Tagebuchbloggen: Krank

Von Berit Andersen

Seit Freitag bin ich krank. Es ist irgendetwas Undefinierbares mit Ohrenweh, Kopfweh und einem Schwindelgefühl, das jenem in Fahrstühlen ähnelt, die allzurasch abwärts sausen.

Gott sei Dank gibt es noch Elisabeth, die uns betüdelt, besonders da der ansonsten beste Ehemann von allen auf Dienstreisen weilt.

Die Kinder gehen sorglos mit meinem Krankenstand um.

„Guck mal, Mama!“, ruft der Riesensohn energisch, „ich muss dir etwas zeigen! Unbedingt! Mama??“ Sorgsam pult er meine schwarze Augenabdeckung von meinem Gesicht, „guckst du endlich? MAMA!!“

Mühsam blinzle ich ins Sonnenlicht und rechne mit blutüberströmten Armen, schwierigen, aber stolz gelösten Hausaufgaben oder zumindest Hausaufgaben, bei denen Hilfe erforderlich ist.

Kaum haben meine müden Augen Zeit, sich an das grelle Licht zu gewöhnen:

„Guck, Mama, ich habe eine Rakete mit ZWEI Armen, GELENKEN und – TADA! – SCHUTZABDECKUNG gebaut!“

Ermattet sinke ich wieder in meine Kissen, während der Riesensohn liebevoll meine Augenbinde wieder an ihrem Platz anbringt.