Tannine sind pflanzliche Gerbstoffe und der Name kommt aus dem Französischen: Tanin. Tannine findet man nicht nur im Wein, sondern zum Beispiel auch in grünem Tee. Die Gerbstoffe kommen aus der Schale der Weintrauben, den Kernen und Stielen.
Mit den Tanninen bringt man hauptsächlich den Rotwein in Verbindung. Klar, in den roten Rebsorten sind die meisten Tannine enthalten. Bei der Maischegärung gelangen die Tannine aus der Schale in den Most. Und diese Maischegärung ist nun mal beim Rotwein üblich.
Aber auch die weißen Trauben haben in ihrer Schale etwas Tannine enthalten. Beim Weißwein ist die Maischegärung jedoch eher unüblich.
Es gibt aber auch unerwünschte Tannine. Und zwar jene, die in Kernen und Stielen enthalten sind. Diese Gerbstoffe würden den Wein bitter machen.
Die Tannine und ihre Struktur tragen maßgeblich zur Qualität des Weines bei. Der Kellermeister hat es in seiner Hand, sodass er die richtige Balance der Tannine findet. Zwei wichtige Faktoren dabei sind die Temperatur bei der Maischegärung und die Lagerung während des Gärprozesses.
Auch Holzfässer geben Tannin an den Wein ab, wenn dieser im Holzfass reift. Je neuer ein Holzfass ist, desto mehr Tannin wird an den Wein abgegeben. Speziell kleine, neue Eichenholzfässer - Barriquefässer - geben gerne ein edles Tannin an den Wein ab.
Pelz im Mund und Lüften
Tannine haben grundsätzlich keinen Geschmack bzw. auch keinen Geruch. Die Tannine verursachen in unserem Mund viel mehr ein spezielles Gefühl. Wenn der Tanningehalt zum Wein passt, so können wir ein faszinierendes Aromenspiel entdecken. Tannin gibt dem Wein Struktur.
Wenn der Wein aber bitter schmeckt und uns die Geschmacksnerven im Mund zusammenzieht und als pelzig und aggressiv beschrieben wird, so können dafür die Tannine schuld sein. Man nennt dies Adstringenz.
Sauerstoff kann diese Adstringenz der Tannine abmildern. Daher kann es Sinn machen, dass ein Wein dekantiert wird und sich dadurch die Weinaromen besser entfalten können. Jedoch kann man dies auch nicht generell so sagen. Wenn ein Wein schon länger in der Flasche gereift ist, so kann sich diese Belüftung auch negativ auf den Wein auswirken.