Talking Blog: Neues Interview mit Ingo Litschka

Hallo Ingo, das Fechten zählt zu den edelsten und ältesten Kampfkünsten der Welt. Wie passt für Dich Fechten und Kunst zusammen?

Zugegeben Manche tun sich damit ziemlich schwer, denn es wirkt für sie ungewöhnlich.
Das liegt vielleicht auch ein bißchen an dem verzärtelten schrägen Bild, das man von Künstlern und auch vom echten Fechten hat.
Doch das war längst nicht immer so, denn Carvaggio einer der besten Maler des Barock konnte Beides sehr wohl verbinden. Was bei seinem hitzigen Temperament leider keinen guten Ausgang nahm.
In manchen Punkten könnte man glauben die beiden Seiten würden sich gegenseitig einen Ausgleich geben, das stimmt allerdings nur sehr bedingt, denn es ist für mich nicht logisch dass mein Geist nach einer Sitzung im Atelier nun unbedingt seinen Ausgleich in einem vermeintlich rein körperlichen Handeln sucht.
Geistloses Fechten gab und wird es nie geben, denn ohne alle seine Sinne zu nutzen kann der Fechter sein Leistung garnicht bringen. Also ist das nicht die Begründung, sie liegt vielmehr genau in den Reizen, die das Fechten dem Geist liefern kann.
Also regen sowohl Fechten als auch Kunst den Geist des Menschen an, auf anderen Ebenen aber sie tun es sehr wohl.
So konnten auch die alten Fechtmeister ohne ihre Künstler die teilweise fantastisch illustrierten Fechtbücher garnicht erschaffen haben.
Während die Künstler hierbei sehr viel über Anatomie und Dynamik lernten und auch heute noch lernen können.
Genau hier kann man den Grund für die Symbiose beider Künste finden, die geistige Anregung, die veränderte Wahrnehmung welche beide stark gefordert  und angestachelt werden.
Man muss nicht nur in der Kunst immer wieder neue Ansätze versuchen sondern auch im Fechten, allerdings in viel  schnellerer  Folge. So regt die eine Seite die andere immer wieder an, denn mit dreidimensionalem Denken kann man alte Beschreibungen wunderbar wieder aufleben lassen.
So hilft dann die Kunst wiederum dem Fechten.

Talking Blog: Neues Interview mit Ingo Litschka
Haben sich durch deine Auftritte schon neue Interessenten für diese Waffenkunst gefunden?

Ja, es hat tatsächlich einige Interessenten gegeben und für das Publikum so manche Überraschung, besonders wenn dann abwertende Vorurteile während eines Auftritts und Vortrags zerfielen.

Und wenn ja, welche Frage stellt sich den Neulingen am häufigsten?

Die Frage nach dem Gewicht des Schwertes, welche dann meist mit einem „die waren doch so schwer, gell?“ selbst falsch beantwortet wird , geduldig korrigiert der Fechter das Ganze auf einen realistischen Bruchteil herunter, denn ein verrutschtes Komma kann aus einer nutzbaren 1,7 kg Waffe ein Ungetüm werden lassen mit dem man bestenfalls die Gehwegplatten im Garten fest rammen kann.

Warum hast du bislang noch kein Buch über deine Art zu fechten geschrieben?

Also reine Technikbücher haben schon andere geschrieben, wie z.B. Guy Windsor , Jeff L. Forgeng u.a.  da muss ich nicht das Fechten noch einmal erfinden.
Was mich vielleicht eher reizen würde wäre ein Buch, das die Kunst und die andere Kunst in unsere Zeit schreiben, das könnte ich mir vorstellen als Künstler und Fechter zu schreiben.
Das wäre ein spannendes Feld, denn Fechten ist ja weit mehr als nur der Zusammenprall roher Materie.

Welche Events sind für 2015 geplant?

In Planung sind u.a. in enger Zusammenarbeit mit der der deutschen Sherlock Holmes Gesellschaft Bartitsu und Vorbereitung auf  eine neue SherloCon 2016,  in Duisburg erneut ein Fotoshooting und Event mit Bettina Thieme, mit der ich ja den Kalender 2015 gemacht habe und evtl noch einmal Basel oder Lübeck, das wird sich dann zeigen...

Weitere Infos auf www.fecht-hut.de


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