Als vor einigen ein Teenager bei uns Zwischenstation machte, dauerte es nicht lange, bis eine erzürnte Nachbarin anrief, weil der Junge seine Après-Ski-Musik zu laut und zu lange laufen liess. “Das kann ja heiter werden, wenn unsere Kinder in dem Alter sind”, sagte ich damals zu “Meinem”.
Nun, noch ist keines unserer Kinder ganz so alt wie der Teenager damals war, aber die Musik dröhnt inzwischen ganz schön laut aus Karlssons Boxen. Bis anhin hat sich aber noch niemand über den Lärm beklagt. Weder meine Mutter, die zwei Etagen unter Karlsson wohnt und täglich in den Genuss von seinen Musikvorlieben kommt, noch die damals so gehässige Nachbarin, die auf dem Hundespaziergang ganz bestimmt auch mithören kann.
Woran das liegen mag? Vermutlich daran, dass die zwei Frauen durch das markdurchdringende “Non, rien de rien. Non, je ne regrette rien..” in ihre jungen Jahre zurückversetzt fühlen. Und so bleibt es an mir, mit zornesrotem Kopf in Karlssons Zimmer zu stürzen und zu brüllen: “Kannst du dieser Edith nicht endlich einmal den Stecker ziehen? Dieses Gejaule ist ja nicht mehr zum Aushalten!”
Ich muss unbedingt daran denken, meine Enkel eines Tages mit Bob Marley, Eros Ramazotti und Michael Jackson zu versorgen, damit ich dereinst Karlsson mit einem milden Lächeln und einem “Ach, wie ist das schön. Das erinnert mich an meine Teenagerjahre. Meinetwegen müssen sie nicht leiser drehen” zum Wahnsinn treiben kann.