Meine Woche im Überblick
Um es kurz zu sagen: Ich kam nicht zum Bloggen. Ich kam auch nicht dazu, den Überstundenzettel für März auszufüllen. Ich habe den Artikel für die Werbung drei Tage später geschrieben als ich vorhatte (und zugesagt habe). Am Montag hing ich im Ausbildungsseminar und lernte etwas über das Recht und Unrecht von Mediengebrauch. Ich weiß jetzt zum Beispiel, dass Schulklassen möglicherweise als nichtöffentliche Veranstaltungen gelten und dass man deshalb vielleicht Dokumentationen komplett zeigen kann – ganz sicher ist man sich aber nicht, denn noch hat niemand geklagt und kein Gericht die entsprechende Gesetztestextpassage ausgelegt. Ich hoffe, das wird auch nie jemand tun.
Die Schulwoche verlief mit Chaos und Prügelei,
wobei wesentliche Körperteile überwiegend heil geblieben sind, aber die Pfütze Blut auf dem Schulhof hat dennoch eine Art Massenhysterie ausgelöst. Die Schüler habe ich vorsichtshalber vom Notarzt abholen lassen. „Du rufst gerne den Notarzt, oder?“, fragte der Ehemann abends im Bett, doch ich war zu schwach, um ihn mit dem Kissen zu ersticken. Der Rest meiner Kraft geht sowieso für Papierkram, Elterngespräche und die Nachbearbeitung im Klassenzimmer drauf.
„Wenn du einen Spielkameraden deine Sohnes zu Hause hast, ist alles super easy“,
behauptete meine Bekannte, aber entweder hat sie gelogen oder sie gibt allen Anwesenden immer einen Lütten in den Tee. Der Gast war easy, aber hey, meine Kinder müssen wohl erstmal ihr Revier markieren sich cool geben, wenn ein Gast kommt. Jetzt ist der Gast aber wieder weg und meine Kinder wieder normal. Nächstes Mal treffen wir uns lieber im Wald. Da können sie Bäume werfen oder Wildschweine erschießen.
Babyzahnungs-Schmerz-Gel kann man übrigens hervorragend für Mückenstiche verwenden,
von denen sich 13 ringförmig um den Knöchel des Riesensohnes winden. Vielleicht waren es auch Grasmilben. Es war das einzige irgendwie für diesen Zweck verwendbare Medikament, das ich in unserem Arzneischränkchen auftreiben konnte. Eventuell gebe ich dem Hersteller mal einen Tipp, wie er sein Zeug weltweit vermarkten kann. Ich habe jedenfalls beschlossen, es mit in den Urlaub zu nehmen.
Und jetzt falle ich ins Bett, damit ich morgen fit genug bin, den Unterrichtsbesuch nächste Woche vorzubereiten. Referendare und Referendarinnen verstehen das.