Tagebuchnotizen DAS ESELSKIND - Trügen die Erinnerungen?

Tagebuchnotizen DAS ESELSKIND -  Trügen die Erinnerungen?

Tagebuchnotizen DAS ESELSKIND -  Trügen die Erinnerungen?

Zwei meiner schönsten Tulpen in meinem Garten


Ihr Lieben, 

in meinen heutigen Tagebuchnotizen möchte ich auf ein Frage zu sprechen kommen, auf die ich mehrfach in E-Mails und Nachrichten angesprochen wurde:
"Werner, wie kannst Du Dir sicher sein, dass das, was Du da in Deinem Buch berichtest, auch tatsächlich so geschehen ist, denn das ist doch alles so lange Jahre her?"
Diese Frage ist sehr berechtigt und deshalb haben die Vorarbeiten zu dem Buch auch über zehn Jahre an Zeit in Anspruch genommen.
Worin dabei die Schwierigkeit liegt, will ich an einem einleuchtenden Beispiel erläutern:

Am 22. November 1963
wurde der amerikanische Präsident John F. Kennedy in Dallas in Texas durch ein Attentat ermordet.
Was er an diesem Tag getan und gesagt hat, ist durch Fernseh- und Tonaufnahmen festgehalten.
Ich kann also ohne Probleme feststellen, was er an diesem Tag gesagt und getan hat. Was ich selber aber an diesem Tag gesagt und getan habe, ist viel schwieriger festzu-stellen, weil es davon keine Fernseh- und Tonaufnahmen gibt.
Um sich also sicher zu sein, was vor langer Zeit geschehen ist, muss man zunächst die eigene Erinnerung aufschreiben und dann muss man in mühevoller Kleinarbeit ehemalige Beteiligte und Zeitzeugen befragen, was damals tatsächlich vorgefallen ist.
Jeder dieser Zeugenaussagen ist dann wie ein winziger Mosaikstein in einem riesigen Puzzle und am Ende fügt sich alles wie bei einem Puzzel zu einem großen Bild zusammen und dann erkennt man, was wirklich geschehen ist.
Gerade die Befragung von Zeitzeugen ist sehr wichtig, ebenso die Sichtung von Unterlagen aus der damaligen Zeit.
So wurde ich auf einem feinen Bremer Gymnasium über eine Zeit von fast vier Jahren immer wieder misshandelt, gedemütigt und gefoltert. Am Ende dieser Leidenszeit brach ich völlig zusammen.
Ich war immer der Meinung in meiner Erinnerung, ich hätte danach fünf Monate nicht zur Schule gehen können. Meine Nachforschungen ergaben aber zweifelsfrei, dass ich in Wirklichkeit 16 Monate (!) nicht in der Lage war, in die Schule zu gehen.
Am allerschwersten aber ist es, herauszufinden, was jemand damals genau gesagt hat.
An dieser Stelle muss man offen und ehrlich sein und zugeben:
"Das, was an wörtlicher Rede in meinem Buch DAS ESELSKIND stehen wird, entspricht dem Sinne nach exakt dem, was damals gesagt wurde, aber ob die Worte genauso und in der gleichen Reihenfolge gesprochen wurden, kann man heute nicht mehr herausfinden."
Ich hoffe, dass ich damit die mir gestellte obige Frage erschöpfend beantwortet habe.
Ich wünsche Euch heute einen fröhlichen Abend und grüße Euch ganz herzlich aus dem warmen und sonnigen Bremen mit einem Song, der sehr zu den herrlichen Tulpenblüte in meinem Garten passt und bereits recht alt ist.
Euer fröhlicher Werner
  

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