsätzlich total einfach aus, haben aber die unangenehme Eigenschaft, ziemlich gegensätzliche Bewegungen gleichzeitig ausführen zu müssen. Dazu kommt der tückische Hüftschwung und ganz schön anstrengende Hüpf-Streck-Dehn-Hock-Bewegungen dazu, die überdies bloßfüßig ganz schön wehtun, wenn man es – so wie ich – nicht kann.
Das klingt jetzt erst mal eher total lästig und so, als hätte es mir überhaupt nicht gefallen. Aber die Wahrheit ist, dass es total lustig ist. Man kann sich das nicht so wie unsere Tanzkurse vorstellen, wo Mann und Frau gemeinsam Standardtänze abwickeln. Es handelt sich vielmehr um Gruppentänze, die manchmal ganz schön verrückt aussehen und mindestens genauso anstrengend sind. Schweißausbrüche garantiert, nicht nur wegen der Hitze.
Um dann die Mädels nicht völlig zu verärgern und frustrieren (Elvin kann ganz schön perfektionistische Züge annehmen
Am Samstag Nachmittag steht dann plötzlich eine deutsche Volontärin vor der Tür und fragt, ob ich eine Julia kenne. Das tue ich nicht, kann ihr in diesem Fall also nicht weiterhelfen, aber es wird von weiteren Volontären erzählt, die sich aktuelle in Condega befinden. Kurzerhand werde ich eingeladen, ins Las Vegas – eine hiesige Disco – mitzugehen, alle anderen kommen auch mit und überhaupt und sowieso. Seit gestern kenn ich jetzt also drei Deutsche, eine handvoll Nicaraguaner und den Begriff für Disco in Condega.
Disco ist in Österreich (und vermutlich ist es in Deutschland nicht anders) etwas eher dunkles, lautes mit Zigarettenqualm gefülltes und von vielen Lichtern bespieltes Etwas. „Etwas“ bewegt sich da dann im Bereich zwischen „alte Fabrikhalle“ bis „kleiner, verwinkelter Raum“. Es wurde von einer Disco in Estelí erzählt, die in etwa einer Disco bei uns entspricht, allerdings weiß ich noch nicht, wie genau das zu verstehen ist
Die Band setzt sich aus diversen Blechblasinstrumenten, zwei Trommlern und einem Rythmusscharrgerät zusammen. Letzteres ist ein zylinderförmiges Metallding, das einen Griff zum Festhalten und überall Riffeln zum Lärmmachen hat. Diese Formation spielt dann flotte Rythmen und Lieder (alles mögliche zwischen Rumba, Polka und Hochzeitsmarschähnlichem), die man in Österreich vielleicht auf einer Hochzeit oder einem großen Geburtstagsfest erwarten könnte, aber eine Disco innerhalb von Minuten leerfegen würde. Hier jedoch wird abwechselnd zu Bandmusik und zu Discomusik, wie man sie auch bei uns kennt (außer, dass hier das meiste auf Spanisch gesungen wird), getanzt. Dazu trinkt man dann Bier, das mir aber sowas von überhaupt nicht schmeckt, dass ich davon fast Kopfweh bekomme.
Insgesamt kostet mich der Spaß ungefähr 65C$ was 2.371363€ sind. Um diese Summe bekommt man in Österreich nicht einmal ein Glas stilles Wasser, beim Fortgehen
Von diesem bisher ach so starken Wochenende kann ich mich nun bis Donnerstag erholen, schließlich sind Feiertage. Ich hoffe, dass wieder mehr Bilder entstehen, Zeit wärs