Immer wieder tauchen die oben genannten Berufe in Geburtsurkunden, Sterbeurkunden, Volkszählungslisten und Passagierlisten auf.
Aber wer ist eigentlich was und wo ist der Unterschied?
Als ich neulich bei einer Familienfeier erzählte, dass einer meiner Vorfahren Tagelöhner war, kam Onkel Fritz sofort mit seinem Bild von einem Tagelöhner:
„Eine Kleinstadt in den USA ein Pick-up Laster fährt vor und es springen arbeitswillige Mexikaner auf die Ladefläche die dann am Ende des Tages eine handvoll Dollar bekommen. Hollywood Film halt.“
Ein Tagelöhner ist jemand, der keine feste Arbeitsstelle hat, sondern sich in der Regel immer wieder bei neuen Arbeitgebern in der Landwirtschaft um neue Hilfsarbeiten bemühen muss. Also so eine Art Wanderarbeiter.
Der Name kommt daher, dass die Tagelöhner nicht stundenweise, sondern tageweise bezahlt wurden.
Diese Tagelöhner (auch Ackersmann, im Plural als Ackersleute bezeichnet) wurden zumeist auf dem Lande benötigt um in stressigen Zeiten wie Aussaat, Ernte, Dreschen zu helfen. Tagelöhner standen in der Hierarchie ganz unten.
Waren diese Tagelöhner aber fest angestellt, bezeichnete man diese als Instleute. Sie erhielten neben dem Lohn oder als Teil des Lohnes oftmals Unterkunft und Verpflegung. In vielen Fällen wurde die Familie des Instmannes gleich mit eingespannt und die Söhne oder auch die Ehefrau arbeiteten entweder voll mit oder wurden nur bei Bedarf eingesetzt.
Dies konnten Handdienste (Dinge die mit der Hand verrichtet wurden) oder Spanndienste (Anspannen der Zugtiere) oder auch die so genannten Schüppendienste (Errichtung oder Instandsetzung von Bauwerken wie Scheunen, Ausheben von Wassergräben oder Rodungen) sein.
Auch ich mache mich nun auch mal ans Tageswerk…
Ihre Andrea Bentschneider