3 Wochen nach der Geburt der Kleinen könnte ich schon fast so etwas wie Tagesablauf beschreiben. Ich befürchte allerdings, dass dieser Ablauf in einer Woche überholt sein wird bzw. sich wieder neu einpendeln muss, weil der Papa dann nach der Elternzeit wieder arbeiten muss und dann um spätestens 7 Uhr morgens das Haus verlässt. Dann muss ich entweder deutlich früher aufstehen als jetzt oder ich bin dann auf mich allein gestellt, um beide Kinder, das Frühstück und mich selbst vorzubereiten.
So sieht es zurzeit bei uns aus:
– um 5:30 Uhr melden sich die Katzen durch aufdringliches miauen, Kratzen im Katzenklo oder sich gegenseitig durch die Wohnung scheuchen, damit wir ihnen Futter geben.
”© Mamis Blog”
– Pünktlich um 7:15 Uhr wacht die Große auf und sagt “Ich bin wach”. Die Kleine liegt nachts dauerhaft auf meinem Bauch; nachdem ich oder der Papa um 5:30 Uhr die Katzen gefüttert hat, stille ich die Kleine nochmal, sodass sie es zumindest eine halbe Stunde aushält, wenn die Große wach wird. Die Große und ich putzen dann gemeinsam die Zähne, ich ziehe mich an, ziehe sie an und bereite für sie das Frühstück vor. Wenn in der Zwischenzeit die Kleine wach bzw. unruhig wird, nimmt der Papa sie auf den Arm. Die Große frühstückt dann und oft verlangt die Kleine dann nach einer weiteren Milchportion. Nach dem Frühstück der Großen, von dem ich oft den Rest essen darf, ziehe ich die Kleine an. Dann spielt die Große entweder allein oder mit Papa, schaut sich ein Buch an oder rennt einfach durch die Wohnung, um die Nachbarn zu wecken. Die Kleine schläft dann beim Stillen wieder ein, sodass ich dann auch so gegen 9:30 Uhr schaffe, unter die Dusche zu gehen. Wenn die Große mit mir duschen geht, erledigen wir das vor dem Frühstück – in der Hoffnung, dass die Kleine solange aushält ohne die nächste Portion Milch. Ansonsten übernimmt der Papa Abtrocknen und Anziehen der Großen, während ich die Kleine stille.
– Während die Kleine dann in ihrem Bettchen schläft, spielen wir entweder mit der Großen oder wir gehen eine Runde ins Dorf, kleine Einkäufe erledigen oder einfach eine Runde spazieren. Gegen 11 Uhr gibt es dann eine kleine Zwischenmahlzeit für die Große. An manchen Tagen geht der Papa mit der Großen zum Eltern-Kind-Turnen oder zum Schwimmen. In der Zeit erledige ich dann etwas im Haushalt, bereite das Essen vor oder sitze da und stille die Kleine.
– Um 12:30 Uhr Mittagessen. Meistens hat die Kleine auch genau dann wieder Hunger, sodass ich beim Essen stille und der Papa der Großen hilft, damit auch ab und zu etwas in ihrem Mund landet und nicht alles auf dem Boden.
– Danach gehe ich mit beiden Kindern in das Bett der Großen, damit sie dort Mittagsschlaf macht. Wenn ich ihr etwas Interessantes für den Nachmittag ankündige, schläft sie meistens schnell nach der zweiten Wiederholung des Schlaf-Liedes ein. Das ist jeden Tag unterschiedlich, sie darf es sich wünschen. Ihre beliebtesten sind Weißt Du wieviel Sternlein stehen, Sankt Martin, Schlaf Kindchen Schlaf.
– Nach etwa 1,5 Stunden wacht die Große wieder auf, macht selbst die Jalousie hoch und läuft zur Kleinen, um ihr zu sagen, dass sie gut geschlafen hat. Anschließend gibt es etwas Obst und wir gehen raus – entweder zum Spielplatz oder zum Garten. Einen Nachmittag pro Woche geht der Papa mit der Großen zum Musikgarten, solange er noch da ist. In der Zeit gehe ich dann meist mit der Kleinen spazieren.
– Wenn wir vom Spielplatz oder Garten zurück kommen, wird die Große vom Sand befreit, umgezogen, gewaschen. Dann gibt es Abendessen, das ich meistens wieder mit der Kleinen auf dem Arm zu mir nehme, weil sie gestillt werden möchte. Dann spielt die Große noch etwas, bevor der Papa mit ihr Zähne putzt, den Schlafanzug anzieht und das Buch zusammen liest. Dann bin ich gefragt und gehe zusammen mit der Kleinen zum Bett, wo sie dann nach etwa 1 Stunde Singen, Reden, Beten, Ankündigen des nächsten Tages, manchmal auch rumtoben, nochmal neue Windel machen, trinken, usw. einschläft. Das ist zurzeit ziemlich nervenaufreibend, weil sie einfach 1000 Gründe findet, um noch nicht zu schlafen. Gegen 20:30 Uhr dreht sie sich dann in meinen Arm und schläft ein.
– Die Kleine hat sich inzwischen doch für Cluster-Feeding entschieden und möchte abends vermehrt gestillt werden, bis dass sie irgendwann schläft und sie es sich dann bei Papa auf dem Bauch gemütlich macht. Ich erledige dann noch ein paar Sachen, bereite manchmal noch etwas für den nächsten Tag vor, sitze am PC oder einfach vor dem Fernseher.
– In den letzten Tagen weint die Große nach spätestens 2 Stunden, sodass ich dann wieder zu ihr gehe und sie mich dann auch meist nicht mehr gehen lässt oder ich einfach einschlafe. Ich hoffe, dass sich das irgendwann wieder legt (sie bekommt zurzeit 2 der letzten Backenzähne) und sie dann wieder durchschläft, vielleicht sogar in ihrem eigenen Bett. Solange sie es braucht, dass ich dann bei ihr bin und sie bei uns in der Mitte schlafen möchte, ist das ok für uns. Mein Mann und ich haben beide nichts gegen das Familienbett, weil wir der Meinung sind, dass die Kinder irgendwann freiwillig in ihrem eigenen Bett schlafen möchten. Bis dahin bekommen sie die Nähe, die sie brauchen. Entweder der Papa kommt dann auch direkt mit ins Bett oder erledigt noch etwas für sich oder schaut die Sendung im Fernsehen zu Ende.
– Nachts wird die Kleine mehrfach gestillt. Wie oft, zähle ich ehrlich gesagt nicht mit, weil wir beide dabei meistens schnell wieder einschlafen. Zwischendurch bekommt sie eine neue Windel, dann wird weitergestillt. Wenn die Große zwischendurch aufwacht, kuschelt sie sich in meinen Arm oder es reicht, wenn ich sie kurz streichle, dann schläft sie weiter….
…bevor es dann am nächsten Tag von vorne losgeht.
Ich muss zugeben, dass ich etwas Bedenken habe vor dem Ende der Elternzeit, denn dann ist eben der Papa nicht mal eben da, sodass er sich um das eine oder andere Kind kümmern kann, während ich auf Toilette, Duschen, mal eben in den Keller zum Wäsche waschen muss. Trotzdem hoffe und glaube ich, dass es irgendwie klappen wird. Und wenn ich dann halt am Anfang noch um 11 Uhr im Schlafanzug bin, dann öffne ich eben nicht die Tür, wenn es klingelt. Irgendwann wird sich das dann auch wieder einpendeln, bevor dann die nächste Phase kommt, wegen der der Tagesablauf wieder anders organisiert werden muss. Denn irgendwann bekommt die Kleine dann auch den ersten Wachstumsschub, der bei der Großen oft bedeutete, dass sie 24 Stunden nur auf den Arm wollte und Mama bloß nicht mal 2 Meter weggehen durfte. Bis dahin hat sie sich hoffentlich an das Tragetuch gewöhnt und damit angefreundet, damit ich die Hände dann trotzdem noch frei habe für die Große, den Haushalt und um eben auch auf Toilette zu gehen. Meine größte Herausforderung ist dann sicherlich, die Große auszulasten, denn meine Erfahrung ist, dass sie schlecht schläft, wenn sie sich nicht genug bewegen konnte, weil wir z. B. nur in der Wohnung waren. Deshalb hoffe ich auch, dass das mit dem Tragen im Tuch oder dem Bondolino mit der Kleinen klappt, denn ich werde dann mit Beiden zum Eltern-Kind-Turnen und zum Musikgarten gehen.
Ein Schritt nach dem anderen, denke ich. Ich lasse es einfach auf mich zukommen und wir genießen nun die letzte Woche, in der der Papa noch tagsüber da ist.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass es nicht üblich ist, dass sich nach 3 Wochen schon eine Routine eingespielt hat. Das weiß ich sehr zu schätzen und ich mache mir auch klar, dass sich das jederzeit ändern kann und dann das Chaos ausbrechen könnte. Insgeheim hoffe ich, dass uns das komplette Chaos erspart bleibt.
Wie sieht es bei Euch mit dem Tagesablauf aus? Ab wann gab es bei Euch eine gewisse Regelmäßigkeit? Oder ist es jeden Tag anders? Ich freue mich auf Eure Kommentare.
Eure Mami Renate
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