Tagebuchbloggen: Der Alkoholiker vor dem Supermarkt.

Ich habe beschlossen, dass meine Kinder jetzt alt genug sind, alles selber zu erledigen.

„So, ihr Lieben, ich gehe zur Drogerie rüber und besorge Shampoo und ihr drei geht zum *Supermarkt* und überlegt euch, was wir an Verpflegung im Schwimmbad benötigen. Hier sind 10 Euro.“

„Und woher sollen wir wissen, ob das Geld reicht?“ Dürfen wir auch was Süßes? Ich will einen Smoothie!“

„Das Geld reicht für Brötchen, Smoothie und etwas Süßes. Da müsst ihr euch einigen, was ihr kaufen wollt.“

„Kann jeder einen Smoothie haben?“

Ich nicke: „Wenn noch etwas ist: Ich bin jetzt bei der Drogerie.“ Ich deute quer über den Platz. Die drei Jungs nicken und ich entlasse sie mit einem mulmigen Gefühl. Sie werden es schon schaffen.

An der Drogerie-Kasse sehe ich etwas, was mir nicht gefällt:

Ein fremder Mann steht bei meinen drei Jungs. Sie scheinen sich zu unterhalten. Ich widerstehe dem Impuls, alles stehen und liegen zu lassen und zu ihnen zu sprinten. Nachdem ich Shampoo, Duschgel, Sesamriegel, Haselnüsse, Bio-Schokolade und Zahnpasta bezahlt habe, gehe ich langsam zu den Söhnen hinüber, die sich um die Fahrräder drängen.

Der Mann ist verschwunden.

„Ich habe einen Mann gesehen. Was war denn?“, frage ich möglichst unbeteiligt.

„Mama!“, berichtet der große Riesensohn, „da war ein Mann, der sah ganz schmutzig aus und der roch nach Alkohol und der hatte auch so eine Flasche in der Jacke und der hat gefragt, ob wir Geld für ihn haben für eine Fahrkarte. Haha, als ob. Der wollte gar kein Geld für eine Fahrkarte! Der wollte bestimmt Drogen davon kaufen!“

„Und was hast du dann gemacht?“

„Der wollte sehen, wie viel Geld wir haben.“

„Und dann?“

„Dann habe ich ihm unser Geld gezeigt. Wir haben mehr als drei Euro Wechselgeld bekommen! Ta, und dann hat er die drei Euro aus der Hand genommen! Das da! Da ist er!“

Vor dem Eingang steht ein ungepflegter Typ mit einer Bierflasche in der Manteltache und bettelt einen Mann an, der gerade vom Einkaufen kommt. Ein Jogurt fällt herunter und der Mann hebt ihn auf, öffnet ihn und setzt ihn sofort an seine Lippen.

Ich informiere den Kassierer. Die drei Euro haben wir zwar nicht wiederbekommen, dafür aber einige Lektionen für das Leben.


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