Und damit meine ich nicht den Anfang des Jahres...
Da sitzt es nun. Das stinkende, rotzende Vieh mit dem stetig tropfenden Zahn und grinst mich hämisch mit seiner blutroten Fresse an. Es bewegt sich nur, wenn es seinen pickeligen Hintern auf dem Fußboden schrubbt. Und zum Essen. Ja, wenn es ums Essen geht, da kann es sich ganz schnell bewegen, diese rottende Bestie! Aber nicht mit mir, Schweinehund! Du wirst schon sehen, dünn wirst du werden! So dünn, dass du dir zukünftigt wieder deinen Hintern selbst kratzen kannst. Und es wird uns gehen, das glaube mir mal. Vorbei die Zeit der Kuchen und Brezeln, der Nudeln und Semmeln und allem anderen Dreck mit Mehl und Getreide. Ich will mich nicht mehr schlechten fühlen, will keine Probleme mehr haben. Also hau ab, du Monster und such dir einen anderen Herd!
Noch lässt er sich nicht vertreiben. Vielleicht klangen meine Worte noch nicht überzeugend genug. Ich glaube, im Moment bin ich auch nicht wirklich überzeugend, denn ich sage euch was: Es ist verdammt schwer. Gerade jetzt. Es gab Zeiten, da ist es mir total leicht gefallen zu beginnen und durchzuhalten, aber jetzt...vielleicht liegt es am Wetter, an dem meterhohen Schnee vor meinem Fenster oder an mangelnder Sonne dass ich im Moment das Gefühl habe, ohne Mehlprodukte kein Sättigungsgefühl zu bekommen. Ich weiß, dass Mehl nicht satt macht und ich weiß, dass es mir nicht gut tut...aber dieser Hund...dieses stinkende Etwas....*grrrrrr*
Ich versuche mich wirklich zusammen zu reissen. Ich habe gestern nur eine Semmeln gegessen....am Abend...weil ich glaubte Unterzucker zu haben...damit kriegt er mich immer, das Schwein....Unterzucker...dabei habe ich doch gut gegessen und na ja....vielleicht war es auch kein Hunger, sondern nur Appetit...Fakt ist, Manuel Neuer war es nicht...das wäre ein angenehmer Schweinehund. Womit sich dann die Frage auftun würde, warum man diesen loswerden wollen würde....
Ich schweife ab...wo war ich? Ach ja, der pickelige Dreckskerl namens Schweinehund. Der grunzende Teufel, der mich wie ein Schatten verfolgt.
Gestern konnte ich ihm ein bisschen entfliehen. Eine ganze Stunde lang. Auf dem Stepper. Da bin ich schon stolz auf mich, dass ich das geschafft habe. Dass ich einen Vorsatz schon mal umsetzen konnte. Es geht halt doch!
Zumindest gestern mittag gings...bis zum Abend....dann ging weniger...
Die Tatsache dass ich weiß, was ich falsch mache, macht die Sache in meinen Augen noch schlimmer...
Heute war ich aber brav bisher...nur Tomaten, Eier und Käse gegessen....meinen Smoothie...Kaffee, 2 Stück mit Süßstoff und ein bisschen Milch....Wasser anstatt Tee...nachher noch ein griechischer Joghurt mit Erdbeermus...ein Molkeriegel....wie die Tafel Schokolade auf meinen Tisch kommt, weiß ich nicht. Ich will sie nicht essen. Doch will ich....
NEIN. ICH WILL SIE NICHT ESSEN! Aber ihre Anwesenheit macht mich ruhiger. Ich weiß, dass ich könnte, wenn ich wollte. Versuche aber, nicht zu wollen. Hin und wieder schaue ich, ob sie noch da liegt....nur zur Sicherheit, dass sie nicht wegkommt und dann irgendwo alleine rumliegt...und nicht mehr zu mir findet....oder ich zu ihr. Ich lasse keine Panik aufkommen! Ich habe noch nie Schokolade laufen sehen...oder vielleicht doch?
*umdreh*
Puhh...sie ist noch da...direkt über meinem Joghurt. Jetzt grinst das Vieh schon wieder...
NEIN, ich mache dir Tafel nicht auf! Die ist wie eine teure Briefmarke! Man sammelt sie und schleckt sie nicht ab - sonst ist sie nichts mehr wert. Eine offene Tafel Schokolade schmeckt nie so gut, wie die Vorstellung der geschlossenen Tafel...ich lebe von der Vorstellung ich würde sie genüsslich....SCHLUSS JETZT!
Ich brauche noch mehr Wasser! Wasser ohne jeglichen Geschmack....nur mit Blubber....in warm....
Sei ruhig jetzt, du dummes Ding!