Nachdem das mit dem Lehrling Minnie vor ein paar Wochen nicht geklappt hat … und auch wir Ihren Vornamen und ihre Adresse nicht herausgeben, hat Herr Tswerg sich wohl gedacht, er versucht etwas anderes.
Also kommt er an dem Tag mit einem eingebundenen Finger und will, dass man ihm den Verband wechselt. Und zwar nicht irgendwer: Lehrling Minnie soll das für ihn machen.
Minnie: „Nein. Das darf ich nicht. Bei uns macht das immer die Apothekerin. Wenn sie einen Moment warten …“
Herr Tswerg: „Nein, Sie machen das!“
Minnie: „Das mache ich nicht.“
Nach einigem hin und her geht Herr Tswerg wieder. Und ich höre am Tag danach, was passiert ist. (Tue ich immer)
Am nächsten Tag ist auch Herr Tswerg wieder da und er will „den Chef“ sprechen. Das wäre dann wohl ich.
Herr Tswerg: „Sind Sie der Chef?“
Pharmama: „Von der Apotheke, ja. Worum geht es?“
Herr Tswerg: „Ihre Frau Wagner hat sich gestern geweigert, mir den Finger zu verbinden! Das wäre nur eine kleine Sache gewesen, aber sie hat es nicht gemacht!! Ich musste in den Coop gehen, da hat mir Patricia, die Verkäuferin – die Verkäuferin, hören Sie(!) mir ein neues Pflaster auf den Finger gemacht! Wenn die das kann, warum kann das ihr Lehrling in der Apotheke nicht, Häh?“
Okay. Jetzt ist die Zeit gekommen Klartext zu reden.
Pharmama: „Also erstens ist es tatsächlich so, wie ihnen Frau Wagner gestern auch gesagt hat, dass bei uns die anwesende Apothekerin Wunden versorgt“ (Rücken stärkung für sie)
Herr Tswerg: „Aber das hätte sie auch gekonnt – das wäre nur ein Pflaster gewesen!“
Pharmama: „Ich bin sicher, das hätte sie auch gekonnt, aber abgesehen von unserer internen Weisung … wollte Sie das bei Ihnen nicht.“
Herr Tswerg: „Aber …“
Pharmama: „Moment. Ich bin noch nicht fertig. Das liegt daran, dass Sie meinen Angestellten eindeutig … zu nahe kommen. Sie lassen ihnen keine Privatsphäre, fragen persönliche Dinge, die Sie nichts angehen und akzeptieren dann die Antworten nicht. Deshalb wollte auch Frau Wagner sie nicht verbinden. Dafür hat sie Ihnen gesagt, dass die Apothekerin das machen würde – aber das wollten dann Sie ja nicht. Oder?“
Herr Tswerg (wechselt das Thema): „Wissen Sie eigentlich dass sie nicht die einzige Apotheke hier in der Gegend sind?“
Pharmama: „Natürlich weiss ich das.“
Herr Tswerg: „Ich kann auch in eine der anderen drei Apotheken gehen!“
Pharmama: „Ja.“
Herr Tswerg: „In der Kreuz-Apotheke können sie in 5 verschiedenen Sprachen bedienen! Die haben das auch so angeschrieben.“
Pharmama: „Nun, das würden wir wohl auch noch zusammen bekommen, aber was …?“
Herr Tswerg: „Auch in Französisch! Wussten Sie, dass ich eigentlich Zweisprachig bin? Und könnten Sie auch in Französisch …?“
Pharmama: „Oui, je pouvais. Aber noch einmal: was hat das mit dem Thema jetzt zu tun?“
Herr Tswerg: „Ich muss nicht in Ihre Apotheke kommen!“
Pharmama: „Das ist richtig.“ … Und er wird mich auch nicht darum bitten hören, dass er bei uns bleibt. Oh. Nein.
Herr Tswerg: „Dann gehe ich das nächste Mal woanders hin, mich verbinden zu lassen!“
Pharmama: „Das ist ganz Ihnen überlassen Herr Tswerg.“
Herr Tswerg: „Dann werden Sie dem Lehrling nicht sagen, dass sie mich verbinden muss?“
Pharmama: „Nein.“
Jetzt ist er etwas verwirrt.
Herr Tswerg: „Nun denn, auf Wiedersehen!“
Pharmama: „Auf Wiedersehen Herr Tswerg.“
Hoffentlich nicht so bald.
Ob das jetzt wohl angekommen ist?