Nach meiner Entdeckungsreise durch Russland, machte ich mich auf den Weg nach Estland. Hier verbrachte ich einige Tage in der Hauptstadt Tallinn. Mit 340000 Einwohnern leben hier knapp ein Drittel der Bevölkerung von Estland.
Ohne große Erwartungen erreichen wir morgens die Stadt. War es zuvor sehr warm in Russland, ist es hier ungewohnt kalt. Zum Glück habe ich mir sicherheitshalber bereits zuvor meinen Lieblingspullover eingepackt, der mich nun auf dem Weg zum Hostel wärmt.
Die Stadt ist recht überschaubar und zeichnet sich besonders durch ihr ursprüngliches Aussehen aus. Es sind besonders Gebäude wie die Stadtmauer, die Nikolaikirche, der Sitz des Parlaments auf dem Domberg oder das Schwarzhäupterhaus, die den Besucher mit der Geschichte der Stadt bezirzen.
Wie ich selber staunend sehe, ist die Stadt besonders beliebt bei Mittelalterfans, die sich hier treffen und rund um die Stadtmauer ihrer Leidenschaft fröhnen. Ich hingegen interessiere mich eher für die vielen unfassbar faszinierenden bunten, ursprünglichen Türen, die man an vielen Häusern findet.
Die Stadt ist recht klein, wie ich schnell feststellen muss. Moskau und St. Petersburg zuvor hatten diese unglaubliche Größe und Dekadenz, derer sich Tallinn entzieht. In meinem Hostel tummeln sich allerlei Reisende aus den USA, Australien und Europa. Ich merke schnell wie sich ihr eigentliches Interesse auf das Feiern in den Clubs und Bars reduziert.
Während ich also die Stadt erkunde und mit Spannung der Free Walking Tour folge, schlafen meine Mitbewohner auf Zeit ihren Rausch aus. Wir treffen uns abends wieder und während sie mir ihre Geschichten der letzten Clubbing night erzählen, gebe ich Tipps für die schönsten Ecken der Stadt, sollten sie es denn noch schaffen Tallinn bei Licht zu erkunden, bevor sie ihre Reise in die nächste Stadt zieht.
Während die anderen seelig noch in ihren Betten liegen, stehe ich früh morgens aus meinem Bett und begebe mich noch einmal Richtung Burgwall zur Aussichtsplattform, von der ich in den frühen Morgenstunden den Blick über die Stadt, zusammen mit einer auf der Rehling sitzenden Möwe, samt Sicht auf die Ostsee genieße. In wenigen Stunden bereits geht es mit der Fähre weiter Richtung Helsinki.
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