Diese Ananaskuchen (oder eher Ananas-Teilchen) sind ein typisch taiwanisches Gebäck, das besonders in Taiwan äußerst beliebt ist. Die äußere Schicht besteht aus einer Art Mürbeteig und befüllt sind diese kleinen Teilchen mit einer Art kandierten Ananas-Paste aus Ananas, Wintermelone (冬瓜) Zucker und Maltose. Mehr zum Hintergrund und Ursprung könnt ihr hier lesen
Dann sind sie aber in der Regel rechteckig (ca. 3,5 cm x 5 cm) und in einer länglichen, durchsichtigen Verpackung zu acht Stück pro Packung. Die hier verkauften Ananaskuchen bekommt man für ungefähr 1,50 €. Je nach Marke und Qualität kosten Ananaskuchen in Taiwan aber auch bis zu umgerechnet 1 oder gar 2 € das Stück, was schon recht viel ist, wenn man bedenkt, das so ein Ananaskuchen meistens mit einem Happs schon weg ist
Gekaufte Ananaskuchen
Das Originalrezept (nicht vegan) habe ich von meiner kleinen Tante (kleine Tankte = kleine Schwester meiner Mutter, große Tante = große Schwester meiner Mutter). Meine Mutter zweifelte ja daran, ob ich das Rezept veganisieren konnte, da das Rezept sowohl Kondensmilch als auch Parmesan enthält, aber TA-DAAA, es hat geklappt
Selbstgemachte Ananaskuchen im Querschnitt
Am besten schmecken die Ananaskuchen übrigens, wenn sie mindestens eine Woche in einer Keksdose gut durchziehen. In einer Keksdose halten sich die Küchlein bis zu zwei Monate.
Form
Die Formen, in denen man die Ananaskuchen eigentlich macht, sind oben und unten offen. Beim Backen wendet man die Küchlein nach halber Backzeit. In diesem Artikel kann man das ganz gut sehen (leider ist der Artikel auf chinesisch, aber die Bilder veranschaulichen den Backprozess sehr gut
Dies ist eine eckige Muffinform bzw. eine FInancier-Form. Sie fasst exakt so viel wie eine normale Muffinform. Jede Mulde miss 6 cm x 60 cm, was die Ananaskuchen doppelt so groß wie üblich macht. Aber ich habe einfach keine andere Form bekommen.
Hier habe ich einen gekauften Ananaskuchen in eine Mulde gelegt, um den Größenunterschied zu verdeutlichen.
Außerdem habe ich die Teilchen noch in dieser ganz kleinen Silikonform gebacken. Die Rezeptmenge ergab 45 Stück.
Die Form fasst 15 Mini-Cupcake-große Blümchen
Förmchen selbst herstellen
Damit habe ich mich natürlich nicht ganz abgefunden. Auf dieser Seite habe ich eine gut bebilderte Anleitung gefunden, wie man selbst Förmchen herstellen kann und dies natürlich ausprobiert. Ich habe tatsächlich 30 Formen hergestellt, aber ich kann euch sagen, dass das eine ganz schöne Arbeit war!
- Auf einem Blatt karierten Papier den Streifen wie auf dem Bild aufmalen und ausschneiden. Dies wird die Vorlage sein.
- Mit Hilfe der Vorlage die Maße auf Pappkarton übertragen und ausschneiden.
- Mit einem Schnippelmesser vorsichtig die Oberfläche der Knickkanten einritzen, damit sie sich gut knicken lassen.
- Das linke Ende um ca. 2 mm kürzen, da sonst die Form etwas krumm und schief wird.
Form falten – passt, alles Winkel 90º
- Die Streifen in Alufolie einschlagen. Sich dabei die eingeritzte Seite merken!
- Die Form falten, dabei soll die eingeritzte Seite innen liegen und das 3 cm-Stück ganz außen liegen. Die Form fest tackern.
- Die Heftklammer mit Alufolie umwickeln – fertig!
Rezept
Ergibt ca. 30 Stück bei einer Größe von ca. 3,5 cm x 5 cm oder ca. 14 Stück bei einer Größe von 6 cm x 6 cm (eine eckige Muffinform)
Teig (vegan, laktosefrei):
A:
210 g vegane Margarine oder vegane Butter
60 g Puderzucker
1/2 TL Salz
B:
15 g Miso
60 ml Kokosmilch
C:
300 g Mehl
24 g Stärke
Teig (nicht vegan):
A:
210 g Butter
60 g Puderzucker
1/2 TL Salz
B:
48 g dickflüssige, gesüßte Kondensmilch (z.B. Milchmädchen)
2 Eigelbe
C:
300 g Mehl
24 g Milchpulver
12 g Parmesan
Füllung (für beide Versionen):
Entweder 500 g Ananas aus der Dose, abgetropft oder 1 frische Ananas
100 g Rohrzucker
150 g dickflüssigen Zuckersirup (z.B. Grafschafter Heller Sirup)
Equipment:
Küchenwaage
Messbecher
Messlöffel
Küchenmesser
Schneidebrett
Sieb
Beschichtete Pfanne
Kochlöffel
Rührschüssel
Handrührgerät mit Rühraufsatz und Knetaufsatz
Schneebesen
Eine eckige Muffinform/Financier-Form oder eine andere Form
Rost vom Backofen
Füllung machen (am besten einen Tag vorher):
- Ananas aus der Dose gut abtropfen lassen. Die frische Ananas schälen und in Stücke schneiden.
- Ananas mit dem Küchenmesser so klein wie möglich hacken. Dabei verlieren die Ananasstücke nochmals viel Saft, den man auffangen und trinken kann
. Die kleingehackte Ananasmasse im Sieb wieder gut abtropfen lassen, am besten mindestens 1 Stunde im Sieb lassen.
- Ananasmasse, Rohrzucker und Zuckersirup in eine beschichtete Pfanne geben und auf höchster Stufe so lange unter ständigem Rühren kochen lassen bis die gesamte Flüssigkeit verdampft ist. Das merkt man daran, dass keine Flüssigkeit mehr verdampft. Dies dauert ungefähr eine halbe Stunde. Die Masse in komplett abkühlen lassen. Wichtig ist, die Masse nicht in den Kühlschrank räumen, da sich die Konsistenz sonst ändert!
- Die abgekühlte Masse in entweder 30 oder 14 gleiche Teile teilen.
- Mit gut eingefetteten Händen zu Kugeln formen. Ich benutze zum Einfetten Palmin Soft, aber Margarine/Butter funktioniert genauso gut.
- A: Butter und Salz in eine Rührschüssel geben. Puderzucker darüber sieben und mit dem Handrührgerät mit Rühraufsatz bzw. der Küchenmaschine mit dem Rühraufsatz zuerst auf niedriger Stufe und dann auf höchster Stufe schaumig schlagen.
- B: Alle Zutaten unter B in einen hohen Messbecher geben und mit einem Schneebesen vermischen. Die Masse esslöffelweise B zu A in die Rührschüssel geben und dazwischen immer gut mit dem Handmixer verrühren.
- Die Rühraufsätze vom Handrührgerät abnehmen und die Knetaufsätze aufsetzen. Falls ihr eine Küchenmaschine verwendet braucht ihr keine Aufsätze wechseln.
- C: Alle Zutaten unter C in die Rührschüssel sieben und zuerst auf niedriger, dann auf mittlerer Stufe zu einem glatten Teig verkneten. Nicht zu lange kneten, weil Mürbeteig schnell überknetet ist und dann zäh, fest und bei noch längerem Kneten flockig wird, weil sich dann zu viel Gluten bildet.
- Den Teig zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie wickeln. Bei Zimmertemperatur mindestens 30 Minuten ruhen lassen.
- Den Teig wie auch die Füllung in 30 bzw. 14 gleichgroße Teile aufteilen und zu Kugeln formen.
- Backofen auf 150ºC Umluft/Heißluft oder 175ºC Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Jede Teigkugel in der Handfläche flachdrücken.
- Eine Portion Füllung in die Mitte legen.
- Den Teig um die Füllung schlagen.
- Nun in den Händen rollen, damit sich die Teigoberfläche schön glättet.
- Teig in die Form drücken.
- Im Ofen auf mittlerer Schiene 15 Minuten (falls ihr 30 Stück macht) bzw. 20-25 Minuten (bei 14 Stück) backen bis die Oberfläche goldbraun ist. In der Form auf dem Rost vom Backofen abkühlen lassen.
Nährwerte für die gesamte Masse (vegane Version):
4092 kcal
37.2 g Eiweiß
578.0 g Kohlenhydrate
- davon 273.3 g Zucker
184.8 g Fett
- davon 61.7 g gesättigt
5.0 g Natrium
Nährwerte für die gesamte Masse (nicht vegane Version):
4349 kcal
47.0 g Eiweiß
600.8 g Kohlenhydrate
- davon 304.8 g Zucker
202.3 g Fett
- davon 128.1 g gesättigt
4.8 g Natrium