Taktik im Alltag

Taktik im Alltag

Taktik im Alltag

Mit der richtigen Taktik klappt es auch im Alltag, Bedrohungen zu erkennen, ihnen auszuweichen oder ihnen entgegen zu treten. Wie Du es schaffst nicht das überraschte Opfer zu sein, erfährst Du hier.

Aufmerksamkeit ist hier das Zauberwort. Wer aufmerksam ist, bekommt mehr mit. Auch wenn sich Situationen verändern oder wenn sie kippen oder eskalieren.

Taktik im AlltagTaktik im Alltag – Sei wachsam!

Cade Courtley nennt dies in seinem „Navy-Seal-Survival-Guide „Situational Awareness“. Hier geht es darum seine Aufmerksamkeit zu schulen und bestimmte Auslöser zu entwickeln, die automatische eine persönliche Reaktion starten. Dadurch wird es möglich, Gefahren zu umschiffen und wenn nichts mehr anderes geht, genau richtig zu reagieren.

Der Cooper-Code

Ein sehr interessantes Modell die unterschiedlichen Level der Aufmerksamkeit zu unterscheiden ist der Cooper-Code.

Dieser geht zurück auf den amerikanischen Schusswaffen-Experten Jeff Cooper (1920-2006). Ob er ihn wirklich entwickelt hat, wird zwar von einigen Stellen angezweifelt, aber benannt ist er definitiv nach ihm.

Im Cooper-Code gibt es vier unterschiedliche Stufen der Aufmerksamkeit. Diese sind nach Farben sortiert: weiß, gelb, orange und rot. Nachfolgend gehen wir auf die unterschiedlichen Stufen näher ein.

Weiß

Dies sind die Situationen in der unsere Aufmerksamkeit für Dinge, die um uns herum passieren am geringsten ist. Unser Schlaf ist so das beste Beispiel dafür. In der Regel können wir uns immer da, wo wir alle Zugänge kontrollieren, in diese Stufe schalten und uns entspannen. Dies ist meist Zuhause der Fall.

Sobald wir unser Heim verlassen oder jemand an der Türe schellt, sollten wir in Stufe Gelb schalten.

Leider befinden sich sehr viele Menschen außerhalb ihrer vier Wände in der Stufe Weiß. Sie starren auf den Boden, wenn sie unterwegs sind, auf ihr Smartphone im Bus oder haben permanent die Knöpfe im Ohr und bekommen nichts mehr mit. Diese Menschen werden angreifbar, weil ihre Aufmerksamkeit total weg ist.

Wenn jemand etwas Böses will, sucht er sich zumeist diese Menschen als Opfer heraus. Sie sind weiche oder leichte Ziele, die man schnell bestehlen, berauben oder denen man Gewalt antun kann. Die meisten Opfer solcher Angriffe sagen dann tatsächlich, dass der Angriff aus heiterem Himmel kam.

Kam er eigentlich nicht! Aber auf Stufe Weiß haben sie einfach nichts mitbekommen.

Gelb

In Stufe Gelb ist die Aufmerksamkeit schon geschärft für die Umgebung. Dennoch sind wir entspannt. Man schaut nach links und rechts. Ab und zu auch mal nach hinten (watch your six), ob hinter einem was los ist. Dennoch ist man weit entfernt von irgendwelchen paranoiden Tendenzen. Ganz einfach entspannt und aufmerksam.

Wir werden feststellen, dass wir auf dieser Stufe einfach viel mehr mit bekommen. Dieser Zustand ist so gar nicht langweilig und wir werden früh merken, wenn uns jemand abcheckt oder eine Situation bedrohlich oder gefährlich wird. Sollte das passieren, schaltet man eine Stufe höher.

Be a hard Target!

Für diese und für alle höheren Stufen gilt natürlich, dass man von der Körpersprache her nicht als leichtes Opfer wirkt. Danach suchen böse Buben immer. Wir strahlen Selbstbewusstsein aus. Zeigen, dass unsere Aufmerksamkeit da ist. Das wird viele schon abschrecken, einem in die Quere zu kommen.

Hier zeigen wir aber noch nicht, wie wehrhaft wir sind. Gegenstände für die Selbstverteidigung sollten nicht offensichtlich demonstriert werden. Das könnte uns als zu schweres Ziel identifizieren. Beispielsweise könnte dies in einer geplanten Gewaltaktion mehrerer Täter dazu führen, dass man als erstes ausgeschaltet wird.

Orange

Etwas hat unsere Aufmerksamkeit angezogen. Ein lautes Geräusch, ein Schrei oder Rufen, vielleicht nähert sich auch jemand mit einer aggressiven Körpersprache. Es ist also eine erhöhte Bedrohung vorhanden. Hier sollte man genau beobachten was passiert. Man sollte in der Lage sein, direkt in die rote Stufe zu wechseln.

Je eher eine Bedrohung identifiziert werden kann desto mehr Handlungsoptionen haben wir. Ist ein möglicher Angreifer noch weiter weg, kann man die Beine in die Hand nehmen. Eine Menschenansammlung kann man vielleicht umgehen oder einen sicheren Bereich betreten, wie zum Beispiel eine Polizeiwache oder eine Gaststätte.

Taktik im AlltagTaktik im Alltag – Die Taschenlampe ist wichtigstes Tool im EDC und in der Selbstverteidigung

Für dunkle Bereiche ist es gut immer eine Taschenlampe dabei zu haben. So kann man einen möglichen Angreifer schnell identifizieren und in der nächsten Stufe kann man sie für die Selbstverteidigung einsetzen. Ich halte das Mitführen von einer Taschenlampe im EDC für wesentlich vernünftiger, als ein Messer.

Rot

Dies ist die Akutphase. Hier ist Handeln angesagt. Kämpfen oder Fliehen. Es muss sich mit aller Gewalt gewehrt werden, um eine Bedrohung abzuwenden. Dennoch sollte man nicht in einem Tunnelblick verfallen, sondern die Umgebung im Auge behalten. Sind mehrere Angreifer vorhanden? Gibt es eine Möglichkeit zur Flucht?

Insgesamt finde ich den Cooper-Code sehr interessant. Wenn man nur den Zustand Gelb täglich einnimmt, kann man viele Gefahren schon im Vorfeld erkennen. Die weiteren Eskalationsstufen sollte man in einem vernünftigen Selbstverteidigungskurs auf jeden Fall festigen, damit man im Ernstfall richtig reagieren kann.


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