Studiobühne TWM
KLICK
Das Plakat sah so gut aus! Leider hatte die Inszenierung nichts von dem was auf dem Plakat zu sehen war.
Marina Kolmender inszenierte auf der Studiobühne Tango des polnischen Autors Slawomir Mrozék.
Eine Familiengeschichte bzw. ein Generationskonflikt der satirisch und sarkastisch die Rebellion der Kinder gegen die Eltern darstellt. Artur will wieder Ordnung in das Chaosleben seiner Eltern und Verwandten bringen und wird am Ende selbst Opfer seiner Theorien und Vorstellungen. Ein komödiantischer Krimi, der es in dieser Inszenierung leider an Witz und Spannung fehlte.
Der satirische und sarkastische Ton ist war in dieser Inszenierung nicht zu erkennen. Gags verpufften und der Gesellschaftliche Missstand wurde nicht genügend herausgearbeitet. Die Schauspieler haben alle “gespielt” aber mehr auch nicht. Der Hauptdarsteller hielt zwar große Reden, schwitze und hatte eine laute Stimme aber in seinen Augen war kein Ausdruck zu sehen. Er ratterte den Text mit gewollten Betonungen runter. Auch bei den anderen konnte man keine wirklichen Emotionen bzw. Ausdrücke entdecken. Einzig und allein Katharina Pachta-Reyhofen und Lukas Thout stachen heraus. Reyhofen spielte gekonnt mit ihren Reizen und ihren Launen und auch Thout erinnerte in seiner Art an Dinner for one, was mich sehr amüsierte. Bei allen anderen ist der Humor des Stückes leider nicht angekommen oder vielleicht auch steckengeblieben.
In der Mitte der Bühne gab es einen durchsichtigen Vorhang, eine Art Fliegengitter, und die ganze Zeit wartet man darauf, dass irgendetwas mit diesem Vorhang passiert aber es tut sich nichts. Eine verschenkte Regie-Idee!
Mrozéks Werke sind für die Kritik an Staat und Gesellschaft bekannt und seine Stücke sind im Genre des absurden Theaters zu finden, so steht es jedenfalls im Programmheft. In dieser Inszenierung war leider nichts Absurdes zu erkennen, sondern es war klassisch, man möchte fast sagen werktreu inszeniert.
Schade, dass die Inszenierung nicht den Erwartungen des Plakates gleichkommen konnte.