Tagebuchnotizen DAS ESELSKIND - Froh zu sein, bedarf es wenig...

Von Wernerbremen

Werner im Alter von 15 Jahren


Ihr Lieben,
als ich gestern bei strahlendem Sonnenschein in meinem Garten arbeitete, hörte ich plötzlich, wie ein kleines vierjähriges Mädchen von schräg gegenüber das Lied sang:
"Froh zu sein, bedarf es wenig und wer froh ist, ist ein König."
Das erinnerte mich an meine Kindheit und Jugend, in der ich oft, wenn ich aufgrund dessen, was ich erlebt hatte, sehr traurig war, ein Lied anstimmte.
Und dann habe ich auch oft den oben genannten Kanon gesungen.
Was mich an dem Gesang des kleinen Mädchens so berührt hat, war die Tatsache, dass sie das Lied etwas verändert hatte:
"Froh zu sein, bedarf es wenig und wenn ich froh bin, bin ich ein König."
Da wurde mir schlagartig wieder aufs Neue klar, wie recht diese kleine Mädchen hat:
Wir allein bestimmen, wie wir unser Leben bewerten wollen, ob wir glücklich oder unglücklich sein wollen.
Etwas 10 Minuten lang haben dann das kleine Mädchen und ich gemeinsam gesungen, jeder auf seiner Straßenseite, immer abwechselnd: "Froh zu sein, bedarf es wenig und wer froh ist, ist ein König!"
Tief beglückt bin ich nach meiner Gartenarbeit ins Haus gegangen, ein kleines Mädchen hatte mir gezeigt, worauf es wirklich ankommt!
Und so darf ich sagen: Es wird in meinem Buch DAS ESELSKIND sehr viel Schreckliches stehen, das ich erlitten habe, aber noch mehr wird berichtet von Freiheit, von Hoffnung, von Freude, von Zuversicht, von NIEMALS AUFGEBEN, von Liebe!
Mein absolutes Lieblingslied, das ich in meiner Kindheit und Jugend hatte, war das Lied des Gefangenenchores aus der Oper Nabucco von Verdi:
Flieg Gedanke, getragen von Sehnsucht..."
Diese Lied wurde zur Hymne meiner Kindheit und Jugend. Ich kaufte mir heimlich dieses Lied auf einer Schellackplatte und wann immer ich allein zuhause war, legte ich diese Platte auf den Plattenspieler und schöpfte neue Hoffnung.
Deshalb grüße ich Euch jetzt alle mit diesem wundervollen Lied


Euer fröhlicher, niemals aufgebender Werner