4.Jan.96
Morgens ging die Tür plötzlich geisterhaft auf. Dchte an den Hund. Doch der saß friedlich auf der Treppe, weil er zur Hündin wollte.
Dachte daran, daß Tb wieder nötig, um Sinn niht vergehen zu lassen in den Ereignissen, rückbezüglich, erinnert den Tag.
Reale Begegnungen: gleich am Anfang des T. Ilaria, die Nachbarin, Mieterin der Cdp, umarmte mich, wünschte alles Gute. Waren dabei das alte Auto auszuzräumen. Nosalgie. Es zum Schrottplatz zu fhren. Das neue "Punto" abzuholen. Alle diees Verrichtungen in dieser physischen Diektheit kein Vergnügen. Etwas erregt. Gestern schgon mit P. Henkelsekt darauf getrunken. Erinnere von gestern:Telefonat mit Marco/ Schweiz verschoben, dort mitSkiunfall im Krankenhaus, um mit ihm zu sprechen, wenn niemand mehr an ihn denkt. Teleoniert it Franca (Fischer-Haus), die ihre Tochter mnun auch ihren Dottore verloren. Dann mit Annette R.(Fischertochter) in London, die Knochenkrebs hat. Lauter Unglück und Todkranke und Tote.
Huete auch mit Gerardo Pauer, sprach über TK mit ihm. Daß wir betrogen worden sind (Erbsünde), es den Tod nicht gibt.
Heute mit L. wieder über Unglauben. Über dieses Leben im winzigen Auschnitt und mit Reduzierventil. Das muß "falsifiziert" werden, um richtige Haltung.
In der Süddt. gestren Rezension von E. Endres über Jean-Claude Schmitts "Die Wiederkehr der Toen" Geistergeschichten im Mittelalter", Klett, 95. (68). Christentum nicht gespensterfreundlich. Warum? Auch in der Bibel kaum Totengeister. Hexe von En Dor einzige. Jaques le Goff "Die Geburt des Fegefeuers" über die gesellschaftliche Bdeutung der Jenseitsvorstellungen. Und hier todsichere Animismus. Danteähnlich. Toten auf uns angewiesen, ihre Qual auch verkürzen, da sie ja nichts anderes seien als Erinnerte. "Wie Heidegger", der von Verstorbenen als "Gegenstand eines Besorgens" spricht. In Sein und Zeit. So auch Schmitt. Die bekannten Toten, die nicht zur Ruhe kommen, in unser Leben hineinreichen. Und auch bei Heidegger gehen diese Toten mit uns um, als lebten sie, und erziehen uns, gehen über irgendeine Vorhandenheit weit hinaus, es sei der Bereich des Noch-mehr. Sowohl Schmitt als auch Heidegger fallen auf die "Erfahrng" ren,und wissen natürlich, daß es um eine "§nicht vorhandene Realität" gehe, und daß die Toten nur in der Phantasie der Lebenden eine Existenz haben. Doch diese imaginäre Existenz könne sehr viel bedeuten. Auch Schmitt meint, was in unserer Zeit noch lebe, was noch nicht aufgenommen sei in Frieden, der das Gegenteil eines schuldhaften Vergessens sei, arbeite an einer Wiederkehr des Verbrechen von Auschwitz, von Katyn, von Algerien, von Bosnien.
Und hier auch Weizsäcker: Friedfertigkeit. Und dann Celan: Sinnlosigkeit des Todes darf nicht sein!. Dies noch aufgenommen in VW. Auch Diskussion über die "Gefallenen" des Krieges. Klosterkirche. Diskussion mit RZ.
Zu Rühmkorfs "Tabu I"
Es ist schon so wie du sagst
was du sagst zu den "fleißigen alten Kerlen"
lieber Rühmi nur fehlt noch
"in Ewigkeit Amen" und daß wir sie nicht mehr teilen
wie früher die großen Ströme
nach dem Ende der Großen Teilung
kalt war der Krieg doch wir lebten
jetzt werden die Kriege heißer
und wir sind kalt und kälter geworden.
Auch ich bin beim nervösen Flackern
angekommen und hoffe etwas gefunden zu haben
alter Freund
daß die Erbsünde eine reine Lüge ist
an die alle inklusiv meiner noch glauben
auf Sand gebaut auf Kindermärchen ist unsere Angst
Ob Lena Jenissei der Rhein Mississipi
die Donau auch und warum so exotisch
die Wolga sogar hier ach wie heißt er
Po natürlich und du denkst an Ärgeres
wir am Arsch der Welt
teilst mit keinen Armen wo andere nur austeilen
Jahre und Angst
Es stimmt früher da gabs weniger Gitter Chemie und Atome
offensichtlich nackter die Welt und aus-
gezogen ist sie so gegenwärtig und kommt der Wahrheit näher
5./6. 1. Schlechte Nacht. Als wär ich ein Ausscghuß. Meine Bücher nicht verkauft. Nichtmal die Familie interessiert sich für SN. TK auhc nichts? Rundum.
Dann Lektür Kurt D. Revolten. In meinem Brief hatte ich es angedeutet, wie sehr "Leere" nun wichtig wird.
Nun endlich zu Deinen "Revolten des Körpers". Was mich frappiert hat, ist nicht nur Deine so präzise und schön formulierte Analyse, sondern die Tatsache, daß es Dir gelingt, dieses heute so außerordentlich wichtige Phänomen der "Leere" in der "Realität" festzumachen, ja, deren Auflösung durch Virtualität und Simulation - oder besser Entlarvung durch einen "historischen" Prozeß sogar als Lebenserfahrung, und nun am Beispiel Tilman sogar als mögliches zukünftiges Bewußtsein plausibel zu machen verstehst. Gelassen sprichst du z.B. aus: "Das Virtuelle ist das Reale". Du hast ihn nämlich noch in Dir, den "wunden Punkt", den archimedischen, bei mir liegt er weit zurück, Du aber erlebst ihn heute, und gehst von einer traumatischer Ostwest-Alltagserfahrung aus. Was Quantenphysik, Holistik, "Aktionsphysik" oder "Grenzwissen schaften" noch ungesichert hypothetisch und sehr schwer nachvollziehbar vorwegzunehmen versuchen, machst Du in der Revolte des Körpers anschaulich, erlebbar, bis hin zu Aids, tust das, was meiner Meinung nach, heute die Aufgabe einer, im strukturellen Sinn, Widerstand leistenden Literatur sein sollte. Gelassen und schön und plausibel ist Dein sprachlicher Brückenbau. Mir fiel etwa beim Zellenroman meines Kollegen Paul Goma auf, daß die ganzen ausgebufften modernistischen und postmodernen Theorien des Westens bei ihm durch die Zellerfahrung via Textpassagen plausibel wurden, und auch die Techniken des modernen Stils erst in der geschilderten Hölle einen Körper bekamen, kein Spiel mehr waren, sondern existentiell notwendig wurden.
Dieses Bewußtsein der Verwandlungsfähigkeit (Batman-Tilman) des märchenhaften Identitätsspiels und die Intuition für das Multipersonelle und der Personperson jedes Menschen als Doppelgänger und Maske war bei Kindern sicher immer da, das naive, noch unverdorbene und zu Tode sozialisierte platonische "Wieder erinnerungsvermögen", doch heute greift es mit dieser alten Wahr nehmungsfrische tief in den Zustand des gegenwärtigen kollektiven Un bewußten in dieser Zeit, nämlich wie Du so schön formulierst, läßt durch die Schule der zeit- und raumfreien Erlebnisse das "Reale als eine Dublette des Imaginären, die Person als das Simulationsergebnis eines virtuellen Entwurfs" erscheinen oder "erkennen"? "Echt" ist nicht mehr der Schein des sinnlich Realen, der wird durchbrochen, der wird mit recht bezweifelt, vor allem, weil er "befreit" wurde, anderen "märchenhafteren" Möglichkeiten gegenübergestellt wird, die mehr Freiheit und so auch mehr Lust geben können. Doch die Intuition des Kindes in uns allen kann heute ins Prinzipielle geführt und auch notwendig angewendet werden, um zu überleben. Und da muß ich an Ulrich Becks Formulierung denken (in seiner "Risi kogesellschaft"), daß "hinter den hamlosen Fassaden gefährliche, feindliche Wirkstoffe stecken. Alles muß doppelt gesehen, kann erst in dieser Doppelung richtig erfaßt, beurteilt werden. Die Welt des Sichtbaren muß auf eine gedachte, und doch in ihr versteckte zweite Wirklichkeit hin befragt, relativiert, bewertet werden. Die Maßstäbe der Bewertung liegen in dieser, nicht in der sichtbaren selbst. Wer die Dinge einfach gebraucht, so nimmt, wie sie ihm erscheinen, nur atmet, ißt, ohne nach den toxischen Hintergrundwirklichkeit zu fragen, ist nicht nur naiv, er verkennt auch die ihn bedrohenden Gefährdungen ... Mit dem zivilisatorischen Risikobewußtsein betritt also in allen Bereichen des Alltags ein theoretisch bestimmtes Wirklichkeitsbewußtsein die Bühne der Weltgeschichte." Ein "Spekulatives Zeitalter der alltäglichen Wahrnehmung"?
Zum Problem der "Leere" hätte ich sehr viel zu sagen, und ich kann Dir alle meine Bemerkungen und Assoziationen, ausgelöst von Deinem Text, hier nun nicht kopieren, sonst wirds ein Monsterbrief, doch habe ich vor, Dir noch einmal zu schreiben und darauf einzugehen. Nur eine persönliche Bemerkung: Ist es nicht so, daß im "Osten" zu viel an seelischer Energie "aufgespart" wurde, unbewußt sich dort jeder "aufgespart" hat, und den so Unverbrauchten, den nun in die Gegenwart Gekommenen, trifft die ganze Wucht einer "Leere", eines Wahrnehmungsverlustes, einer Negativität, die auch den Körper zuerst schockartig, und nicht langsam wie bei Westmenschen, zur "Leiche" macht, die erst wieder ein Bewußtsein erhalten muß, um als lebende Tote aufgeweckt und so als Wiedergänger und Zombie weiter existieren zu können.
Das das Resultat. Wichtig der Utopievrlust. (Aus einer elenden Illusion verabschiededt) Gilt nun nur och die außereltlich TK (Neu Illusion?) "Klammern an der "Illusionsmaschine Sozialismus" war "umso begründeter, als der Osten auf dem Rücken der Utopien nichts wirklich in den Händen hielt... die Ahnung darüber immer tiefer ins Bewußtsein gelangte". Ähnlich mit TK, das noch bleibt. Was bleibt? überhaupt: das Aus, die Grube? Der heroische Sisyphos bei Camus?
Ist TK nicht ähnlich wie die Illusion Ost, daß man da wenig in den Händen hält? Fata Morgana? Nur komplizierter, gesitiger? Traditionsreicher? Und die "Pilosophischen Argumente für ein Fortleben nach dem Tode" des Winfried Rotarius (Spektrum d. PP 83, S. 212). Nach Kant Meinen, "Glauben, Wissen.
Sechs soll es geben: 1. Fortleben seit je. Gräberfunde. Hist. Argument. 2. Sprachphilosp. Nach Sapir "überindividuell kumulierendes Inventar von Erfahrungen"= Sprahce. Wieo gibt es diese Begriffe: Fortleben, Überleben, postmortal, unsetrblich, wenn es den Inhalt, die Bedeutung nicht gibt, nur den Sinn? 3. Ontologisch. Seele- Leib. Am wenigsten wichtig. Eher wäre das physik. wichtiger: Erhaltung der EDnergie. Oder Horizontal/ vertikal: unser Kopf dichteste Ort des Alls. Theihard.
4. Pragmatisch. Relativierung. Falsifizierung. Wäre also Sinn dervheutign Ablehung. Ideologie.
5. Moralph. Wichtigste. Ohne UNst. das Böse in der Welt unaufhaltsam. Man sieht es.
6. Sehr wichtig: Lessing. Das Garuen des Umsonst, obwohl soviele Fähigkeiten in uns, die im kurzuen Leben nicht entwicklet werden können.!
Der Osten band illusionär, wie die Kirche, Utopien. Jetzt wird W. auf "eigenen Schutt verwiesen". Und ruinöse Hintzerlassenschaft an W. delegiert. Dopuble bind hört jetzt auf. Und hab mein Leben diesem gewidmet?
16.1.
Von Gauger über Literatur und Psi. Wichtig, daß der Autor in einen prophetisvcen Umkreis eingebunden, arbeitet ja mit dem Unbewußten. Und auch ins Apriorische, wo mehr gecshieht,als wach erkennbar ist.
An solch einer Poetik/ Poietik arbeiten. Auch Bauer antragen. Ebenso Kant?
Große Namen, vor alölem Eliot stehen dafür. Unbedingt auch Vortrag Samb.
19.1. Streit. Daß nun meine Sbstanz gar nicht mehr da ist. Früher wars dieser Standpunkt, mit dem ich immer einen moralischen Vorsprung hatte. Jetzt bin ich "fertiggemacht", rede nur auf einer Ebene. Als gäbe es di andere gr nicht. Und sogar mein Selbstsein mit den andern, wird nicht mehr geglaubt. Sie ist sicher nicght allein schuld, die Ziet. Und mein Alter? Stimmt etwas nicht.
Heiner Müller. Fernsehgespräch. Spgel TV. Erklärt seine Stasi-Begegnungen. Er war nirgends drin, so mußte er observiert wreden. Dann: die Stasioffiziere waren gebildeter, Fachleute auch für Literatur. Solche Gespräche wie bei mir. Die Funktionöre schotteten sich ab, die Offiziere wußten auch in dr Realität Becsheid. Sie gaben den Funktionären auch Interpretaionshilfen. F. ware meist einfache Leute, Handwerker.
Dann aber interessierte M. auch der Mechanismus solch einer Institution für sin Schreiben. Stufdierte es. Findet auch heute kein moralisches Manko dabei.
21.1. Weiter Gauger gelesen. Entscheidend, daß kein Unterschiued uzwischen geträumt und "wirklich". Literatur als Wirklichkeit Erinnere mnich an F: Überhaupt sich nicht mit dem Realen gemein machen, dann ist es auch nicht da, weil er erzeugt wird, nicht wirklich ist. (Wie man sich bettet, liegt man.) Und daß man sowieso nur ounkituell "draußen" ist. Mit dem "Realen" so umgehen önnen, wei Catsaneda. Das ist Zauberei. Das aber wäre "normal". Ich zumindest im Buch. Hab ich es "realisiert", weil ich in diesem Augenblick merke, daß nim Sufwachen aus dem Gedanken, sich die "Zeit" verwirrt, realisiert, daß ich eigentlich "drüben" bin? Realisieren! Nicht das Reale ist wichjtig, das Realiiseren, also Überschreiten. Alles andere "Rohstoff" Denn nur im kognitiven Breich der Selsterkenntnis übertracsht noch etwas, sont gecshehen die Dinge nur einfach und langweilig, ohne uns sind sie "nichts", weniger als Nichts.
Eigentlich "kommen wir nie dahinter", weil wir es SIND? Nur das Überraschende ist die Berührung mit dem Drüben. Den das Drüben ist das Überraschende. Schock? Dies das Zentrum der Gecshichten. Horror oder Witz darin. Genau das tun, wovon man spricht? Dieses Tun, was geschieht?
3. Februar. Liselotte gestorben. Sie gehörte als liebste "Feindin" zu mir.(Roman. Spitzweg.) Meine Red am 7. am Grab sagte etwas anderes. Der Tod löscvht allen Groll. Er erreicht uns als eigener.
Vgl. Noizbuch.
10. 2.
Medea planen. Barbarin: L. Christa Wolf auch. Spiegel
Schrecklich Banalität , in die ich wieder auch nach Liselottes Tod hineingerate. Das eigentliche Gefängnis. Immer schwächer werde ich, mich zu wehren fast unmöglich.
Täglich sehe ich, und seiht L. die Grube vor sich. Besser, sagt sei, genau das, was ich auch meine: sich einäschern zu lassen. Freiheit.
und die Asche verstreuen zu lassen. Die Hülle verbrennen, und auch mit den armen Verbrannten und Vergasten zusanmmen zu sein. Rauch und Asche sind rein. Und der Auferstehungsleib ist sowieso anderswo.
Wie soll ich mich entzieen, nicht auch mitzumachen im Banalen. Widerstand leistn, Banalitätsverweigerung. Wach sein, mit Schrifthilfe. Selbstbewußtsein, aber auch richtige Selbsteinschätzung des schwachen Willens. Üben. Schonenende Zurückgezogenheit. Sensible Poesiepräsenz. Unaufdringlich aber deutlich!
"Was sind aber unsere Gespräche und unsere Schriften anders als Becshreibung von Bildchen auf unserer Retina oder falschen Bildchen in unserem Kopf.?" Lichtenberg.
DAS IST Bewußtsein
macht doch Feige aus uns allen
Nichts was sonst halten könnte:
nur die Angst
wenn ich hinab in diese Grube sehe
hat dieses Loch zwei Seiten
eine in die Himmelszeit?
Was soll ich mit der Ewigkeit
sie dauert mit mir
nur daß ich werde
doch wär ich nicht
wär sie viel reiner schon
sie hängt an einem Faden
mit einem Groschenmesser
abzuschneiden
hängt alles nur an mir.
Doch schon das Messer
und mein Wille
gehör´n
bevor Bewußtsein zugerechnet wird
nicht mir und wird in tiefster Dunkelheit
nur meinem Auge angetan
23. Februar. Die Trauer noch da. Wir überlegten, ob wir ihr nicht "einen Altar" , eine Pflanze, ein Eck widmen sollen. Doch auch bei L. ist alles ruhiger geworden, obwohl alles an sie erinnert.
Nochmals Manea. In Sinn u. Form 1. Wo mein Cioranaufsatz erschien, auch manes Interview und Aufsatz zum Zensor: über den Schwarzen Brief. Die "Zensur" des Westens und der Übersetzung hat aber mehr Unheil angerichtet als die politische Zensur. Das neue Buch ist blaß.
Nachts wieder Zeit- und Todesangst. Hier iyoliert, und fremd. S. im Sinn, Unter der Burg. Leben vertan - so fühllos gewonnen? Gut aus La Strada gestern: eine Nonne: Wir müssen alle 2 Jahre das Kloster wechseln, um unser Herz nicht an Irdisches, Kleines zu hängen und so den Kontakt zu Ihm zu verlieren.
Das Buch von maron im Quartett. Glotz und Löffler halten es für total mißlungen. Sprahclich unmöglich. Aber auch alt. Platt wohl und seelenmaterialistisch: Donosaurier. Hatte mir Maron nicht davon erzählt, der Mensch sei eben nur ein Wesen das pisst und kackt. Oh, Liebe. Sie kann nicht schreiben, das weiß ich, das weiß sogar sei - und schjämt sich. Kontroverse mit L. die natürlich wieder widersprechen mußte. Sat 3 großartig.
Sollen dieses die einzigen Erlebnisse sein. Dieses und der Gang gestern am Meer und zum Boot. Das Spiel mit den Tieren. Die Landschaft. Und die Arbeit am Schreibtisch. Briefe? Die Ziet vergeht.
Daher ist das TB wichtig, daß die Lebenstage nicht "inÄonen untergehn", gegen das Vergessen - die Schrift, mein Bewußtsein vom Tag da aufbewahren.
Vielleicht sollte ich "ALLTAGE" schreiben oder fktive Tagebucücher, Freud, Mann, Hölderlin, Shelley usw.
4. März Cinque Terre. 5 Terre. Riomaggiore. Manarola. Via del amore.
Am 3. Furchtbare Trennungsgespräche.
Steinweiß nach einer dunklen
Schlaflosigkeit
Nacht der Trennung
wie übt das schreiende Herz
wenn die Jahre vergehen
jetzt die Weite aus
wund
weil das Meer nicht trennbar ist
nur in den Köpfen
wie die Gewohnheit
gefangen
Der Blick unter Agaven
die Wärme die Füße
aber fast schon im Wasser
lesend
Und oben auf der Terrasse
lieben sich zwei unter dem Pelz
wir: als wir jung waren
Horizontweit der Blick
erinnert den Sommer im Boot
und Vernazzas Turm die Sehnsucht
im Hafen du hebst die Erinnerung vom Grund
das alte Herz ist der Anker.
3/96
Schicksalsoffen zu sein und tun
was geschieht
neu wissen da
alles was ist dein Bild hält
das du erzwingst aus Gewohnheit
Unbehangen bleibt
geh sanft mit dir um
ruhig und zärtlich hinter dem Bild
das du viel zu laut vor dir siehst
schreiend nur redest
Unendlich bist du
ohne daß du es willst
be die Langsamkeit immer
und langsam kommt deine Zeit
von innen und die Menschen
strömen hinter dein Bild
dir zu
Für die meisten ist kein Heil
weil ihr Gesicht verzerrt ist
durchbrich jede Planung
3/96
10. März. Montale sozusagen mitgebrahct aus 5 T. Und auch Tagebuchtagespoesien
wie er.
Müßte wieder aufnehmen meine Tagebuchgedichte von 85.
Nun nicht nur Diktat/ beim Frühstück waren wir eins im Schmerz/ ein Tod der reinigte das Gespräch bei Marmelade Kaffe und Butter/ der Anruf des Vaters als Ersatz/ Du mußt Zeit haben/ die Spuren zu legen/ damit nichts vergeht/ im Nichts verschwindet.
Halt dich fest/ hier am Vers/ damit auch du nicht schon tot bist/ vergehst/ ohne es zu merken. Furchtbar der Käs/ dieses Leben.
Nachts immer die Ängste/ daß du ein Drahtgeflecht bist/ daß du Odradreck bist/ du allein bist schuld du allein leidest an dir läßt deine Liebe neben dir leiden du bist der Verbrecher der nicht umgehen kann mit dem Stoff deines Lebens der dir geschenkt wird du allein bist allein/ und betest/ tröstlich allein neben dir eine warme Hundeschnauze die Kreatur die dir das verstörte Gesicht ableckt/ Höllengefühle/ die Angst daß der Engel dich verläßt daß du nichts mehr bist als ein Stück Fleisch daß nichts mehr funkt du nichts mehr denkst nichts mehr "ein-fällt" du nicht mehr angeschlossen bist und das was du erreichen willst was du warst was du anstrebst dir verschlossen sein wird/ und du wirst nur böse. Eifersucht. Geiz. Und kannst nichts mehr schenken. Und um dich der Reichtum./ Nahmst dir vor/ wieder sanft zu sein/ kalvidan salvidan Brahma. Und ich grüße den Gott in dir.
Am Morgen gab ich L. die Mandelblüte. Deckte denTisch. Mozart ein Bogenstrich der Zeit um uns. Und ich sagte/ deine Mutter ist weit/ laß sei ziehen/ ein Nebelstreif/ du mußt ihr einen Platz anweisen/ sag wie als Kind: im Himmel/ und es ist nicht falsch/ es ist richtig und gut. Sie ist nicht unten in einem Loch/ zwei Meter tief erstickt unter der Erde/ sie ist hoch oben und leicht und sei fliegt/ such sie dort, wo du sein wirst.
Die Liebe allein/ sie ist es jetzt/ und läßt dich und mich und sie leben.
Und schrieb gleich die Paraphrase zu Mandelstam, passend für uns, dachte ans Alter/ und Philemon, ja, Widmungsgedicht: unser Leben.
"Die stille Freude: atmen dürfen leben/ Wem sei der Dank dafür gegeben?/ Ich soll der Gärtner soll die Blume sein./ Im Kerker Welt bin ich so nie allein./ Das Glas der Ewigkeit - behaucht:/ mein Atem meine Wärme drauf./ Die Zeichnung auf dem Glas die Schrift:/ du liest sie nicht erkennst sie nicht./ Die Trübung mag sie bald vergehn/ es bleibt die zarte Zeichnung stehn."
Ist es nicht schön/ daß diees Gegend die Poeten liebt/ daß sie verewigt einfließt hier ins Wort/ bei mir auch sie/ denk ich an Selley/ der den Ariel hört im Westwind/ so hört er doch auch Buonarrotis Phantasie im Stein/ die Vezza rauschen/ Figur Sonett und Schmerz im Marmor weiß versenkt/ und dann herausgehoben./ Und Dante im Exil hoch oben dort im Schloß/ der schöne Name Malaspina/ sah im Tal Inferno. Das ist nict alles: denk an jenen der auf weißem Zelter in Forte runterritt das Ufer/ wo sich schaumig jene Lippe zeigt und für ihn spricht/ für uns./ Die Pietsche knallte dort/ wie Mario mit dem Naphta stritt/ und unterlag. Langher/ als wäre Dante näher/ Montale wars mit seinen Freunden/ in Monterosso schrieb er diesen Vers über die Punta Mesco/ als Kind in ihm noch erinnert/ mit Proust Suche/ kam er jedes HJahr nach Cinqueterre/ und schrieb auf/ was er damals erlebte: So einen Vogel voller Blei der Jäger/ der fiel in ihren garten/ eine Katze ließ nur die Federn/ ein Zeichne/ der Flug ist unvernichtbar/ Passion und Opfer auch für den Vogel/ jaja der Vogel im Kopf.
Und traf sich 1909/ da war er doch dreizehn/ als Mandelstam "Man gab mir einen Körper" schrieb.
Anruf Edith K.. SN auch ihre Meinung chlecht aufgemacht und lektoriert. Bisher 3 neg. Stimmen dazu.
Halbasien eingegangen.
Dann aber sie als "Dinosaurier. Die Schere zwischen Gesit und Banalität immer größer. Ich klage ihr mein Leid damiot. Utopieverlust. 98. Schreibe nur noch darüber. Spießertum nimmt zu. Furchtbarer Streit mit L. Ihre Wel hat gesiegt?
Ediths Hybris. Vorpreschen. Position der Schwäche, ähnlich wei bei mir?
11.3. 96 Was ich auch tu/ es ist falsch/ doch erst im Rhythmus und ohne die Härten des Banalen/ ist ein wenig Glück/ ist ein wenig Hoffnung/ im Alltag ist Rhythmus aber
12/13. 3. Und was war gestern? Und vorgestern? Anruf Delf, will Althusser in LM bringen. Kürzungen. Briefe, so Motzan, in der ndl über Hodjak, wo er alle aufzählt, mich als ersten, unser Beitrag zur d. Lit.. Eitelkeiten. Marco hier/ sprechen über TK/ die Angst. Er weiß von einem Gerät, das er nachbauen will: Töne, Geräusche, wenn man sich nähert.
Daß ich den Vortrag für Sambach gschrieben, daß ich eine neuen Anfang des VW habe. Sonst? Fernseherlebnisse, vorgetsren, Bleierne Zeit und Die Blechtrommel. Getsrebn Biolek, Ordensschwestern. Bei de Filmen Schmerz, sie zeigten mir meine eigen vergangne Zeit: Kriegszeit, siebziger Jahre. Hoffnung, auhc daß man an Veränderung glaubte, an Engagement. Sogar die Jahre in Refrath. Vorher Frankfurt. Und der Anfang hier. Und mein Gedicht stimmt:
ES GEHT ZU ENDE WAS BISHER WAR,
und die Stimmen sind fern wie morgens um fünf,
wir werden uns nie mehr wiedersehn,
wir werden vergessen.
Man siehts an der Luft, an den Augen der Leute,
überall rollen sie die Erinnerungen ein,
heut sah ich Fotos der siebziger Jahre, da waren
wir jung und alles schien offen,
du stiegst in den fahrenden Zug,
der kam nie an,
und fuhr ab nur zum Schein.
Alt sind unsere Gefühle geworden.
Und oft ist es kalt und du spürst nur Gewohnheit,
als wäre über den Augen ein Schleier,
und wir gehen mit Abwesendem um.
In allem spür ich schon das Vergessen,
und die Leute sehn mich gar nicht mehr an;
so denk ich: vielleicht bin ich plötzlich gestorben
und hab`s nicht bemerkt, bin unsichtbar geworden.
Es ist nicht nur die Liebe die jetzt vergeht,
es ist nicht nur Eiszeit der Sinne, es liegt
ein Stillstand um uns in der Luft, der uns Angst macht
und uns den Atem verschlägt.
Denn es geht zu Ende was bisher war,
und die Stimmen sind fern wie morgens um fünf,
wir werden uns nicht mehr wiedersehn,
wir werden vergessen am Leben zu sein.
Heute Gespräch mit L./ die Mutter ist tot/ und faßt es nicht/ nie wieder/ und sei wäre doch so gern/ hierher nach P. gekommen.
Und ich schreibe schreibe/ wer soll das lesen gedacht/ geschrieben/ gedruckt/ Unmengen wie im Internet/ la vita breve/ miulliardenfach.
Vergeht/ vergeht/ Vergehen. Sich merken können/ was wichtig ist/ daher im Kloster die Aufteilung des Tages/ gesänge/ Mattutin? usw.
Gedicht Kirschs/ passt auf Liselottes Weggang/ Abflug/ Aufstieg? Uns gehört der Rest des Fadens, und daß wir dich kannten.
Erinnerungsgedicht, ja: Der Rest des Fadens/ Drachensteigen.Spiel/ Für große Ebenen ohne Baum und wasser. Im Offenen Hioimmel/ Steigt auf/ Der Stern aus Papier, unhaltbar/ Ins Licht gerissen, höher, aus allen Augen/ Und weiter, weiter// Uns gehört der Rest des fadens, und daß wir dich kannten
Gilt ja auch fürs Schreiben, für jeden ASugenblick.
Mein Kinderdrachen/ zusammengeklebt aus Packpapier/ im Geschäft des Groß0vaters/ und Kleister aus dem Rest und Stützen für Stoffballen/ kleien Leitern aus Hölzchen/ die Schnur war lang im Frühling/ der Himmel hoch mit Vögeln/ es war für immer schon vergangen/ nur wußten wir es nicht.
Mein KInderdrachen/ zusammengeklebt
Ja, was war gestren/ was geisert durch mein Hirn/ fixier die Spur/ die kehrt nie wieder/ welch Reichtum ist/ Vergessen.
19. März. Psi gelesen. Nichts anderees mehr macht mich an. Alles fad und ausgeklammert inhaltsleeer.
26.März- 12. April. Vgl. Tagebuch. 28./29. Leipzig. Messe. Lesung mit PEN, Endler. Bacher. P. Geist getroffen. Thorsten Ahrend. Die Reclam-Leute.
Gelesen über den Verlust des Selbstbildes, die Tragödie.
9. April. In der SZ Wortmanns Essay über den Mangel. Wonach wir uns sehnen: nakte Qahrheit, wir selbst können nur in der Not sein. Lager, Zelle. (Goma) aber auch Aichelburg u.a. Sirbu. Sogar alle Ostmenschen sehnen sich danach. was ist es. Wir können uns nur in der Not bewähren!
10./11. Sambachshof. Wiederholt den Vorztrag von Düsseldorf, plus Gedichte. Transzendenz. Werner Knall begegnet. Freundschaft. Rührt ich. Ein seelenguter. Dann die tieftruaruge Marianne Ambrosi. Mir gleichgestimmte Gedichte mitgegeben.
Tragödie meines Sohnes. Bei Mutter.
Tragödie mit L. Und mein gscheitertes Leben. Es muß auf di Grenze, darüberhinaus (Transzendenz) gezielt werden. Theologie und Psi. Dieses bei den Pfarrern Sambachshof versäumt. Inb dsiese Richtung gehn sehr wichtig.
14. April. Brief von Ina. Zu Ostern. Gute orthodoxe Erklärung: Gott sowohl transzendenz als auch imanent. Er ist unerschaffen, also uns entzogen, doch anwesend, sehr stark in der Welt durch die nichterschaffenen Energien, Licht, Leben, Wärme. Nachbar Gott?
Erklärtr Überspringen der Aufklärung als Abwesiung des Falls. Ihn im Transzendenten zu isolieren. Die Energhien als Hypbris in eigene Verwaltung zu nehmen, als gehörten sie nicht mehr zu ihm. So haben wir uns zu Gefangenen der irdischen Wirlichkeiten gemacht. Und den Kontakt mit ihm verloren. Tubalkain war der erste Techniker, so das Paradies verloren! Baum der Erkenntnis, der gespalten ist. des Teufels auch.
Das Orthodoxe ist eine "theonome Kultur" Daß das Geheimnis des Mneschen nichtin ihm selbst zu finden sind, sondern in "Gott" , also in jenen Energien - besser im Urgrund selbst. Das schlüsselt Psi genauer auf. So etwa Heim. 12 Stufen!
Wichtug dabei "har" (GNade) Transfigurierung durch das ungecshaffene Licht, das wie en Laser in uns arbeitet. Licht des Geistes. Das wäre jenes "Wisen" in uns, jenes Erstaunen, jenes Rätselahnung.
Dazu Francescos Aufzeichungen (Meditatione nennt er es). Das Gedächtnis aus der Antike (Platon) Wiederinnerung! Anamnesis. (Bloch) Als die Seele anderswo beheoimat war. Nur m Blitz des Wiedererkennens zwischen Augenblick und Ewigkit (Goethe) aber auch Benjamin, Baudelaire, ist " höhgere, also geistige, synthetische, zusammenfassende WIrklichkeit", also Sehen des "Ganzen". Unsd Glück. Ist kairos. Ist jener Widerschein (vgl. auch Adorno) jenes Lichts des EINEN, das in den Zeitfragmenten verborgen ist, durch das "Viele" durchscheint. A-chol = Essen. Abendmahl? Viele, das uns gefangenhält, die Spaltung, Trennung, Zersplitterung, Zerstäubung! (Zitat Weizsäcker: Wsa ist ein "OBJEKT".
Wichtiug wäre Meditationen und Miniessays zu Psi und TK zu schreiben. Diese in die uns bisherige Tradition und Kultur einzubringen! Aufzulösen sozusagen!
15. April. Wichtig zu gestern NF. Und der Aufsatz für Terralba:. So müßtre argumentiert werden für TK auch, hier müßte sie eindringen, dn Tod zu konterkarrieren:
21./22. August 93. 25 Jahre seit dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes 1968 in Prag. Mit meiner Frau redete ich darüber, daß Ungeduld schlimmer sei als jedes andere La ster, als Schlamperei, als Ordnungssucht, als Gewissen losigkeit, denn alles ließe sich daraus ableiten, sogar der Fluch des Totalitären und seine Sucht, alles umweglos zu "überspringen". Und dies, so sagte ich, dies kommt aus einer "tiefen" Ir religiosität, aus ei nem ein gefleischten negativen, zerstörerischen Den ken, das auf das Materielle fixiert ist, seit dem Sünden-Fall, ein schönes Symbol: Wir glau ben seither, als Strafe: an den Tod, weil wir uns nur als Körper sehen, obwohl wir eigentlich immer "in Gedanken sind", die Außenwelt nur punktuell als Momentprojektion existiert. Dieser Glaube allein ans Materielle führe zur Hetze, zu Zeitnot und Angst. Ich zitierte Kaf ka: Aus Ungeduld haben wir das Paradies verloren, aus Ungeduld kommen wir nicht wieder hinein. Und auch Lessing, der da von ausgeht, es sei logisch völlig ausge schlossen, daß eine so kurze Lebenszeit für eine Entwicklung sämtlicher in uns angelegter Fähigkeiten aus reiche, und daß die Anstrengung, ein geistiges Wesen zu werden, so unterbrochen und vergeudet werden könne; er glaubte an ein Wie dererkennen und notwendiges Wieder kommen; da her sollten wir uns nicht beeilen, denn wir hätten eine ganze Ewig keit Zeit!
Dieser Mangel an Heil, an Sinn macht krank. Und jemand, der von Vergleichen, von einem anderen Leben, jener Instanz, von der ich vorhin sprach, nichts weiß, keine existentiellen und histori sche Lebensbrüche kennt, nicht durch Leid und Gewalt "aufgeweckt" worden ist, wird im platten Fluß der systematischen Verdummung eines kraftlosen Konsumreiches krank werden,. weil er den Ande ren, das Ebenbild in sich selbst verrät, die Kraft, die nicht auszulöschen ist, nicht einmal durch Lan geweile und Dauerverzehr der Natur und der Aushungerung der eigenen Seele.
Nur streifen möchte ich dieses Thema, weil es zu meiner Ost west erfahrung und hier zur Gemeinsamkeit gehört: von der unbewußten Religiosität und Gottbezogenheit im Menschen und der "dritten Wiener Richtung der Psychoanalyse" von Victor E. Frankl, seiner "Logotherapie" handelt. Es werden laut Frankl nicht nur Triebe verdrängt, sondern auch Verantwortung, und diese ist identisch mit der Verdrängung von Transzendenz, damit des Gewissens. Flucht vor ihr macht klein und elend, und krank, und Glück ist nur möglich im Ganzwerden: "Whole" im Englschen: Heil. Seine Therapie geht auf dieses Ganzmachen zurück!
Ich komme damit wieder auf das Sichaufgebenkönnen zu sprechen, nämlich das eigne kleine Ich und alles, was damit zusammenhängt aufzugeben, dieses ist dafür die Vorbedingung!. Und auf eine Grunderfahrung komme ich zurück, die wieder eine östliche ist. Freiheit ist heute nur in höchster, ja, nur in transzendentaler Bindung möglich, sonst kann sie dem Geschichtsschrecken nicht entspre chen, verkommt zum Bankgeheimnis und Unternehmertraum. Zur bin dungslosen Flucht. Oder zur wilden Verantwortungslosigkeit der Mafioten, Terroristen und Bombenleger. Es gibt ein wunderbares Wort bei C.F. v. Weizsäcker dazu: Sogar das angestrengt Moralische ohne das Heilige kann böse und zerstörerisch werden. Dieses Jahrhundert hat es bewiesen.
Jene, die die rote Ideologie und ihre Dummheit und Hartherzigkeit, jetzt ihren Ruin am eigenen Leib erfahren haben, gar die Jugendsünde begingen, ihr auf den Leim zu gehen, wie es mir passiert ist, wissen etwas von der großen Skepsis gegenüber allem rein Prinzipiellen, rein Moralischen, Ästhetischen, Historischen, Begrifflichen, Kopflastigen, kurz Ideologischen: gegenüber allen Bes serwissereien, die keineswegs nur ein rotes Privileg war, im Westen genau so funktioniert. Wenn ich an dieses Zerbrechen der bisherigen Logik und des Kopflastigen, das der ganze Stolz und Hochmut des Okzidents ist und war, erinnert werde, und damit auch an meine eigne Abneigung dagegen, die eine Abneigung gegen dieses Erbe in mir selbst ist, die "totalitäre Seele" des Abendlandes, die die drei großen Vernichtungskräfte unseres Jahrhunderts hervorgebracht hat, die rote, die braune und den gna denlo sen Raubbau der Wegwerfggesellschaft, weiß ich, daß es ein besseres Erbe, ja, heute sogar ein notwendiges Erbe ist, das mich zum Schreiben, aber hier jetzt auch zum Reden treibt. Parolen sind ein Zaun vor dem Tod. Veränderungswünsche, Welt verbesserung, zu meinen, alles im Griff zu ha ben, ist eine Anmaßung. Schon Montaigne wußte das. Er meinte, wie soll man andere, gar die Welt verändern wollen, da man nicht einmal sich selbst zu ändern imstande sei, wir jeden Tag, ja jede Stunde ein anderer sind.
In unserem Jahrhundert zeigte der Mathematiker Gödel, daß etwas unbeweisbar, aber wahr sein kann, daß Beweisbarkeit ein schwächerer Begriff ist als Wahrheit. Skepsis gegenüber voreiligen Schlüssen und Handlungen angebracht ist.
Der skeptische Philosoph Odo Marquard meint, die Skepsis rechne immer mit dem "unvermeidlichen Einzelnen", "das ist jeder Mensch, weil er ´unvertretbar` sterben muß und `zum Tode` ist. Dadurch ist das Leben des Menschen stets zu kurz, um sich von dem, was er schon ist, in beliebigem Umfang durch Ändern zu lösen: er hat schlichtweg keine Zeit dazu." Was Lessing zur Frage, ja zu einer Art Gewissheit führte, daß es unmöglich ist, daß diese 70-80 Menschenjahre alles sein könnten, da der Mensch auf Entwicklung angelegt sei, und die Natur unmöglich so absurd sei, diesen Reichtum unrettbar zu vernichten. Ein logisches Plädoyer für Transzendenz.
Doch innerhalb dieser "vita brevis" muß der einzelne Mensch aus Zeitmangel das bleiben, was er geschichtlich schon war, meint Marquard: "er muß anknüpfen".
Und damit kommen wir immer wieder zum Herkunfts-Problem, das uns in unserem Her kunftsbruch ebenfalls besonders angeht und von Sterblichkeit und Unsterblichkeit ausgehen muß: " Zukunft braucht Herkunft." Ist dieses nun ein Widerspruch, ein Dilemma, weil ich bisher von der "Chance des Verlustes" und einer Art "Zwischenschaft", sagen wir es so: ironisch, gesprochen habe? Dabei wäre, nach Marquard, die "Wahl, die ich bin" getragen durch die Nichtwahl, die ich wirklich bin, also das schon von hausaus Unausweichliche? "Die Beweislast hat der Veränderer" - und auch jener, der meint durch die Umstände erzwungenermaßen verändert worden zu sein, etwa durch den Weltwechsel Ost-West?
Ist also alles, was ich bisher über unsere Chancen gesagt habe, nichts als Ausrede, nichts als Vertuschenwollen der eigentlichen Wunde, die jeder von uns in sich trägt, ein Gutzureden, sich ab zufinden, das Beste daraus zu machen? Und das heimliche Leid, Heimweh und Sehnsucht nach einem wirklichen zu Hause zu vergessen?
Ich glaube es nicht. Die tief in uns eingedrungene Herkunft, die wir anscheinend verloren haben, ist nur ein kleiner, aber intensiver Hohl-Spiegel für eine andere, eine verstellte Herkunft, die tiefer geht und vielleicht unverstellt nur in der Bodenlosigkeit aufleuchten kann! Als wäre so in den Jahren verdichtete Heimat Erinnerung schon das beste Kunstwerk, das uns in diesem Leben möglich ist, eine Art Schatzhaus der unverlierbaren Sicherheit des nach innen gewachsenen realen Lebens, das verlorenging, aber jeden Augenblick auferstehen kann, und einst auch auferstehen wird, es ist, wie es Ernst Bloch so schön sagte, so daß die wirkliche Gensis nicht am Anfang, sondern am Ende steht, wenn man ankommen kann jenseits der Grenze, es ist das Kostbarste, nämlich etwas, "das allen in der Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat."
Dabei gilt schon seit dem Zweiten Weltkrieg etwas ganz anderes. Am genausten läßt sich dieses Andere im Bereich von Radar und Rakete ausdrücken, die ja auf besonders vertrackte Weise "wirklich" sind: in ihrer Mathematik lassen sich "Zeitstellen" wie im Märchen finden und Unmöglichkeiten berechnen. Diese Staatsdinosaurier im Osten gingen zwar auch damit um, ebenso wie mit dem Fernsehen, versuchten es in ihre Dienste zu stellen, diese Geräte waren jedoch andere fertig gemachte Ideen, als die versteinerten Systemverhältnisse, sie verkörperten schon längst deren Ende, ja, das Ende jeder idealistischen Utopie, die nur aus dem Abstrakten, nicht aus dem Experiment kam. Der Grund des Wissens, aus dem diese Sonden ins Unsichtbare geschaffen wurden, war das Todesurteil dieser vorsintflutlichen Regime der groben Sichtbarkeit und nur in Schallgeschwindigkeiten denkenden Hörbarkeit. Abgründe trennte dieses Wissen als Vorgabe einer wartenden neuen Realität von der künstlich aufgesetzten Struktur einer Idioten- Philosophie.
Komplizierte Dinge der Zeitrechnung und Zeitberechnung, die allerdings auch heute überlebenswichtig sind, mit dem Tod umgehende Rechnungen, gab es schon seit dem Krieg - Umgang mit der 1944 realen, heute jederzeit auch möglichen Todesdrohung. Ausgerechnet London. V2. Ich denke an den Roman "Die Enden der Parabel" von Thomas Pynchon. Pynchon schrieb in seinem Roman darüber. Über den Anflug einer Rakete etwa, der Radar entdeckt sie, berechnet die Entfernung, um zu warnen, um Gegenraketen einsetzbar zu machen. Ein Ungar, Dennis Gabor, hat eine, Heisenbergs Unschärferelation entsprechende Rechnung aufgemacht, daß Standort, Geschwindigkeit, Entfernung, da sie in der Zeit verhaftet sind, mit unseren Mitteln nicht gleichzeitig gemessen werden können. Die sogenannte "Ambiguitätsfunktion" ist das Maß dieser Unmöglichkeit. Schon Lacan hat das erkannt: wir sind auch Raumgefangene; zwei Arten von Zufällen also kreuzen sich in unserer Existenz, zeitliche und räumliche, kommen nicht zusammen. Und bei diesem räumlichen Denken der Genossen, die aber andauernd in zeitlichen Kategorien zu kalkulieren angaben ("Fünfjahresplan," "Planerfüllung, "Zukunft der Menschheit" usw.) war dieser Unfug besonders drastisch in ihrer territorialen Gefangenschaft sichtbar geworden: Mauern, Stacheldraht, Grenzen. Dabei drängte die neue Medienzeit zur Aufhebung dieser Trennung der beiden Zufallsarten, eine Aufhebung, die nur bei Lichtgeschwindigkeit oder in Gedankenschnelle möglich ist. Die Schwerfälligkeit der Physis, auch die des Messvorgangs "brauchen" selbst Zeit. So können wir entweder wissen, wo sich die Rakete, unser Tod, befindet, wissen aber nicht, was das für ein Ding ist, das geflogen kommt, wir können also auch keine Maßnahmen ergreifen. Oder umgekehrt, wir wissen, daß es unser Tod ist, wissen aber nicht, wann er eintrifft, wann die Rakete kommt! Nur daß sie kommt. Und sind ihr hilflos ausgeliefert, denn es geht sowieso alles zu schnell. Nichts anderes ist die Ohnmacht angesichts unseres "alten" Todes, der erst aufgehoben wäre, könnten wir die Gründe für den "Sündenfall" aufheben, nämlich das Eingesperrtsein in der Sinnenwelt und Rationalität, das zur Metapher der Gottferne führt, deren Aufschlüsselung für uns heute unmöglich ist.
Und dieses Reale, also auch das Unbehagen an jener Ferne, oder besser: der Sog des Fehlenden in einer neuen Offenheit, bricht seit einigen Jahren, seit 89 besonders drastisch auf: die Wunder im Trivialen, Rätsel im Alltag, die wir nicht sehen, weil wir zeiträumlichen Mauern folgen, also erblindet sind.
Auferstehung bliebe so nicht nur der Bibel vorbehalten, sondern ist denkbar auch mit den modernen Apparaten, die ins unsichtbare Tiefengewebe der Schwingungen eindringen; was die Akustik, die Atome tun, Buchstaben vermögen da nicht viel, "nie wird ein Würfelwurf den Zufall beseitigen" (Mallarmé), kam zum Vorschein. Hier ein Beispiel: Zwei Jahre nach Mallarmés Entdeckung machte Méliès mit einer Filmkamera die Zeit reversibel: die Schweinerei Realität konnte er zurückspulen. Echtzeit. Die Rückkopplung der Erinnerung und des Zufalls in den Medien gelang. "Es begann unsere Zeit unbegrenzter Eingriffsmöglichkeiten... die damit wahrscheinlich die historische Zeit überhaupt beendet haben." (F. Krittler, Zeit- Zeichen, S. 366). Heute findet eine Selbsttranszendenz dieser innern und äußern Kunstsysteme statt. Die nicht steril zu sein scheinen, sondern selbst Zeichen sind für etwas, das wir noch nicht begreifen können. Der Apriorismus der Worte, vor allem aber der Formeln und Gesetze, die das Gerät erst möglich machen, also auch Computer und Fernsehen, weist darauf hin. Der Kosmos ist eher ein großer Gedanke, kein Objekt, dieses täuscht; also wären wir in der mathematischen Formel, im Wort, ja, im Bild, in der Metapher, im Sinn eher angeschlossen, als durch den Augenschein?! Eines ist klar: Das "Banale" ist nicht banal. Ich hatte früher Angst davor, daß das Banale sinnlos sei, Zeit vernichte, denn kurz ist das Leben, und "die Wirklichkeiten", so Malte Laurids Brigge, "sind langsam und unbeschreiblich ausführlich." Nur das edle Abstrakte half da weiter. Und täuschte - über alles hinweg. Dies war die Stunde der Ideologien. Aber das "Banale" enthält erst die Zeit, das Rätsel. Die Analyse ist im Zeit- und Frequenzbereich tief ins Gewebe der Mikro-und Nanosekunden eingedrungen. Und es wird deutlich, daß unser Seh- und Hörbereich eine winzige Bandbreite des ganzen Wellenspektrums, eine winzige Ausnahme, also nur das verrückt Unnormale ist; Engel oder Tote wären normaler. Auch Radios oder Fernseher reichen da hinein, und vermitteln uns die berühmten Totenstimmen aus dem andern Frequenz- und Dimensions-Bereich, wo unsere begrenzte Zeit nicht gilt. Dafür Unvorstellbarkeit, Unbeschreiblichkeit. Und Vermittlung gelingt auch nicht, weil Zeit wie eine Mauer ist. Es gibt trickreiche Versuche, unsere Zeit in den Frequenzbereich zu transformieren, und wenn das gelänge, ohne Metaphysik und Sprache oder Geschichtsschreibung, wäre die Grenze, an der wir stehn, übersprungen. FFT, das Standardverfahren digitaler Signalverarbeitung, versuchts, Ereignisketten, Zeitachsen in Frequenzachsen zu transformieren, schmerzliche Kontingenz also zu fassen. Das Ergebnis ist mager, weil auch hier, wie bei der alten Wirklichkeitsreduktion, die nun durch "Datenkompression" geschieht, einer Sprachsekunde entsprechen etwa 5000 bit (wobei eine Sekunde Compact Disk normaler Schallwirklichkeit 700 000 bit enthält.) Pausen, Zwischenspeicher müssen eingesetzt werden, um zu messen, zu transformieren, denn alles, was geschieht, braucht seine Zeit, wie beim Schreiben, verfließt ja weiter "Lebenszeit", natürlich auch die des Messenden. Zeit ist gnadenlos! Zeitspalten gibts nur in nichtlebbaren Millisekunden von "Zeitfenstern" usw. Auch beim Schreiben schieben wir ja den Tod, das Leben auf, dabei vergeht es trotzdem, weil wir zu langsam sind. Wir müßten das Ereignis "packen" während es passiert. Aufschreiben, Messen, also Verschieben oder sich hineinstellen in den andern Bereich braucht auch seine hinzuzurechnende Zeit. Reaktion müßte enorm maximiert werden - über Gedankenschnelle hinaus. Angesichts der unsichtbaren Frequenzereignisse, der Lichtgeschwindigkeiten, aus denen alles aufgebaut ist, wäre immer schon alles gewesen, was wir sehn und hören.
Es gibt noch eine Reihe seltsamer Experimente an dieser Grenze. Zum Beispiel die sogenannten "Tonbandstimmen" unerklärlicher Herkunft, die aber möglicherweise aus jenen anderen, uns nicht zugänglichen Zwischen-Räumen stammen, die versuchen, die Dimensionsgrenze zu durchbrechen, jenseits der "festen Welt". Als nähme das Nichtsagbare nun doch eine Stimme an. Jedenfalls ist es ein unheimlicher Grenzraum, ein Hören im Zentrum dessen, was nicht sein darf, wenn man den Tabus und sozialen Denkverboten, diesen Raum ernst zu nehmen, folgt. Diese Hörereignisse, die wie die psychopathologischen Stimmen eine eigne poetische Dichte, Grammatik und Valenz haben, lassen sich über das elektroakustische Medium, das ja mit Lichtgeschwindig keiten, also genau an der Grenze und Mauer unserer Dimension arbeitet, jederzeit vermitteln. Dieses Medium steht also an einer Nahtstelle der Erkenntnis, ist notwendiger Brückenbau zu einer neuen Wirklichkeits-Erweiterung. Literatur, Theologie und außergewöhnliche Erlebnisse, auch jene während des Aufstandes, reichen ebenfalls in diese Nahtstelle hinein.
Das Wort nämlich, die "Wort-Höfe" der Berührung, wobei ich an diese elektroakustische Kommunikation jenseits der Bewußseinsgrenze, an innere und auch an Toten- "Stimmen" denke, werden zu einem neuen Indikator. Wird das Wort, anders als nur in einem geschlossenen Phantasieraum der Wortkunst, eine größere, eine uns überschreitende Rolle spielen können? Es geht nun ein in die Phasenräume der Lichtgeschwindigkeiten unserer Apparate, verbindet sich mit ihnen oder dem Bild, als könnten so Zahl und Name auf diesem großen Umweg der Zivilisation endlich zusammenkommen. Denn aus der Mathematik kam ja das Gerät.
Auf sozialer Ebene aber das Elend. Und das verlorene Selbstbild, so das Jammern. der Utopieverlorenen! Etwa dieses:
Aber war dieser Zusammenbruch der Welt-Bilder, der Verlust dieses Brusttons der Überzeugung, mit dem sich leben ließ, nicht schon seit Jahren spürbar; es ist ein langsamer Prozess gewesen, der die Revolution vorbereitet hat. Bis hin zur Verzweiflung am Schreibtisch, daß jede Zeile in der Luft hängt, von nichts beglaubigt wird - dieses war auch für den Schreiber spürbar, und ging weiter als nur in den Zusammenbruch aller Arten von Gedankengebäuden oder Utopien! Seit langem schon schlich sich dieses Gefühl ein: du denkst, schreibst, lebst aber nicht, verlierst "das Leben". Ohne jene Droge aber, bei deren Verlust Entzugserscheinungen auftreten, ein fahles Dahinschleichen und eine Sinn-Krise eintreten, Selbsthaß und Minderwertig- keitskomplex, wird die Alltags- Welt noch wertloser und schaler. Es ist aufgebraucht, was bisher war.
...ich denke an einen ein Dichter, der nun vom Nathan zum Shylock wird. Kein Nathan mehr, der er meinte gewesen zu sein durch Exil und Leid, nein, er hat nun etwas AN DERES auf der - gespaltenen - Zunge.. Ich plane eine Fi gur, ein Alter ego. Auch Tabori in seinem neuen Stück "Weismann und Rothgesicht" (Theater Aalen, 50 Jahre Machtergreifung) bringt so eine Figur auf die Bühne: Einen, der völlig von allem ent blößt ist, was Leben lebenswert macht, so daß das Sterben als Erlösung er scheint. Wie ausgesetzt auf offenem Meer, nackt, hilflos, todgeweiht im Wasser. Und so ent deckt er völlig vom Selbstbild frei, daß er zwar Schlimmes er tra gen hat, aber selbst auch schlimm ist. Nichts mehr hält ihn. Er verteidigt sich nicht mehr, wozu auch. Er wird kleinmütig und bö se, unsicher, ohn mächtig und aggressiv.
Ein "umgekehrter Identitätskonflikt" wie bei Gregor Samsa oder Gantenbein: aus totaler Sicherheit ist er plötzlich herausge fallen, aus der Selbstgewißheit, nicht nur aus der Rolle, dem Beruf, sondern er hat auch die Überzeugung und ein Von-sich-selbst-überzeugt-sein verloren, er fühlt nun das Desaster einer fremden - oder ist es die eigene miese Haut? Aus der Haut zu fahren - dazu hat er keine Kraft und keinen Mut mehr. So wird er zum häßlichen Käfer. Verunsicherung total. Und der alte Min derwertig keitskomplex, das Kind, das verschüchterte kommt hoch. Bisher hat er aus dem Exil, der Sondersituation heraus gelebt. Jetzt hat er nichts mehr zu bieten. Jetzt wird er beherrscht vom Egoismus, denkt nur an sich selbst. Erstickt im "Normalen". Der Tempel ist weg. Jetzt möchte er Doktor oder Professor sein. Und er ist nicht gü tig, liebt nicht, schirmt sich ab. Eifersucht und Neid das vorherrschende Ge fühl. Kämpft er noch um Güte, hat er noch sein schlechtes Gewissen manchmal, oder hat er aufgegeben, sagt wie andere auch - "da kann man nichts machen" oder "dies ist der
Lauf der Welt", alles ist so wie es ist. Nichts bleibt, es bleibt die Ohn macht, das Auf stampfen oder Abstump fen, bestenfalls: - kindlicher Trotz. Das Selbstbild ist zerstört. Die Moti ve für seine Existenz ! Hier etwa, so sind wir angetreten hier, rief er Jann zu. Und einmal auf einem Spazier gang, hatte sie früher einmal sogar gesagt: Ich bewun dere deine Konsequenz, wie du dich ge gen die Bürger und ihren Lebensstil wehrst. Ist er jetzt selbst einer von de nen geworden, gegen die er früher meinte, anschreiben und auch "an-leben" zu müssen.
Zur WILDEN DESILLUSION: Szenen dazu. Einer erfährt die Wahrheit (zufällig?) - Abel schlägt Kain moralisch, Kain ermordet darauf Abel wirklich, denn der beweist ihm seine Miesheit täglich.
Und dann entschließe ich mich doch für eine Kleist-Version dieser gegenwärti gen Stimmung, da wieder nur noch das Endgültige als "letzte Freiheit" im totalen Scheitern jeder Hoffnung, als LICHTBLICK möglich zu sein scheint; doch ists nicht mehr nur wie damals ein Einzelfall, sondern allgemein geworden wie der Tod:
Der General sah ihn staunend an, fragte nur knapp, ob er auch die "Ideen und Schwindeln, die vor kurzem im Schwange waren", und meinte die Revolution, abgelegt? Also so völlig wiederhergestellt sei? Daß alles endlich doch anerkannt:so ist wie es zu sein hat und nicht wie es sein könnte! Wo käme man da hin! Kleist brach in Tränen aus, sagte, er gehöre eher vor ein medizinisches, denn vor ein politisches Tribunal, aber nichts, als eine zurückgebliebene Schwäche sei noch da, und die könne mit Leichtigkeit in einem Bad behoben werden.
Er hatte sogar Glück, der General begann ihm zu glauben, als er wieder vom Kopfschmerz sprach und den Motiven. Dazu kam noch eben zur Tür der Major Gual tiere herein, Bruder von Kleists angeheirateter Kusine, seiner Freundin Marie von Kleist, der im Sommer 1804 als Gesandter nach Madrid gehen sollte; ein kleiner Po sten dort wurde dem fast Geheilten versprochen; doch als Kleist gar noch Beziehun gen mit seiner Familie aufnahm, die ihm eine kleine Rente gab, erhielt er vom König ebenfalls eine kleine Anstellung im Ministerium, und dann als Diätar bei der Domä nenkammer in Königsberg, wo er auch Wilhelmine und ihren Mann Krug traf, und später auch das Marionettentheater spielen ließ. Auf Drängen der Familie aber sollte er auch seine kameralistischen Studien noch zu Ende führen. Doch zog er anderes vor, aus den Umständen, dem Leben, und gesundete nur im Traum und nur auf dem Papier, dort aber sehr heftig, er war sich ja selbst ein Rätsel; Skrupel und Zweifel daran runierten draußen seine Gesundheit, die andern hielt er nicht aus, wenns um den hartgewordenen Schein ging, der ihn fertigmachte. Und er wußte, daß ihn keine Idee beherrscht, er nur unheimlicher Partner des einzelnen Menschen ist, da muß einer festhalten am einzig Sichern, am Gefühl für sich selbst. Und wer aus dem Zim mer geht, wo er das gerade aufschreibt, jetzt, weiß nicht mehr, ob dieses noch vor handen sei. Und wir schon gar nicht, ob er nun wirklich tot ist oder lebt, immer noch auf dem Papier, wie hier auch.
Das war 1805 gewesen; er lebte noch sechs Jahre bis zum 21. November 1811; im Feuerschein verbrannte er fünfhundert Seiten seines Opus´. Das Amt weg geworfen, die Zeitschrift verboten, der Urfeind Napoleon überall an der Macht, der König sein Vasall, Kleists Dramen wandern von Bühne zu Bühne, verhöhnt, vom Publikum oder vom Directeur, welch Horror, lässig abgetan oder ausgepfiffen, seine Bücher von Verlegern zurückgewiesen, Goethe schneidet ihn, die andern kennen ihn kaum, und dann: auch die treue Ulrike verläßt ihn dazu noch. Nichts und Niemand, alles gewesen. Ihm bleibt nur die letzte Freiheit: Nicht jeden Schlag ertragen soll der Mensch. Und welchen Gott faßt, denk ich, der darf sinken. La tragique aventure am kleinen Wannsee, sie machte ihn weltweit bekannt. Und wurde auch auf gut Preu ßisch, der Tag, in Akten aufbewahrt durch Hoffiskal Felgentreu, Richter von Hei nersdorf und den Teltower Kreisphysikus, amtsärztlich der Obduktionsbefund, der uns genau beschreibt die Innere Beschaffenheit sei nes Leibes, die äußere kennen wir kaum. Das war also nach dem 21. 11.
16. Juli 1992. Absenz, die sich zeigt: ein Zeit- und Trümmerfeld. Null-Lage. Summe von Unmöglichkiten. VIELLEICHT geht der neue große Riß auch heute mitten durch je ne, die schreiben. Alle Illusionen sind gefallen: Das schmerzliche Zer fallsprodukt Sub jekt al lein ist inmitten und zeitgerecht: Der einzelne ist wieder allein und ausgesetzt, es ge hört viel Mut dazu, ihn dem Zerfall und dem Zynis mus entge genzusetzen. im Null punkt Läh mung. Aber eine historische Transzendenz be ginnt sich im Sog und Stillstand wieder zu zeigen, die angreift das Faktische durch Überra schung: Und dann?
Alles ist so wie es ist?
alles ist unerschütterlich so wie es ist
alles ist wie es gekommen ist
alles ist wie es kommen mußte
alles ist wie es wirklich kommen mußte?
alles ist wirklich?
alles ist so?
alles ist?
alles?
Nichts ist so wie es ist
Nichts ist unerschütterlich so wie es ist
Nicht ist so wie es gekommen ist
Nicht ist so wie es kommen mußte
Nichts ist wirklich
Nichts ist so
Nichts ist
Nichts
ist so wie es ist
ist unerschütterlich so wie es ist
ist so wie es gekommen ist
ist so wie es kommen mußte
ist so wie es wirklich kommen mußte
ist wirklich
ist so
ist.
21. September 93 Euer Bewußtsein ist wie ein Glühwürmchen, aufleuchtend, einen Augenblick bewußt, dann aber bei euch absent, sterbt in jeder Sekunde. Kurzes Blackout, Nichts, ein schmaler Spalt, ein momenta ner "Tod". Und kein Zeitfluß. Konzentriere dich auf jene Rückseite des Bewußtseins, sei ohne Angst abwesend, so kommst du hierher, trainierst den Todesprozeß, der dir dann einmal den Übergang erleichtert. -
Ich bin dabei, ich weiß es, doch ich lebe es kaum: uns sind heute die alten Sinne besonders geschärft, daß alles noch da ist und doch schon längst vergangen; ich sehe die Reben hier in meinem Garten, das Meer, und bin erschrocken, als wäre ich ein Phantom, nein, die Landschaft ist es, sie ist "übriggeblieben". Ich aber bin es nicht. Und am alten Turm zeigt die Uhr unaufhörlich zwölf. Unerlaubt scheint das wirkliche Weinlaub. Und dann schreibe ich als Antwort diesen Satz auf, die Finger springen auf der Tastatur, unter der Haut schon die späteren Knochenfinger meines Skeletts:
22. September. Können wir auf eine in der Erfahrung noch unentdeckte Para doxie hoffen, daß es eine Reise aus der Vergangenheit rückwärts in die Ge genwart ist, da die Vergangenheit vor uns liegt und die Zukunft, die in der Gegenwart einge schlossen war, hinter uns, wie Heiner Müller behauptet? Daß dies jetzt die Formulie rung einer kollektiven Erfahrung eines fast gesetzmäßigen und beileibe nicht neuen Scheiterns sei?
Da und zugleich Nicht-da. Das Bewußtsein dabei, so wurde es genannt, scheint ein Gespenst, sitzt einem Vor-Schein auf, einer Täuschung. Denn Gegenwart ist nie. Heimat ein Niemals, wie der Zeitfluß Illusion.
23. September. Die Ostwesterfahrung verhilft wie die Kunst dazu, aus dem Schlaf der "Normalität" zu erwachen, Widerstand zu leisten, Zorn zu zeigen, auch ge gen sich selbst, wir, die Einzelnen als buchstäblich Letzte in der Kette der Vergiftungs erscheiungen dieser Mordzivilisation. Wir, die wir in die Sprache verbannt sind, kön nen im Raum ihres Gefängnisses, nichts anders tun, als sie und uns selbst zu entlarven.
25. September. Ich hatte im Buch eines florentinischen Freundes, des Thera peuten F. über diese absolute Uneinlösbarkeit gelesen, und dabei äußerst Ver messe nes über Celan, Lichtenberg XE "Lichtenberg" und Aristoteles XE "Aristoteles" gedacht. Mehrere Per sonen, in verschie denen Zeiten verschieden, lassen sich trotzdem verglei chen, und ergeben ein Drama, das Erkenntnis sammelt. Celan XE "Celan" s Selbstmord am 20. April 1970 in der Seine, ein ande rer aber, Lichtenberg, der in Stade 1773 dem Vermessungsauftrag des königlichen Ministe riums aus Hanno ver nachging, hart am Ufer der Schwinge wohnte, ihren Ge zeitenverlauf aus dem Fenster beobachtet, und darüber nachdenkt, wie er, der dies be schreibt, sich nicht ersäufe, was aber Aristoteles tat auf der Flucht vor dem gleichen Gift tod, den Sokrates XE "Sokrates" in Athen sich selbst geben mußte, in der engsten Stelle des Golfes, Euripos, dem Strudel und Strömung in ihrer komplizierten Periodik, sech zehnmal die Wechselströmung am Tage be obachtete, aus Verzweiflung tat, sich also in der Nicht lösbarkeit der Auf gabe ertränkte, flüssig wurde, sich auflöste für immer, wie ein ande rer im Ätna und Feuer - viel später, weil er nicht erkennen konnte, was da und weshalb es so vorging, Lichtenberg, der Landvermesser und Aufklärer in Stade, aber nicht tat, sich nicht ertränkte, was er in einem Brief an Joel Paul Kaltenhofer am 14. Juni 1773 begründete: Hätte nämlich der Aristoteles da gewohnt, "wo ich jetzt sitze und schreibe, so hätte er seine Absicht, das Ersäufen meine ich, gerade aus dem Fenster erreichen können", alles zu einfach, schrecklich gelöst. Und sogar staatlich ge sichert, wie Lich tenberg, anders als der Landvermesser K., der im feindseligen Dorf nachts ankom men mußte, nie ankam. Und ich gebe zu: daher kann auch ich dies jetzt schreiben, gesam melt. Im Lykeion, Theophrast, Aristoteles Nachfolger, sagte schon Peter Huchel XE "Huchel" , ver maß sich nicht, war traurig, wie ein Gedicht, und vermaß auch nicht, einer, der nachts in einem Dorf angekommen, nir gends ankommen konnte, doch nicht so eindeutig wie Aristoteles im Exil, der des Unglaubens angeklagt, tatsächlich im Unglau ben ge fangen war, an den er nicht glaubte.
Am 20. April 1970 hatte Paul Celan, dessen Mutter in einem KZ ermordet worden war, in der Seine Selbstmord begangen; gelöst, aufgelöst flüssig von der Zeit nach dem Krieg aus dem Erinnern zerstört, und Erfahrung an der Grenze unserer Vor stellung, scheint genau so zu bewei sen, daß Erkennen und Verstummen in eins fallen, er mit sei nem Erkennen versinkt, die Trennung aufhebt, die ihn umtreibt, sich auflö send mit dem eigenen gequälten Kopf, in dem, was ihm entgegen steht. Heute aber, ja, heute wäre es ein Strudel außen, ein Sund, der erst heute überbrückt, die angeblich schon aufgehobene Trennung genau so außen und nur außen aufhebt, wie sie au ßen ist, verbindend, aber mauerlos elastische Konstruktion die 35 Meter zum Ufer der Stade, das nicht mehr ist, sondern wie die bisher einsame Insel nun zugehörig, kein Rätsel mehr, Druckausgleich eben in der Komplexion der Gezeiten, berechenbar: Lichtenberg eben, wie Hans Blumenberg XE "Blumenberg " berichtet, wie der Aufklä rer bekann te, daß seinem Fürsten eben genüge, wenn er bequem vermesse, und die Welträtsel eben klein g emacht wer den müßten, um sich dem Gan zen, das nie erkannt werden kann, als solches, zu nä hern, es sei denn, man gebe sich selbst, riskantes Vielleicht, dem Fürsten eben ein In genieur zu sein, sonst Nichts, und so zu wissen, wo man steht und liegt: auf der Karte, und wie spät es ist, gar nicht im Sund oder der Seine - sondern auf der Uhr, Rechnung, die aufgeht, regierbar die Welt, und wie vermessen, daß wir es ausba den wollen.
Das sagen die einen, die "Verständigen"; die andern aber: Schreiben sei ein Versuch durch Kristallisationen daraus ein therapeutisches Spiel zu machen, orientie rend eine Katharsis auszulösen, einen Boden der Deu tung und der Vernunft im Chaos. Wichtig zur Heilung in erlösender Fiktion ist ja das erlösende und aufblitzend gültige Wort, und dieses kann nur eines des Enigmas sein. Der Augenschein aber ist das Ge wesene, Vergangene. Der Schreibende bringt die Illusion der "festen Welt" mit Hilfe der Sprache, der Fiktion, des geöffneten Gedächtnisses zum Verwesen, hebt die Illusi on der Zeit auf. Es geht also um einen ontologischen, den einzigen effektiv möglichen Widerstand, den der Einzelne angesichts der mörderischen Masse des "Objektiven" und seiner Tyrannei einsetzen kann; im politischen, gar ökonomischen Bereich wäre er lä cherlich schwach, und den Hut ziehen sie doch alle nur vor dem Tod, der auch sie immer mehr an-geht!
Und genau dieses müßten wir konterkarrieren
Nun, was geschieht, jenes "Banale" ist das Alltägliche, das chaotisch erscheint, schmerzlich sinnlos, und doch, weil wir uns stellen, heraustreten aus den Schutzwänden des Einordnens, gar der belehrend-utopischen Räume, öffnet es dort, wo der Zufall überrascht, wie eine Vorform unbegriffenen Sinnes aus einer höheren Ordnung. Unsere Leistung aber, die nichts mit Anpassung zu tun hat, im Gegenteil, diese Leistung ist vielleicht nichts anderes, als sich des Abwesenden, der Zwischenräume, der Negative unseres sich entwickelnden Zeit-Films bewußt zu werden, um den Staub von der Oberfläche des Moments abzustreifen; schon Valéry sagte: "Jede Sicht der Dinge, die nicht befremdet, ist falsch. Wird etwas Wirkliches vertraut, so kann es nur an Wirklichkeit verlieren." (Windstriche, Wiesbaden 1959, 144.)
Jeder kennt dieses Neue der ersten Begegnung mit einem Menschen, einer Landschaft, einer Stadt. Und die Liebe auf den ersten Blick hat damit zu tun. Auch die erotischen Erlebnisse zwischen Fremden, die steigern, als Abenteuer bei Erica Jong. Oder der Kulturchock. Und der Aufstand!
Das aber hieße, den innern fluktuierenden Zufall, der uns immer etwas wichtiges vermittelt, nicht zu unterdrücken, wie wir die äußeren Chancen der "zufälligen" Begegnung nicht versäumen sollten, sondern wir müssen ihnen "Gelegenheit" geben, sich über uns zu äußern, sonst würden sie vergehn, ungenützt, nie wirklich werden. Der Aufstand aber war um viele Grade intensiver. An dieser Stelle ist nur der Chock möglich. Solchen Ereignissen wird eine "absolute Zeitstelle" zugewiesen, die alle andern gewohnten ausschaltet. Es sind eigentlich über das Menschenmaß hinausgehende Reizerlebnisse, die Stellenzuweisung auch einer Zeitstelle ist Reizschutz, um das Trauma klein zu halten. Gelingt es nicht, ist der Mensch gefährdet. Petre sagte in Bukarest: "wir waren alle wahnsinnig während der Revolution." Und eine sehr intensive "Aura" war erlebbar, "die einmalige Erscheinung einer Ferne, so nahe sie sein mag". (Benjamin). Aura hat alles Einmalige, nur sanfter, privater, ein Widerschein wie aus jener andern unsichtbaren Dimension schneller Zeittranszendenz.
Das Wissen scheint die Realität erreicht zu haben, besser: es bricht darin auf, trifft sich mit ihr, vor-trefflich sogar, in Frage gestellt und "aufgehoben"; schon J. Monod wußte, daß "der reine Zufall, nichts als der Zufall" Grundlage des Rätsels ist. ("Zufall und Notwendigkeit", München, 1971, S. 141). Der "Zufall" aber ist das eigentliche Rätsel an dieser Grenze, die wir erreicht haben, in dem, was geschieht, und in dem wir drin sind, im Unbestimmten und Unvorhersagbaren, der nächsten Überraschung, der wir nicht beikommen können, andauernd blind in der Transzendenz, weil sie durch einen Schleier zugedeckt ist, von Sekunde zu Sekunde der kleine Chock. Zufallsforscher wie B.Rentsch oder Riedl, reden von unserer Unfähigkeit, an diese zu komplexen Dinge, aus denen Zufall "zu-sammen-gesetzt" ist, heranzukommen, "dabei wissen wir natürlich nicht, was Zufall ist" (Riedl). Wichtig aber ist, das wir auch von hier aus auf einen Grundbegriff der neuen Zeit stoßen, den der ABSENZ.
Die Einbrüche in das soziale System, das letztlich ein raumzeitliches ist, geschehen vor allem im Bereich von Liebe, Tod und kollektiv im Aufstand! Am deutlichsten stehn die jenseits von Raum, Zeit und Gesellschaft in uns weiterexistierenden Toten für diesen Zwischenraum, wo die Mauern bröckelten, nicht nur im Osten Brücken zum Unfassbaren sind. Sie standen auch im Zentrum des rumänischen Aufstandes.
Aber es ist "unsere Zeit", die alles umgekehrt hat im Trauma, und verwüstet den noch für Kant gültigen Begriff des "transzendentalen Grundes der Einheit des Bewußtseins", dann Raum und Zeit. Ideologen überbrückten diese Lücken. Die Zukunft aber vergeht immer mehr, das Unsagbare des Merkmals Tod, der unsere Geschichte bestimmt hat, weiter bestimmt, sogar als gelöschter massenhafter Tod, holt diese Geschichte ein, jetzt auch jene aus der zweiten, der roten Diktatur, ihre Toten, ihr Tod, der vergessen worden war, bricht ihre Zeit auf. Der blutige Aufstand von 1989 ist dafür das Zeichen. Kein Glück etwa oder gar Befreiung. Nur das Stillgelegte ist aufgebrochen mit neuen Toten. Und kein Wort ist mächtig genug, das Geschehen in uns zu erkennen, jene entstandenen Lücken einzuholen. Es schien, als würde diese neue Wunde die alte vergessen lassen, doch diese hat sich nur verändert, ist omnipräsent, verbindet sich mit dem neuen Schmerz zu EINEM einzigen riesigen Trauma, das bisher gespalten, sogar zum Aufrechnen im Ost-West-Konflikt diente.
Die Menschen weinten, und es öffnete sich jene andere Zeit, die wir immer vergessen. Die Nähe, die berührt, gibt sich in einem Geruch zu verstehen, mit Blumen. Und es ist als sei Bewußtsein ausgelöscht, nichts mehr trennt. Und es wird doppelt wahr, daß dies Streicheln über das Totengesicht der gefallenen Opfer etwas sucht, das für immer nicht mehr da ist, und doch noch berührbar. Die Haut ist die Spur.
Die Toten, sie leben. Sie haben etwas zu sagen. Die Lebenden finden keine Ruhe, die Gewissen schlagen. Der Austausch ist da, und die Tiefe dessen, was geschehen muß, wird so jenseits alles Denkbaren erst erkennbar.; der Dialog ist da. Und es ist klar, daß nur in diesem Lande der Aufstand jene Dimension erreicht hat, die sie eigentlich nicht mehr zum Stillstand kommen lassen kann, erst hier war der Zeit-Bruch schon jetzt real. Nur - der Aufstand ist den Aufständischen gestohlen worden, und es konnte gar nicht anders sein, das Gewesene und Verwesende ist mächtiger, denn das, was sichtbar ist, die feste Welt ist vergangen und doch immer noch furchtbar DA. Das ist die traurige Wahrheit. Doch wahr ist auch, daß weder die Tschechen, noch die Deutschen diese radikale Erfahrung haben konnten, wie hier, jene Geschichtspause, jener Ausnahmezustand, der den neutralen Ablauf des Geschehens unterbricht, zur Überschreitung der Gewohnheitsgrenze befähigt. Auch im privaten Leben wird durch Schmerz- und Todeserfahrung solches möglich; doch fällt niemals der persönliche Chock mit dem allgemeinen so zusammen, wie in einer den Tod riskierenden Revolte, angesichts einer kollektiven Gefahr. Tragisch bleibt, daß das hier vorausgeworfene Zeichen, langsam versinkt, versunken ist. Wo aber wird es wieder auferstehn? Und wann?
Oder wird es langsam eingeholt werden müssen?
Schon der Golfkrieg hat gezeigt, wie vor allem das Monströse und Negative weiterarbeitet, das Mephistophel des Okzidents der Vernichtung.
Die Realität enthüllt sich im Krieg erbarmungslos als das, was sie heute noch ist: auf allen Ebenen Täuschung, gezielte oder "objektive" Lüge, Medienlüge, Propaganda, und ein Relikt, noch da, aber schon längst vergangen. Jederzeit auslöschbar, als wär es jene Gnade der noch gestundeten Zeit, die uns so unmoralisch dahinvegetieren und halbkrank leben läßt, überholt, verspätet.
Krieg war in Europa immer schon der "Vater aller Dinge," ohne ihn gäbe es unsere heutigen Geräte, unser Atomwissen, unsere Umwelt nicht, Un-Moral, Un-Zeit, Un-Menschlichkeit als Realität, nur heuchlerisch mit einem Fettkleber von Politik überzogen. Und Kriegssinn ist Vernichtung. Kein Wunder, daß dies auch der Sinn unserer Zivilisation, die aus dem Krieg entstanden ist, sein muß. Ist dies der technische Traum sich selbst überbietender Geschwindigkeit, die der des Lichts zutendiert, wo jeder Körper gelöscht ist, Teufelszeug, das letztlich lauter Engel himmeln läßt? Paul Virilios "Ästhetik des Verschwindens"? Kamikadze, schrieb Virilio, "vollenden diesen synergetischen Traum der Militärelite", da sie sich mit ihrer "Vehikel-Waffe freiwillig in einer pyrotechnischen Apotheose auflösen", und die "letzte Metapher des Geschwindigkeits-Körpers" sei sein "schließliches Aufgehen in den Flammen der Explosion", also im Licht. Die französische Zeitschrift "Libération" hat sogar Bilder vom Golfkrieg veröffentlicht, die dringend darauf hinweisen, daß das Non Plus Ultra unserer Zivilisation, die Neutronenbombe, vom Weltpolizisten USA aus "Befreiungs gründen" angewendet worden war. Hohn oder Metapher auf absoluter Zeithöhe: Die letzte Realität - Nichts als ein Lichtblitz, der Körper aber ein unwirkliches Phantom.
Alles kehrt sich um, was wir wissen oder gar als Moral verstehen: Krieg als Schrecken der Wahrheit, Kapital als Geschäft mit allem, mit Krieg und mit der Täuschung: etwa daß Körper, daß Frieden, daß Wahrnehmung, die Sinne, daß "Realität", wie wir sie erfahren können, möglich sind. Die Explosion ist ehrlich wie der Tod, der "Wiederaufbau" sinnlich fassbarer, zum "Leben" notwendiger Häuser etc. aber ist Betrug, in Kuwait etwa oder Bagdad: Noch während die Raketen die begehrten Objekte, nämlich Schutt und Asche, herstellten, saßen im Hotel "Oberoi" im saudiarabischen Damman vorwiegend US-Firmen, um die Milliardenaufträge zum "Wiederaufbau" des eben mit Milliardenbeträgen, die andere Firmen für die Raketen kassierten, hergestellten wüsten Stadtnullzone der Neoruinen in Empfang zu nehmen. Dieses Interesse, diese Beziehung ist nackt und klar und ehrlich unsere Schöne Neue Welt, und nicht jene, die wir uns einbilden und zu erkennen vermeinen.
Daß die unmittelbare Wahrnehmung längst abgeschafft ist, zeigte schon die Tatsache, daß Bomberpiloten seit dem Zweiten Weltkrieg kaum nach Sicht, sondern meist nach Radar bombten. Sie sahen nichts. Sollten nichts sehen, Täter und Opfer gab es nicht mehr. Nur der Herr aller Dinge heute, die rasante Geschwindigkeit und damit die Vernichtung "tat" und "sah" alles.
Makaber etwa dieses Sehen über Bagdad: Nicht der Bomberpilot sieht, sondern die in der Bombe installierte Videokamera, die "live" auch für uns, die wir vor dem Fernsehen sitzen, sieht, deren Aufnahme ja vor uns auf dem Bildschirm erscheint. "Nicht mehr eine politische Macht hat das Zentrum inne, sondern die Kapazität absoluter Vernichtung", schreibt Paul Virilio.
Überall also löst sich Politik auf. Auch dies ein Indiz, daß wir dem neuen Paradigma der Licht- und Überlichtgeschwindigkeit näher kommen, wir, die Antiquierten, die wir an und im langsamen, "gemütlichen" Körper gewöhnt sind, spüren, denken es voller Schrecken.
Aber Ent-Rüstung ist in Kategorien der Wirksamkeit kaum möglich, widerspricht der Logik unseres Lebenssystems.
Noch drastischer als im Tele-Aufstand fand im Golfkrieg die Umkehrung von Bild und Wirklichkeit statt, die Fiktion also oder die mit der Kamera hergestellte Wirklichkeit hebt die reale Zeit, ja, die sinnliche Wirklichkeit, damit auch die Geschichte auf; nicht das "wirkliche" Geschehen zählt, es ist sozusagen nur Kulisse, wie im Studio bei einer Talkshow die Akteure und Zuschauer, oder bei den Olympischen Spielen das Stadion, wichtiger sind die Millionen Zuschauer, die das Geld möglich machen, mit denen die Filmgesellschaften die Spiele kaufen und arrangieren, es zählt nur, was "aufgenommen" und so von den Millionen gesehen wird. Die "Echtzeit", mit der auch CNN im Golfkrieg operierte. Und sowohl Saddam Hussein als auch Bush machten ihre nächsten Schachzüge erst nach den so "live" gesehenen und für wahr gehaltenen Sendungen. Alles ein Spektakel, zwischen Zuschauern und Handelnden wird die Grenze gelöscht, ja, ihr Stellenwert verkehrt. Die Aufständischen sahen sich auf dem Bildschirm, die Zuschauer wurden zu Aufständischen, oder verfolgten ihren Aufstand auf dem Schirm, wie Dinescu in Bukarest oder Plesu, der dann Kulturminister wurde. Wir haben mit ihnen alle "in Absenz" Tele-Revolution erlebt; das Abwesende macht jetzt Geschichte, oder besser: es ist ein Sieg der alten Magie wider sie. Noch besser: die Lichtgeschwindigkeit der Elektronik hebt sowohl Politik, als auch Zeit und Raum auf. Läßt nur eine "Gegenwart" durch, an der wir teilnehmen, die aber unsere aufhebt; kein Vorher, kein Nachher, also keine Erinnerung, kein Urteil, kein Eingreifen ist möglich. Und dies erschreckende Zeitparadox ist ja das Alte, nur rasanter: es zeigt, wir leben immer nur im Nachher, wenn wir es sehen, hat es schon stattgefunden. Wie aber darauf reagieren, wenn alles schon heillos veraltet ist, was noch über die Wahrnehmung erkannt werden kann. Und die bewußten oder unbewußten, mediengerechten Fälschungen oder "Inszenierungen", die uns so irritieren, sind dabei das Erträglichste.
Das Wort Apokalypse heißt aufdecken, enthüllen, und übersetzt das Hebräische "gala". Denn hier wird ein Tod, der nicht sein durfte, aufgedeckt. Diese Zeit ist eine andere als nur die Zeit bei einem gewöhnlichen Todesfall, es ist der Tod der Zeit selbst, folgenreich in diesem Reifezustand der Welt, die eine geworden ist. 45 Jahre war dieser radikale Bruch, Zeit- Bruch, Lebens-Bruch abgeschoben worden in eine bequeme "Teilung" der Welt in Ost und West, in ein profitables "Gleichgewicht des Schreckens," der ablenkte. Diese EINE Welt ist nun die aufgebrochene Todeswelt dieses Kontinents, kein Alibi mehr ist gültig. Was Lacan und Lyotard den "zweiten Tod" nennen, sollte durch diese Spaltung vergessen werden, nämlich das Recht auf den Tod, aufs Sterben. Sich so dem Staat entziehen zu können, ganz autonom zu sein. Es wurde nur vernichtet, ausgelöscht, auch der Tod. Und das geht heute weiter. Namenlose Massengräber gibt es überall in Europa und in der Welt... Die Toten allein warten noch auf die Revolution.
18. April 96. Am 16 abends schrecklicher Schwächeanfall, hysterischer Ausbruch L. s Schreien. Dachte fast saditsich, daß "sei geschwächt werden müßte", um nicht mehr zu "thronen." Bin ich ein eigensüchtoiger, machtlüsterner Mensch oder nur aus Schwäche Angst vr Verletzungen? Wer sprach davon, Cioran, glaub ich, daß die Wahrheit verborgen, "subterna" ist und solche Misere "meschinerie" des Einzelnen spiegelt, der nie edel und großmütig sei, oder es nur si, um unbewußt Vorteile zu haben. Sogar die Heiligen sind heilig, um sich zu überheben?
Meinen "dottore" kultiviert. Fühle mich bessert, auch nach außen bessere Haut und vertreten. Ich selbst zu sein, so wie ich mich fühle, und nicht andauernd übersehen. Lachhaft eigentlich. Gegenteil von dem, was ich will. Aber un habe ich meien Außenhaut der Abwehr.
Gestern am 17. nachmittags um halb vier Einbruch hier. Alle Sch,ucklgegegenstände verschwunden. Das Haus wird enteignet. Der psychisceh Schaden ist größer als der materielle. Fühle mich nicht mehr sicher.
Gestern nacht langesGespräch mit Pezzella über die ital. Ausgbae von "Wenn die Dinge...." Meinte, . sei ein Modellfall (so auch Kittler, Virilio, Flusser, Manfred Schreiber. Dies als Material Pezzella
Weiter , daß neue Sprache für neue Erkenntnisse, schwieri.
Dann, daß es ein zutieft optimistisches Buch seio, auf Umwegen.
Senkowskis Aufsatz in Esotera. Bringt mich wieer auf den gedanken, hier einen kleinen Kreis mit Vorträgen zu organiseiren. TK-Vorträge. Auch in Deutschland. Gedanken:
Auch über den großen Skandal: der unterschlageene Kulturhiuntergrund. Das Apriorische bei Heidegger. Etc. Beispiel aus der Akasha--Chonik, großem kosmischen Informationsfeld: Kekulé Benzolring, abervach andere, vgl. Weizsäcker!
Wieder Idee eines Essaybandes zum Thema Tk in der gesamten Kultur.
Das Gehirn nur ein "Trascuder".. Umsetzer. Wichtig C.G. Jungs Synchrinisationsth.
Das Tyrell-Zitat über die neue Zeit: Kopernikus Erde als Mittelpunkt in Frage gestellt. Heute die gesamte matreielle Welt als Teilbereich.
Tod gibt es schon dshalb nicht, weil alles-eins ist. Schönberg hat es vertont! Mein Gedicht dazu.. Dies als "Tun, was gecshieht. Was aber gecshieht: Gleichzeitigkit: Wie Quantenobjekt: Weizsäcker. Leben in begrenzten Formen in einem ganzheitlichen Universum von Wahrscheinlichkeiten, in denen akalles, was gecshieht, das Ergebnis von allem ist, was geschieht (Senk.)
Cioran beklagt, daß die rumänische Lyrik, auch minescu nicht herrüpbergeholt werden kann. Diees Sprache, die allein ist und bleib, im Ghetto. Und nichts davon gehört zur Weltlkiteratur. Briefe S. 119. Hat über Sprachwechsel in Köln gesprochen. Oktober 81.
Auch Tsepe. Seine Briefe. Und Goma.
Schade , daß Ciorans Gespräche mit Becket und Ionesco darüber verloren sind. Die Rumänen, das iunglüclichset Volk.
24./25 April. L.s Traum.
"Es wird einmal nach vielen Jahren sein, wenn es Roman, genau wie Nicolao, seit vielen Jahren nicht mehr geben wird, wenn es auch dieses Buch nicht mehr geben wird, wenn es mich nicht mehr geben wird".
"Na dann, wer erzählt?"
"Es war nach Nicolaos Tod, es war nach Romans Tod; nach dem Tod gibt es keine Zeit mehr."
"Auch eine Logik."
"Wer spricht hier jetzt eigentlich?"
"Wir sprechen - immer noch. Es gibt keine Zeit hier in der Klinik des Doktors Domenici, sag ich, und ich heiße Luca."
"Gut, Luca, ich habe gehört, Hannah habe einmal einen sehr merkwürdigen Traum gehabt."
"Ja, lange nach dem Tod ihrer Mutter, lange nach dem Tod Romans. Beides tat weh."
Und wie war der Traum? Wie ist es überhaupt möglich, daß ihr beide nach so langer Zeit überhaupt noch da seid."
"Wir sind gar nicht mehr da. Wir sind auch längst gestorben. Aber wir Irre haben immer schon in der Ewigkeit gelebt. Doch wer sind Sie denn eigentlich?"
"Tut nichts zur Sache Ich bin eben da, wurde geschickt, um die Sache zu untersuchen. Man hat Verdacht geschöpft, daß ihr hier inzwischen zu viel wisst! Eigentlich längst bei uns sein müßtet aber aus unerfindlichen Gründen immer noch hier seid. (Leise) Von wem habt ihr einen Auftrag? Und wie war das also mit dem Traum?"
"Was für ein Auftrag? Die Dinge verirren sich, verwirren sich. Hannah hatte doch nur geträumt, ein kleiner harmloser Traum war das, sonst nichts. Wieso Auftrag? Ihr glaubt wohl, wir seien Getarnte und eigentlich ganz Andere? Nun, mit dem Traum geht das so: Hannah befand sich in einer Wohnung, das sie neu bezogen hatten, und die Zimmer waren noch ungewohnt fremdvertraut, wie das bei solch einem Wohnungswechsel üblich ist, und mit dem Tod wenig zu tun hat, obwohl Roman anscheinend wieder da war. In einem leeren Zimmer also, wo nur ein mit Büchern und Manuskripten überfüllter Schreibtisch stand, auf dem ein rotes Telefon plötzlich wie irre schrillte; und Hannah hob natülich ab, landete so unverhofft mitten in einem Gespräch zwischen ihrer Mutter Gisela und Roman, der aber zugleich auch überall im Haus anwesend zu sein schien. Hannah hörte erschrocken zu, wie Gisela die Technik des Strickens von ganz besonderen Handschuhen erklärte, blulich schimmernde Handschuhe, die wie Lebebwesen gleichzeitig auch neben dem Schreibtisch am Boden lagen und langsam zu schrumpfen schienen. Andere, noch ganz Junge aber lagen unversehrt und prall von Leben auf dem Schreibtisch. Plötzlich stand auch Roman im raum und drohte Hannah, daß diese eine unmißverständliche Nachricht nun des Botenselbst sei und die erst Präsenz ihrer Mutter, daarn müsse sie glauben, wehe sie tue das nicht, so sterbe sie noch dumm und allein. Dann verließ er das Zimmer mit einem langen Lulatsch, einem Sieenbürger, der Hannah ebenso drohend ansah, weil sei ihn nicht erkennen wollte.
Das Zimmer, die ganze Wohnung verschob sich etwas, dehnte sich aus, es entstanden Treppen und gassen, im Untergeschoß aber war eine Art Empfabgsraum, da strömte das Publikum, vor allem ältere Damen mit seltsam geformten Hüten saßen da. Und als Hannah sich zuerst in diesem Labyrinth nicht zurechtfand, half ih ihr ein wneig, und wir wanderten in diesr kleinen Geisterstadt ein wenig herum, als wir zurückkamen und im Erdgecshoß immer noch viel Publikum wa, Hannah etwas verägretsagte, dies sei doch ihr haus. Da sagte eine der Damen auf Italienisch: Ma, questa e una Prefettura.
Und Templin setzte hinzu: Aber es ist ja schon der Voraum des Kristallpalastes, mekst du denn gar nichts.
Und die arme Hannah war ganz verwirrt und weinte, denn sie wußte nicht, wo sie war. Konnte aber auch nicht erwachen, obwohl sie sich sehr Mühe gab und endlich nach hause kommen wollte.
Templin, der natürich ihre Gedanken erriet, sagte aufgebrahct: Aber du bist doch zu Hause! Soll ich dir zeigen, wie ich hierher gekommen bin? es hat lange gedauert und es war schon komisch.
26. April. 96. Gestern im Fernsehen "Die Zone" Tschernobyl. Wer da noch lebt. Es ist die Vergangenheit der Zukunft. Robinson neu. Solch einen Roman schreiben. Vor dem Tod flüchten sei in den Tod (Tschetschenien usw.
Alfonso Gatto (Solvio Ramat)."Poesia" April. Grundkozept "Armut", asl Entzug, als Radikalität. Und "Opfer", die die Gecshichte umschreiben werden, die Toten!? Wie Benjamin.
Paraphrase
Nichts ist einsamer als der Name
Niemand einer toten Gschichte.
Lebend noch und schon eines der Opfer
glücklich die vergangene Zukunft
ja die alte Grenze zu schauen
himmelnd
Klein bleibt auch Baudelairs Grab in Paris
eine Grube wie ein Tor türgoß nur wie ein
neues Kind und kinderleicht mit de letzten Atemzug
entkommen wer nur das Loch sieht von
der Seite des Blickes vergißt jeden Ausgang
den die Opfer doch alle genommen
Einer zitierte Charles in der Kammer noch
wie ein letztes Gebet auf den Lippen schon Rauch.
Uns aber bleibt nur verspätet zu widerstehen:
die Armut sie gräbt sich nach innen
nur sie erreicht noch den Ausgang
im letzten Verzicht fest zu schließen
die gierigen Lippen
Erinnert den Sinn Tod von damals
atmend erstickt im Müll
27. April
Alkestis-Stoff, in Hörspiel? Ein Prosastück? Jedenfalls die "Götter" sind "Stimmen" oder solche, wie bei Castaneda: eine Art Seths.
Stellvertretende Tod - In einem Lagr (Engel-Buch?)
Stil aber- die Schwingung nicht unterbrechen, also Rilke? II, 302.
Solls Organverpflanzung sein, das Herz zu tauschen, herzlos weiterleben geht so nie.
Und eigentlich das Alte
zu empfinden mit dem heutigen
nach außen Hingewandten:
ist es sicher kein Gemüt
Lermontov ist älter als die Griechen
und doch weiß er Nichts: so einsam
tret ich auf den Weg den leeren
der durch Nebel leise schimmernd bricht.
Seh die Leere still mit Gott verkehren
und wie jeder Stern mit Sternenräumen spricht.
Und da wären wieder Danaiden und das Wasser
das durch Siebe fließt wenn die Ehe leicht daneben
Schwer ist ja immer Gott der Abstieg. Aber schau
du mühst dich ab mit deinen leeren Krügen
und plötzlich, Liebe, ist doch Kindsein Mädchen Frau
ausreichend um Ihm endlos zu genügen.
Er ist du weiß das unsichtbare Wasser und bilde du nur rein
die Schale aus zwei ungebeten hingehaltenen Händen
kniest du innerlich dazu in neuer freier Armut
wird er sich verschwenden und deiner größten Fassung über sein.
Dieter Schlesak, Pieve/Agliano 327, I-55041 Camaiore, ITALIA,
Tel./Fax 0039 584 951214
NDR/ Hörspiel
Familie Hostnig
Rothenmbaumchaussee
D- 20148 Hamburg
Lucca, 27. April 1996
An die Trauernden,
vor vielen Jahren, aber was zählt jetzt schon so diese kleine Zeit, waren meine Frau und ich bei Heinz Hostnig zu Besuch am Gardasee und in Hamburg, damals produzierten wir gemeiensam mein Hörspiel "Königin, die Welt ist narr", und wir lernten Heinz Hostnig schätzen. All die Jahre, die jetzt so zusammenschrumpfen, angesichts eines von jetzt an dauernden Stillstandes, den niemand fassen kann, haben wir immer wieder an ihn gedacht, und sind jetzt erschüttert über diesen allzufrühen Tod.
Doch nicht nur diese Fassungslosigkeit, auch die schöpferische Arbeit, all der seelische Reichtum, der plötzlich unterbrochen, nicht mehr da sein soll, läßt mit Lessing daran denken, ja zu einer Gewissheit werden, daß es kein Ende geben kann.
Dieter Schlesak und Linde Birk-Schlesak
28. April. Nach Besuch bei Patricia und William. (Dubai) Selbstzweifel. Unsere Isolierung. Und das Hineinreißen von L. in meine Einsamkeit, sei bekommt nichts. Bekam nichts. Wird nichts bekommen? Rührng. Schuld.
Swedenborg.
Wirkung auf den Faust. Nach Agrippa die seiben Stufen der magia naturalis. Nach Ficino und Pico.
Da dürfte es die Studierstube sein, und sein Umgang mit der magia naturalis. Er hatte Ficino und Pico studiert, natürlich auch Paracelsus und vor allem den großen Agrippa. Doch er konnte sich auf nichts konzentrieren, im Gegensatz zu einem Freund Montaigne. So wollte er tausenderlei zu derselben Zeit. Darin war er dem Lehrmeister seines Meisters Rusticci: Leonardo da Vinci fast gleich. Er war sprunghaft, er hatte keine Geduld oder Ausdauer. Eigentlich waren es alles Spiele. Und Lucrezia sagte ihm ins Gesicht, daß aus allen seinen Arbeiten nichts Gescheites herauskommen würde. "Eher werden die Flüsse flußaufwärts fließen, als daß du imstande bist, dich auf einen Gegenstand zu konzntrieren!" "Auf dich ja, und mit Lust!" entgegnete er dann gierig. Und schon versucht er sie aufs Bett zu ziehen. "Dieses Centrum ist das beste, die Frucht unseres Wissens,der Sündenfalls, der dauert", sagte er lachend.
Sie aber meinte, halb im Schedrz, halb im Ernst, daß die alten Dämonen seien, der Geist aber anderswo wehe.
Ausgerechnet sie!
Auch Niccos URBANO bestand mehr oder weniger aus Notizen und tagebuchartigen Aufzeichnungen.
"Heute im Ficino gelesen. Und seine magia naturalis sagt mir nicht nur sehr zu, sonern bestimmt mich, macht mich ebenfalls aus, mein Wesen mitten drin. Atme ich nicht die Lebensluft um mich ein, pneuma. Und bestehe auch aus der Urmaterie, die ausgeformt wurde in den vier Elementen, darin ein Geist, eben pneuma herrscht, der die Ornungs- und Gestaltungsideen der Gottheit durch Bildung und Umbildung, Belebung und Tötung, Wachstum, Zerfall und Zerstörung verwirklicht. Dies ist sein spiritus mundi. In vielen Stufen von der Umgebung der Gottheit in ihren Wirkungen aber bis herab zum Mineral. Und alles Musik. Und dazwischen die sieben Planeten. Die Kräfte aber sind Geister, sind die Engel, die zu uns herabsteigen, und die Toten, die kommen und gehen, immer bei uns. Dazu die Dämonen, die vernichten, uns besetzen, und zum Streit bringen."
"Heute in Agrippa von Nettersheims De occulta philosophiagelesen.
Roman aber meinte, diese Seiten eben gelesen oder geschrieben zu haben, und sie weiterführen zu können. Die Schrift, mein Gott, ist der beste Reinkarnationsgeber. Und er sah sich in der Rolle dessen, der seinen Nicco durchschaut hatte, der ihm half, seine eigenen Schwächen zu sehen.
"Nahm heute den Faust. Und erkannte darin die Stufen ganz klar. Und Schwäche, sie war auch meine.
29. April. Von Mutter geträumt. Als wäre sie seziert worden. Unasudenkbar. Ich aber begriff immer noch nicht, daß sei tot ist.
Schönes Erwachen, asl ich wußte, daß sie noch lebt.
5. Mai. Das scheußliche Gefühl, mit L. zu regredieren. Daß sie mir ihren miesen Horizont aufzwingt. Ich zu schewach geworden bin, meinen durchzusetzen. Dann Explosionen wie heute., Eigentlich wäre die einzige Möglichkeit , den rst des Lebens noch auf meine Art und frei zu leben, sich zu trennen, um mir meine Umgebung zu schaffen, mich sprechennzu lassen.
So dahinschleichene Tage. Dann Explosionen.
Selobstbild und Selnstbewußtsein außerordentlich hgeschwächt. Und sie der Katalysator.
Draculageschichte wieder. Im Corriere 3. Mai. von Cezare Medail ein Artikel über angebliche Fresken im "Altfrauenheim" von Georg Baltag. Im zwieten Stock angelich Fresken. Drei Männer, eine Frau. Die Zentralfigur intakt. Angeblich soll sie dem berühmten Bild des Tepes ähneln. Hier "Vlad Dracul".
dott. Dieter Schlesak, scrtittore Pieve/Agliano 327, I-55041 Camaiore, ITALIA,
Tel./Fax 0039 584 951214
Corriere dela Sera
Redazione/ Cultura
Milano
5. Mai 96
Betr. Cesare Medail: Carpazi: un vampiro sui muri del palazzop di Dracula.
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Erstaunen las ich den obigen unseriösen Artikel in Ihrer seriösen Zeitung.
Über Dracula und Schäßburg bin ich bestens informiert, ich bin 1934 in Schäßburg geboren, hab schon in meiner Jugend Recherchen zum Fall D. in meiner Stadt unternommen, und bin Mitautor der kürzlich in Österreich erschienen Monographie "Schäßburg" (Wort und Welt Verlag, Thaur bei Innsbruck 1994).
Es würde mich reizen, auch in Ihrer Zeitung einen für das italienische Publikum seriösen aufklärenden Artikl über das Thema zu schreiben, da ich für Rundfunk, Zeitungen und Fernsehen in Deutschland über diese Sache, vor allem aber auch die Beziehungen "Dracula"- Schäßburg solch einen Text vorbereite, undviel Unsinn und Kommerz mit dem Thema getrieben wird.
Freilich auch in Rumänien, schon zu Ceausescus Zeiten. So wurde allen Ernstes ein Schloß Draculas, nämlich das schöne Branschlöß im Roten Turm Paß für naive Toursisten vorgezeigt wurde, und nun auch das "Haus Dracula" im ehemaligen Altfrauenheim der Stadt, das Sie abgebildet haben, mit einer touristisch aufgemachten Gaststädte "Dracula".
Was immer die erwähnten Fresken sein mögen, das Haus gab es zur Zeit Vlad Draculs (des Vaters von Tepes) nachweislich nicht!
Ob Tepes, geb. 1431, in Schäßburg zur Welt kam, ist nicht bewiesen. Vlad Dracul hielt sich in Schäßburg 1431-36 hier auf. Wo er gewohnt hat, ist nicht klar, kaum auf der Burg, wo das Haus heute steht, damals nicht existierte, auch wnen das Tourismusbüro das behaupten mag!
Schäßburg liegt nicht in den Karpaten. Baltag heißt George Baltag. Das Buch von Florescu/ Rayond, ein Bestseller von 1972, ist kaum "recente".
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Schlesak
11. Mai 96. Zu Kant.
Ansatz , beschreiben Leben.
Angst Kants vor Swdenborg und den Geistern. Daher peinliche Ordnung und Sonderling. Uhr. Pümklichkeit usw. Hypochonder.
Dazu Kontinuitätsfimmel alter Auffassungen Paradigma Newton) Er steht dazwischen "theoretische" und "praktische" Vernunft.
2. Die Einheit des Mannigfaltigen Eifall usw. Dazu gadamer. Glück des Einleuchtens, total rausfällt aus der Sinnlichkeit.
3. Die Spaltung Kants theoretisch- praktische Vernunf geht auf das Schwanken zwischen Paradigma (Newton) Kausalität, Zeit und Raum eng und becshränkt und enorme Intuirion Kants (200 Jahre zu früh) in der Moralphilosophie - heute bestätigt durch Quantentheorie - erkennen. Daher Physiker wie Weizsäcker!
Meine Spinnereei zu Weizs. Objekt (die ganze Welt der Beziehungen) zugleich strengste und freieste Moral und Aufhebung des Todes. Nicht aus der Welt fallen können!: Der Zusammenhang der sch selbst erhaltenden Ordnung ist nach Prinzipien, die ihm Schönheit gibt, sichtbar geworden: und ist in einem Überschuß gegenüber dem, was notwendig wäre da, so reich von innen herausschießt, gegeben, d. h. es zeigt sich auch als Güte, weil es Freiheit aus einer gegeben großen Kraft hat, Kraft, die ein Mehr ist, also auch an Zeit, so also an Jugend hat: Ewigkeit, unendliche Zeit also, das ist höchste Jugend im Überfluß, ein Mehr als nur nötig zur Selbsterhaltung, diese im Selbstwissen so organisieren kann, daß die Proportion durch die sie sich in der Welt, also in ihren eigenen Formen und Grenzen hält, wie ein Gehiemnis eine Zahl der der Stimmigkeit und Übereinstimmung ist: Musik also und Klang Ihr eigenes Gesetz durch die Transparenz ihres Körpers, also der Grenzen, die es setzen, wahrnehmbar, und der Schlüssel dazu ist die Zahl, die es ermöglicht, das Geheimnis erkennbar zu machen, es also noch einmal steigert, indem es durch uns zu sich selbst kommt, und wir es mit allen andern Objekten verknüpfend, in seinem Sinn, als unser Glück erfahren und es so erlösen können.
12. Mai. Muttertag Anruf Mutter. Inge war da. Auch Michi ruft an. Er hat einen "Job": Allfinanz. Dort kann er mit gepflegtem Auftreten Eindruck schinden. Mehr kann er ja auch nicht.
Eine gewisse Müdigkeit. Spontanverlust. Am Abend bei Annete Fischer (Rodown).
Setzt sich fort. Die Wohung kahl, abgeräumt, auralos. Scheußlich. Leichter schmerz, denn ich hatte dies Abende mit Goffy gemoch. Auch er fehlt, seine starlke Vergangenheits-Präsenz. Und ich kann nicht bestehen. Seltsam: auch A. sieht nur L. an. Ich werde ausgeklammert. Und der Antrieb fehlt, meine Welt, Kant etwa, meinen Roman hereinzubringen. Auch Wien hilft nicht mehr. Schlaflos dann.
Angst, mich noch zu stellen. Auch nach Rumänien zu fahren. Oder Nürnberg oder Augsburg (SZ). Denke: Formulieren üben. Sich nicht gemein machen, Rolle wahren.
Von Hurezeanu, ein Kollege und Emigrant, Poet, höre ich auch, wie ernsthaft Exil seelisch ist. Ein Schlag über den Kopf: Amnesie. Ähnlicher klinischer Prozeß, der aber zur Trockeheit, Gefühllosigkeit führt. 4 tappen: im semantischen Gedächtnis rekonstruiert er Sinn. Sieht zwei Katheten und eine Hypothenuse, setzt sie zum Dreieck zusammen. Kommen Gfühle dabei weider? Dann ein Gedächtnis der Aktion, versetzt das Dreeick in den Raum.- Dann das unmittelbare Gedächtnis, das aber bei einem aus der Umgebungs-Aura Herausgerissenen kein Wiedererkennen ermöglich! Wie etwa einem Bauern, der immer da gelebt hat Das heißt, daß es von solchen Exilieretn wimmelt. In den großen Städten ist es normal. daher dies Kälte. Als Viertes: Das permanente Gedächtnis. Kontinuität. Für ihn ist es die Poesie: Zusamensetzen der Fragmente, Leben wieder herstellen.
16. ai. Peter Huchel Sendung. Die löetzte Begegnung bei Borchers in Frankfurt 1971. Sagte: Einen altenBaum verpflanzt man nicht. Und ich knn nicht mehr schreiben, die Landschaft verloren. Er war erst 69. Stimmt es was MRR sagt, Lyriker hören als erste auf, im Aler keien Lyrik, Goethe ine Ausnahme. KJa, die Spointaneität geht weg.
Egozentriker, wei alle Lyriker.
Liest ganz tropcken und doch bedeutsam.
17.5.
Was aus den Märchen kommt im Alter wieder
räts du mit ihm und machst es fest im Tag der sinkt
hast ausgesucht was nicht mehr kam und starb
Erfahrung sammelt
den Kern: knackende Äste die hölzernen Fingerchen
knackten die härtesten Nüsse im Laub
als du noch drüben warst so sehr mit allen Sinnen hier
und daß es wehtat so als wärst du ohne Haut
mit allen Engeln drin im Himmelsspiel.
17. Mai 96
30. Mai. Am 28. 5 Jahre nach Tutti ist Annette 23 Uhr nachts gestorben. Dabei ist sie doch noch munter gewesen , hat mich angerufen, sogar ihre Telgpnnummert in London hinterlassen, daß wir sei besuchen, wenn wir in die Norm,andie im September kommen. Im Sept. wollte sie wieder hiuer sein.
Sozusagen ihr zu Ehren habe ich gestern abend Gedichte gelesen. Brigitte, Gerd, Stefi, L. Die beiden waren nur für den Abend da. Brigitte und Hartmut 3 Wochen,m dei auch scon bald vorbei sind. Vorbei, vorbei.
1.Juni 96 Traum. Im Speisezimmer von S. Eine Runde von Freunden. Nur Synthese von Menschen, kein einziges Gesicht. Dafür L., sie erklärt und theoretisiert munter, es geht um das Paradies und Sündenfall. Es war vielelicht Fabi. Und dann über Spatz. Ich sage, nun ist er schon einige Jahre tot. Ws, du spinnst, der ist doch fagar nicht tot. Nicht in Stuttgart gestorben. Nein. Ich kam nur darauf - und erzähle, daß ich einen Brief von Helga F. gefunden habe, da becshreibt sie, wie er sich vergeblich um die Gertrud L. bemüht.
19.20. Juni 96. Apokalyptiscvhe Wolkenbrüche nördlich von uns. Blitze. Vor allem Dörfer in Garfagnagna. Aber schon Querceta betroffen. Tote. Alles gecshildert im handschriftlichen Tagebuch. Seit dem 16. Jhdt. nicht mehr, als die ersten Steinhäuser gebaut wurden.
21. Also heute Sommer. Getwren abend Anrufe von Roland Z. Und Anita. Nachzufragen, ob wir verschont. Andauernd meine TS-abgebaut. (zu TS Francesco D. in ASnima 96 schönen Aufsatz Shatten, Bombe des Unbewußten, das Geheimnis, das Unaussprechliche, das erst geformt reden soll, dazu Zitat mit dem Golem, Kraft der Schechina? Mit der alkles getan. Aber die Trenung vom Schatten (auch Herkunft natürlich) Trennung der Anima, dr kultivierte Animus: am gefsährlichsten, nur LICHT, also des Außßen, des Sichtbaren. Tag. Die Nahct vergessen.! Und auch schlimme Nacht heute: Was ich bisher verahctet hatte Familie, bürgerliches Leben, holt mich ein. R. erzählt vom gelungenen ASbi seines Sohnes. Seine Tochter bald fertig mit dem Studim. Er feiert 25 Jahre als Ing. Und wir mit unserem Modell? Bei FD ist das Bewußtsein des Scheiterns, breackdown (Pedraza) ein Beginn der Umkehr, der Zrstörung des alten TS.(Falsches Selbst, Puppe, Flucht vor den Rätseln des Lbeens, um eine küsntliche Wel herzustellen des Ich. (Wer sich behalten will!) Und die ist die einzige Konsequenz des eign Wges, der hoch angesetzt, einen tiefen Fall möglich mahct, bis Zero. Mahtlosigkeit als Schuld. Stark genug sein, um die innern Reserven strömen zu lassen. Also den Luzifer abzubauen: der jetzt wider "Lcht" also Macht, Ansehen etc. will. An-Erkennung.Das müßte getan werden,ohne Anmaßung und Flscheit,mi starker Hilfesbereitschaft einer inneren Ausstrahlung und Reichtumns. Menschenfängerei. Und so diese Hilfe nur TK. Todesüberwindung. Und nicht sich gemein machen. So wären auch die Ängste, die nur Ichängst sind, auch bei der Rumänienfahrt.
Müßte das Scheitern des alten TS gelobt werden zur Umkehr (Form und Fpormlosigkeit des Golem als Geheimis als Unfertiges.) Schwäche anerkennen.
26./27. Juni 96 Ich rufe Boch RBremen an. Sie: Aber das ich ja, verrückt, eben habe ich an sie gedacht.
GFU-Treffen in Lido. Der mecxikanische Altmeister Mercelli übr Kuns: Brückenbau. Kein Ehrgeiz, kein Ihc. Kein Ansehen. Werden des Mneschen befördern
Ich denke jetzt: Durch Zerstören. Und Erlebnisse an der Grenze. Totenbett-Monologe.
Biagi. Wir siund im Körper nicht gefangen. Können fliegen. Er will uns im Sommer ab 15. August besuchen!
Gespräch mit ihm. Weiß wwnig über diesen modernen Schamanismus. Arbeitet auf eigener Erlniseene.
Auch beim gesüräch mit Frieberg Karg und Ilse K. Keien Theorien mehr. Sowieso unmöglich, obwohl es di Fakten gibt. Sondern den cultural lag aufholen hele, an der Basis.
Er Plasmapühysiker: Zustände im Kosmos. Wahrschinlichtse Ebnee. Wir - die unwahrscheinlichtse. Doch hätte es die Vorstellung dieser Formen des Lbens nicht vor her in einem "Kopf" gegeben (Gott, Bereshit Bara?) wätr es nicht nur unwahrscheinlich sodern unmöglich gewesen, daß es den Mneschen gäbe.
Ist mit Weizsäcker zusammen. Es gibt noch das Institut f- westliche Wissenschaft u. östliche Weishei. Weizwsäcker angegriffen weil er in seinem Aufsatz "Der Tod" gesagt hat: "Seligkeit ist nicht jenseits des Todes, dort ist Arbeit, Seligkeit ist auf dem Grunde der Wirklichkeit, die auch den Tod geschaffen hat."
Und genau darüber sagte ich ihm zum "Verweser": firesan: verwesen, gewesen. Daß der Schreibende die Wirklichkeit zerstört, Schleier der Maya, um sie in sich neu aufzubauen: zu den Gründen zu kommen, im Subjekt. Daß der Augenblick immer schon gewesen.
Über Jenseitsvorst. Für Rezensionen
In der Süddt. gestren Rezension von E. Endres über Jean-Claude Schmitts "Die Wiederkehr der Toten" Geistergeschichten im Mittelalter", Klett, 95. (68). Christentum nicht gespensterfreundlich. Warum? Auch in der Bibel kaum Totengeister. Hexe von En Dor einzige. Jaques le Goff "Die Geburt des Fegefeuers" über die gesellschaftliche Bdeutung der Jenseitsvorstellungen. Und hier todsichere Animismus. Danteähnlich. Toten auf uns angewiesen, ihre Qual auch verkürzen, da sie ja nichts anderes seien als Erinnerte. "Wie Heidegger", der von Verstorbenen als "Gegenstand eines Besorgens" spricht. In Sein und Zeit. So auch Schmitt. Die bekannten Toten, die nicht zur Ruhe kommen, in unser Leben hineinreichen. Und auch bei Heidegger gehen diese Toten mit uns um, als lebten sie, und erziehen uns, gehen über irgendeine Vorhandenheit weit hinaus, es sei der Bereich des Noch-mehr. Sowohl Schmitt als auch Heidegger fallen auf die "Erfahrng" ren,und wissen natürlich, daß es um eine "§nicht vorhandene Realität" gehe, und daß die Toten nur in der Phantasie der Lebenden eine Existenz haben. Doch diese imaginäre Existenz könne sehr viel bedeuten. Auch Schmitt meint, was in unserer Zeit noch lebe, was noch nicht aufgenommen sei in Frieden, der das Gegenteil eines schuldhaften Vergessens sei, arbeite an einer Wiederkehr des Verbrechen von Auschwitz, von Katyn, von Algerien, von Bosnien.
Und hier auch Weizsäcker: Friedfertigkeit. Und dann Celan: Sinnlosigkeit des Todes darf nicht sein!. Dies noch aufgenommen in VW. Auch Diskussion über die "Gefallenen" des Krieges. Klosterkirche. Diskussion mit RZ.
28./29. Im Casa del poeta Nebenuas ein TK-Treffen: Gabriela und Mann, Michaela, Fiorento, Susanna, Nachbarin Ilaria und ich, sieben Personen. Ksr plus Bremer Mikro, Oszillator.
-Frage F: Sollen wir die Toten in der Versilia im Schlamm suchen. A: Nella montagna. (Gestern hatte ich Alessio und Giulia, die beiden toten Kinder angesprochen., hatte aber nur ein unendiches Gemurmel einspielen können. Und das gleiche erzählt Gabriela! Mein Anruf bei den Figli di Luce ergab eine falsche Nummer. Hatte aber bei der Protezione Civile angerufen, müßte es wieder tun! ) Rilke Gedichte? Und jetzt fällt mir auch der Borchard Text wieder ein.
-Als ich meine Ängste nachts in meinem Zimmer schilderte, kam eine depresive tieftraurige Stimme: Sono morta. Es könnte natürlich auch eine Frau sein, die eben stirbt. Und unseren Kanal hier benützt.
- Ilaria fragte nach dem Kind, das sich gemeldet hatte: Claude. (Ich hatte von meinem Nani gerdeet) Und da kam die Antwort sehr deutlich: Figli di luce (Die genueser Vereinigung). Man müßte da weiter forschen! Sie anrufen. Susanna hat die Nummer.
- Gabriela fragte: Sagt mir , was muß ich tun, ich bin blockiert, wie soll ich wieder schreiben können. Sie ist Schreibmedium. Da kam die Antwot: Vai. Und: Cerca!
- Susanna,die dunkle, schöne zierliche Sardin, die ihren dreißigjährigen Bruder in Ancona verloren hat, er war Carabiniere und ist von Drogenhändlern oder anderen Verbrechern erschossen worden, fragte fast vrzweifelt, daß sie träume, täglich fast, und spreche mit ihm im Traum, er solle sich doch bitte melden, da kamen viele starke Schaltgeräusch, die waren oft da, stärkste Geräusche, und dann: Sono chi. Und: Senti!
Auch andere erstaunliche Mitteilungen, bester Qualität!
- Michaela, ist unkultiwviert und wild medial, ja hellseherisch begabt, und hat Angst davor. Sie hat den Tod ihres Vaters vorausgesehen, einen Monat vorher. Ebenso Unglücksfälle. Dann aber, ähnlich wie Stimmen, kommmen flashs von Bildern, ziehen über den Film der Außenwelt, vor allem Gesichter, viele Gesichter. Nur sekundenweise. Aber sei hat auch OOEB-Erahrungn, seiht sich von oben, aber ihr Körper, wei er so daliegt, gefällt ihr nicht! Sie glaubt, sei werde verrückt, sgt sei.
Und dann eine schwarz Zeichnung, unwillkürlich hergestellt. Ihc interpretiere sie. Ein schwarzes Herz, das von einer Kette, bei dem die FGlieder größer und wie Ballons werden, nach unten eifömige, hodenförmige Gewichte ziehen sie. Alles zerrissen, desintegriert.
Wogegen Gabriela drei Blidr, schwrzer Soig,a berin der Mitte ein Geistergesicht oder ein Schutzengel. Dann ebenso schwarze Wirbel, doch sei ergeben ein Tor oder eine Tür, und schließlich ein Falter.
Bei ihr Michaela kam zweimal: Entita, entita! (Oder war es Suanna?)
Erstaunlich, daß immer die tiefsten, aufwühlenden Erfahrungen Antorten ergaben. Auch meine theoretischen Exkurse, nämlich daß es Geminschaften im Jenseits gbt, das je nach Vibrationsgrad und Atrdaktion funktioniert, kamen Antworten.
Vor allem Michaela ist injteressant. Sie sah mich auch einigemalöe vo der seite ehr interssiert an. Und eine Vibration ist da. Sie sagte mir auch noch: Wenn ch mit meinn beiden Kindernb chlafe, dann ist da ein Flß zwischen uns, das fließt, das ist schön. Fügte aber gleich wie eine Aufforderung hinzu: Ich lebe aber getrennt!
Schön auch dies Auffassung, daß es hier keine ungen oder Alten gibt. Denn wer weiß wieviele Reinkarnationen du erlebt hast, vieleleicht bist du älter als ich!
Jedenfalls hab ich wieder wunderbar aufgetankt.
Und das Gespräch über Reinakrnation mit Malan. Daß die Kirche es verbotn, 530 in Kosntatinopel, abr die meisten OPriester und POäpste daran glauben, daß aber in der Bibel solche Erinnerungen da sind: Elias als Wiederkehr. Und in der Kabbalah te^suva: Wiederkehr, ritoro. DasRad. Aber auch. Inner Stimme. Und Wiederkehr zum Gericht.
Diees Weiderkehr von Klagenfurt.
Wie schmelze ich ein: Monolog, Kopoftheater. An den Anfang: Sie reden in mir, die andern, wie ich
KOPFTHEATER EINES STERBENDEN
Denk an dein Kopftheater, denk weiter, laß es nicht abreißen,
sonst bist du am Ende in dem du liegst weicher im Bett, und
umhüllt von der weißen nassen Frau, ists die Decke am Ende, warm
über dir,kein Doppelbett, Ehebett, keine Bettgeschichten mehr
vom Aus ist die Rede. Sie hatte das Radio angestellt, um die Zeit
abzukürzen, und da hörte er auch schon die Stimme. "Nein",
sagte sie, es ist doch schon zwölf, ich höre jetzt die Nachrichten.
Er aber hörte deulich etwas anderes, eine sehr tiefe Stimme;
einen schönen Baß: "In dir war niemand. Aber warum beklagst du dich!
Auch hinter deinen Worten war niemand, ein wenig Kälte,
von niemandem geträumt. Und anfangs glaubtest du,
alle Personen seien wie du. Irrtum. Alle waren befremdet,
deine Familie, die wieder ganz laut und ganz warm den Raum
einheizte, durcheinanderredete und die letzten Backrezepte
besprach, als du von dieser Leere reden wolltest."
Kindheit Blindekuhspiel schwarze
Binde hinter den Augen mit den
Händen ausgestreckt ins Leere
fassen nichts fassen?
Todesspiel ja der Schuß
wartet schon lang
und merkst es erst jetzt
daß er um ein Haar schon
grau widerhallt.
Alles wär Hölle
ahntest du nicht, daß
am Ende ein Wunder dich
mitnimmt augen-
öffnend befreit.
Christus vor dir
der Tote.
"Daß du dabei andauernd Schuldgefühle hattest, ist richtig,
denn der einzelne darf an sich nicht von der Gattung abweichen.
Du hast anfangs geglaubt, daß du in Büchern Heilmittel
für dein Leiden finden könntest. Irrtum. Die Bücher
haben dich nur auf Abwege gebracht.
Als du einige zwanzig Jahre alt warst,
gingst du in die Hauptstadt. Instinktiv hattest du dir
schon in der kleinen Vaterstadt und dann im Dorf
angewöhnt, so zu tun, als seist du jemand,
damit deine Niemandsverfassung nicht entdeckt würde.
Da du unfähig warst, du selbst zu sein, und da dir
auch der deiner Verfassung entsprechende Beruf,
nämlich Schaupsieler, große Angst machte,
du aus Scham, Töpelhaftigkeit und Schmallippigkeit
ungeeignet zum Auftreten und zum Gaukeln warst,
ersannst du Helden und tragische Fabeln,
Innerlichkeiten und Anwesenheiten, während
dein Körper seiner Winzigkeit erlag,
mit losen Weibern und in Wirtshäusern
Bäder im Chaos nahm, war deine Seele
oft genug bei uns, bevor sie von den
finsteren Tyrannengiften und mit schwarzen
Wortmonogrammen wie mit Hämmern geschlagen,
vernebelt und zur Hölle geschickt wurde,
die Leere zu einer Kloake machte,
sogar der Polizei diente.
Fast zwanzig Jahre lang verharrtest du
in diesen schwarzen und Gottseidank
oft auch weißen Halluzinationen,
dann gingst du fort, gingst in die Welt,
um endlich den Boden unter den Füßen
zu verlieren, und wieder zu deiner dir
von uns geschenkten Leere zu kommen.
Deine Schuld besteht darin, sie nicht
voll genützt, sondern eher
über dieses Geschenk gejammert
und manchmal das Gegenteil daraus
gemacht zu haben: Schwäche
und Liebesschwäche! Das Schlimmste
geschah aber am Ende, als dich
der Überdruß überkam und die Leere
plötzlich in dir eng und faulig wurde,
dumm stillstand, du sogar in deinen Geburtsort,
zurückkehren wolltest, um etwas zu sein,
Grund und Boden, ein dir längstbekanntes
Haus zu erwerben, um in diese schale Kleinheit
"nach Hause" zu kommen, du Bäume und den Fluß
in dir wie früher wachsen lassen, daran glauben wolltest,
daß sie so wie du sie ohne jedes Zutun am Anfang gesehen
hattest, wirklich seien. So begannst du als Impresario deiner selbst,
als Verwerter im Ruhestand, als Geldverleiher und Vermieter, mit kleinen
Wuchergeschäften im aus gedörrten Hirn und mit Briefen und einem Testament
deine Tage zu verbringen ..."
Himmelbett keines. Eher das Wolkenbett
sagen sie, da liegt es sich weicher im weißere Dunst, wenn er dann
endlich gestorben ist, scheints darüber, fliegend,
jetzt nur die alte Matratzengruft, Beine geschwollen, gelähmt, und die
Augen verklebt.
Lähmend das Entsetzen
Augen sind meine einzigen Fenster
Zellen wachsen um mich
wuchern vielleicht
mit Silben aus Fleisch
Wer läßt mich entkommen
dumpf der Kopf
der dies weiß
Abdruck des Körpers entlang des Bewußtseins
das Auge die blinde Blume
schlägt es nicht ein
Die Knochen wären zu sehen
unter der Haut nur als Negativ
im Röntgenbild
Die Zeiger der Uhr aber
sind die Finger des Unheils
Wer weiß ob ich nicht träume
am Rande des größeren Bildes
das ein anderer träumt
Aber diese Feder im Kopf, die wehtut und fliegt, kratzt
wie bei Swanns Arrangement mit sich selbst, wächst denn schon
Mohn aus der Wand? am Anfang wars
zwischen Mutterschenkeln bitterer Geschmack, und jetzt:
ist ein alter Körper berührt, er löst sich, und stirbst schon: Vielleicht,
endlich, du Kranker, ein Weg. Alte Zimmer Summen, "bewohnter im Ton"
geht zurück in ein Land ohne jeden Abgrund und Rand: "Weltnebel weicht
ins entlegene Wort zurück: Was uns am Ende erreicht, ist ein geschriebenes Glück."
Um den Kopf ein Ring
und nach außen nichts.
Lang nach dem Ende
war der Beginn,
keine Hoffnung im Blick,
was mich sieht
ist von Sinnen.
Und ich sage weiter nur "ich" , denn:
dieses Kopftheater, wenn es aufgeht ist es ein Vorhang
Bilder, weisen mich zurück, den Weg:
Mein Körper will nicht mehr, dies Innere fliegt.
Und sagte nicht einer, daß dieVerzweiflung anmacht und lügt,
und treibt, der Schmerz ist zu klein, das Bett eine Wiege:
Du, Vers, mein winziger Körper, die Fliege
Zeit, die sich sammelt, hinaussieht
aus mir, und dann, als ein Leben wächst.
Aber wohin, wo du fliegst ist ja Nichts.
Hier löscht es meinen Namen aus,
liest mich auf, wird zu einem
Fall im Nichts- und im Niemandsland,
die Wunde, anstatt ein Haus.
Bis zum Ende durch sichtig die Längswände strahlendes Licht
wie unter einer starken Lupe Dia mant vielleicht, jemand zeigt
auf die Trennwand dahinter ein Apparat ein Zylinder dunkles
Metall verschiedene Hebel, und plötzlich ist ein Dritter da beginnt
zu erklären: Der Apparat strahlt Kälte aus nah ist er absoluter
Gefrierpunkt, dann sechs andere Apparate in einer blitzenden
Glasfrostfa brik eine paral lele Reihe in der Mitte die
zweiflüglige Glastür Glas alles Glas durch sichtig
Lichtblitze Sonnenblitzen durch Tannenbäume und Schnee,
meine in einem weißen Schneeanzug auch mich dort zu sehen
schnurgerade Sandallee als wäre es unten auf der Erde am Meer
tiefhängende Wolken sehn mich auf dem Totenbett faßt
nach dem Gesicht meines Vaters aber jung, schönbleich:
im Tod umgeben von diesen Gestalten aus Lippen gemacht:
aber er ist es doch, "er ist es" flüstern sie mir zu und dazu Summen
sphärisches Klingen und eine Hit zewelle durchdringt sie
die Eiseskälte eine weiße Gestalt geht durchs Zimmer:
Schwingen. Von dem Raume hier beginn ich dir zu singen,
tritt herein, es gibt kein Anderswo.
Wie Gefühle, Nostalgien klingen, stimm dich ein,
sei endlich hier.
Weiß ich doch, daß wir an Praxis glauben,
und die Stimmung ist zerstört,
jenes Schwingen, das den Himmel offen hielt,
jene Chance, das Leben sei mit dir;
unerhört wie jener, der
noch singen konnte in den Silben
und dich tröstet, weil er dir gefällt.
Lieber Gott, der du verschwinden konntest,
gib für den noch etwas Welt.
Willst du mit in jene Zone, komm und lies,
dieses Nirgendwo der alten U-Topie vom
Schwingendürfen,
nirgends mehr als hier lebt noch ein Kind,
glaub an dies im Kalten, glaub an dies
Zurück.
Der Tod: lacht man hier: ein kleiner geringfügiger Zwischenfall so
wie du dich verlierst in ein Ding eine Blume löst dich auf
das ist so schön um wahr zu sein oder in einem Men schen
vermengst alles ein großes Gesicht des Menschenmenschen
dich mit allem wenn du darin erwachst scharf umrissen
visuelle Erfahrung, wie eine Luftspiegelung im Frühling
über einem Feld das starke Dröhnen von weit kommt es
die Toten... daß wir die Toten die dort eben um die Ecke
biegen nicht sehen kön nen? ja wir kennen immer nur uns
Vor stellung im Finstern für immer die Augen geschlos sen
ist es ein Spalt als springe manchmal ein elastischer Ball
aus dem Kopf.
Alles nur Nachschreiben und doch
klingen, wie das Licht in mir,
wenn es gewußt ist und leben will.
Meines nicht nur/ heute am Tag
Schwermut dir und daß
ich verzag, wie ich euch glaube:
furchtbar nicht hier zu sein,
registrieren die Welt und
nicht leben.
Weit entfernt vom Rechten, das
kein Rest nur von Sein ist,
sondern zusammen. Kommt.
Beschreiben möchte ich hier mein Fenster,
wie ein Auge, in das ich gesperrt bin,
möcht ich den Berg, der in meinem Blick
kommen wird, als wäre es ein Heiland/ ganz
geworden, weil ohne den Namen,
aufgeworfen aus lauter Gefühlen der
innern Wesen, an dieser Stelle, wo
ich stehe mit nackten Sohlen
auf leeren Kastanien Blättern.
Und dann darunter kommen wird, getrennt
noch, ausströmend, was ich für ihn hier
am Wort "Berg" habe, und an dir,
dem Namen, der nur draußen bleibt,
erkennen: so erschüttert, als wär es
die letzte Schuld.
IST es nicht so, ist es nicht
ist es so, wie es nicht ist , es ist
leer, wiederholt und ich hoffe doch auf
Wiederkehr, immer wieder versagt, wahr wahr,
vergess ich, was ich sag und weiß: freue dich
eine Weile, o freue dich, dieser Zeile zu glauben,
mehr nicht, nur was erfunden ist, hinaus
gestellt, o Phantasie, mein Gott,
das ists, sonst nichts.
Der in dir erlaubt, er allein zu leben,
du aber, alt, entläßt ihn, den
Glauben, dann aber, dann ist alles vorbei,
dann, bist du allein, verzagt diese Hülse
aus Fleisch, Haut über die Ohren, ja,
über den Kopf, Überhaupt nichts mehr, gezogen
auf eine Flasche.
Verzweifelt allein, das passt. Passt du,
mein Alter, was aber,was suchst du noch
hier. Im Licht, das dir geschenkt, ganz
umsonst gegeben, unwürdig ja, bist du
im Licht, daß dich die Sonne bescheint, daß
er dich noch hält und besorgt, was, wenn
nur deinen armsligen Leib, nein der
allein, ist verlassen und stirbt bald,
allein ein Wunder Werk, daß er noch ist.
SO beruhig dich, Streß nur einfach so
wie ein Dasein, Ungeduld das Leben,
läßt schon nach, du spürst es, an den kleinen
Dingen mehr noch als. Hier nur drinnen etwas
Aufenthalt, etwas Sinn im Schein,
den du selbst erzeugst, ein wenig Rausch
Vergessen, etwas Wörterwein getrunken.
Und dann Aus.
IST die sternische Verbindung auch
und trügt als Lichtjahr, hirngedacht
und fern, wie erreichst du denn,
was nicht Zeile ist, mit dem Leib,
Sternenflug, Seelenammoniak, feiner Ruch
wenn das Ganze winkt, bist du nur ein Buch.
Laß den Alten aus, kannst nicht dabei sein,
bist ein Kleingewicht und so kein-
er. Nimm es an, das vergrößert viel.
Bester Stil. Die Figur
als Sekundenblick. Kehrst
der Leere: Zukunft hier
so zurück.
Mach die Stotter Pause ja
glaubtest lang ans Schöne
Sternfigur der Nacht, alles Zeichen
längst und im Aug gemacht,
und du hängst zwischen Tod
und Sehnsucht so gekreuzigt,
alles Trug, Sternenbbild,
glaub es mir, jedes Wort
dieser Trug: alles freut sich.
Falsches Leben und Verhalten
schafft erst späte Pein,
zeigt unmerklich an den andern,
diese Kälte. Du wirst elend, du wirst
klein. Jetzt im Ferngespräch die Mutter,
Bruder , bist du nicht mehr mein,
welcher Name kennt mich wieder,
bist so einsam, bist allein.
Was bis jetzt so war: niemals fraglich, gut,
wird zersplittert, tausend Fragen;
alle sind jetzt auf der Hut.
Einfalt war das schöne Leben, wach und klar
der neue Schmerz.
Sogar jener, der am Kreuz war,
uneins mit dem Vater.
Bach nur gab dem Bruch als ganzes
Abgrund, die Musik, sein Herz.
Kunst zerstritt dein Leben,
hat die Nächsten sehr verletzt,
um den alten Gott hier
notdürftig zu kleben.
ES nimmt mich hier mit, der Rücken ist wund,
Mark und Bein und geht durch dich nur mehr:
als schlafender Tod bis er erwacht, die Bettstatt ist
nun seine Werkstatt, die Weisheit sein Feder Kissen
ist schwer, löst alles auf, was noch ein Gesicht hat,
Gesichter, mein Herr, das stimmt wie die Violine,
gestern Nacht: die´s Gesicht hat, allein noch hier
und wirklich zu sein, hast deinen schmerzhaftesten Teil
nicht mehr, und dann kommt er:
der Klang-Körper, hörbarer als die Welt. Und schwingt ab
und sich auf.Dieses Modell der Auflösung und das Lernen jetzt
so himmelst du ohne Bundsgenossen, die noch im Körper
mein Gott, wie festgefahren sind.
Der Fluß in dir es fließt
und kommt nie an. Im Kopf.
Nur wenn du träumst ein Kind
dort an der Trauerweide
grünt das Loch
dann tönt dein alter Körper schwimmt
den Bach hinab die Flöte
Ein Märchen. Einmal wars Scheherezad.
Oh, Kind erzähl ichs dir,
wird alles wieder gut.
Hoch oben siehst du
Vögel
in der Wunde
Und die Zeit pickt
dich dann auf.
Doppelgänger-Erlebnisse hatten viele,
und ich zähl sie auf, sagt Herr T., nun schon zu Dritt:
auf die Frage von Anna Lyss, an seinem Bett:
also, denk an Goethes Ritt von Sesenheim,
als er sich selbst sah. Und ein Gedicht schrieb. Wie gehts:
Gedicht?. Willkommen und Abschied.
(Ein Deutung etwa weiß kein Wort dazu. In Dichtung und Wahrheit aber steht:
Es wird meist von den Vertretern der Literathure verschwiegen.
Viele aber, die ich außer mir noch ja kenne: Byron, Goethe, Hoffmann, Maupassant, Scot, Shelley, Strindberg, Dostojewski u.a. Oder Padre Pio? Poe? Oder der Titel von Stevensons Dr. Jekyll and Mr. Hyde wär übersetzt aus denm Franglais "Dr. Ich-töte und Herr Verborgener (Verbergender? Hat es auch mit dem Inkognito zu tun? Doch es geht in Stil und Struktur über. Na also. Ich suche Fallgeschichten. Nun ja, "Die Literatur arbeitet in Zwischenräumen der Wisenschaft"(Barthes) Und es wäre ihre einzige Aufgabe heute. Und allerlei Spiel: Siuchen wir Bruder Medardus oder Schoppe im "TItan"., Suchen also schönes Ich-Ideal, abgespalten vom negativen Selbst oder dem Engel, der uns einflüstert, was gut sei, und sogleich zum BIld wird? Und alles ist gleichzeitig auch in mir vorhanden, was sich doch widerspricht, solange ich im Körper bin, weil der ja selbst ein lebender Widersprhc ist, mein gefängnis?
Jetzt etwa die "Stimmen", das wöre einer, der sie hört, der Andere aber ist Finanzbeamter oder sogar T., den die Ziet quält und juckt? Traum/Wirklichkeit, Poesie/Prosa, Alltag-All-Tag usw.
Bürger zweier Reiche, das bin Ich. Und seh mich im Spiegel jeden Morgen im Bad, sagt Herr T. Und meint, das wäre doch die Spiegelsymbolik täglich im Alltag beim Rasieren. Und wer durch den Spiegel geht, aus dem Spiegel kommt, läßt nicht nur die Welt hnter sich, sondern erschrickt, wenn er sich sieht, wie mein Hund oder Narziß. Gibt es nicht Völker, bei denen es verboten ist, in den Fluß zu schauen, man könnte von dem, der da auftaucht, hinabgezogen werden, wie einstmalen Narziss (und Goldmund?). Und dann geh ich in mein Schreibzimmer und seh mich den ganzen Tag im Satzspiegel an. Wenn das kein tödliches Unternehmen ist! Und auf dem Regal Carolls Gesichter. Oder die Photo-Totenmaskenübermalungen des Arnulf Rainer.
Meine eigene kann noch nicht dabei sein. Aber die Spanne Zeit bis dahin ist selbst eine Angstmaske, die mich im Satz tröstet.
Du kannst auch eine Detektivgeschichte oder einen Kriminalroman schreiben, sagte Anna Lyss oder Eva, wie wir sie auch nannten: oder geh zum alten Karl may, da knan der Mörder in der Maske des Ermordet auftreten, und das bist definiriv Du, oder bin Ich es? Und jeder hat Spoaß an diesem Versteck- und Masknspiel.
Du bist sowieso Nichts Anderes, als meine Projektion Eva, von altersher, sagte T., und das vertrackte tausendfache Wunschspiel Don Juans, daß du Viel bist, alle Frauen, die ich begehren könnte, sitzt tiedf in mir drin.
Und du bist meine Maske, T. Zeitvergeuder und Verdichter der Illision Zeit. Dein Schwanz, ein Baum, an dem ich hochklettere, doch liebe ich auch andere, an denen man tiefer oder höher sich in den Himmel bohrt oder spaßeshalber auch durch die Erde!
Ist doch nur eine "talking cure", denk an Lacans stade du miroir, von dem unser Freundin Argia, die Analytikerin gern redet. Spiegelstufe, Spiegelstadium, Spiegelphase usw.
Herr T. aber meinte, ob nicht zu überlegen sei, daß doch das Bild im Spiegel oder noch besser im Fluß, der sich so einmalig darüberlegt und es fortträgt, wegnimmt und überströmt, nichts als Erkenntnis seiner Nichtigkeit sein kann. Soange die Augen sehn, sehn sie sich selbst.
Du aber bist nichts andere, so Ornella oder Eva, als einer, dem das nicht gelungen ist, der Wandel meine ich, wem der nicht gelingt, so daß er einen leeren Spiegel herstellen kann, daß auch andere darin auftauchen können, stirbt den Tod des alten Narziß.
Kenns du den schönen Vers: "Du bist es nicht - doch bin ich Du." Das müßten wir beide ausprobieren können, müssen, sollen.
14. Juli 96. Zum Esozterischen Tagebuch auf der Meerreise.
Ohne Gedanken, ja, ohne ücher bin ich ein Anmimal tr iste. Schwach und ausgeliefert.
Unordentliche Gedanken: Paraphrasen der Duineser Eelgien sind zu schreiben.
Aber auhc eigene Erlebnisse zu deuten: so diese andauernde Somnnolenz, beim Selbstaufwecken wei ein kleiner Schreck, ziehen plötzlich Szenben an mir vorbei, oder Erinnertes. Fein säuberlich zu trennen. War es in slch einem Zustand, daß ich von einem hörte: bevor die rückführunf beginnt, müssen wir festsetllen, ob du früher ein Mann oder eiuen Frau warst.
C. Biagi gelesen. Voglia di Volare. Techniken um OOEB zu üben. Das versuche ich kjetzt beim Mittagsschlaf. Entspannen, sich wohl fühlen. Wichtig. Leicht und schwebend. 1. Am Meresgrund gefesselt, verschst, dich zu befreien, dann aus dem Wasser zu schießen, zu fliegen. 2. Kriehcst an einer Mauer entlang, durchbrichst sie. ÜBerspringst sie. Aus einer Wüstengegend in ein grünesd Paradies. Dann ein Zimmer mit inrr Tür, vielelicht kombiniert mit meiner dynamischgen Medit. Offnest die tür. 3. Ein leuchtender Punkt über dem dritten Auge, gehst die Chakras entlang, ziehst dfich da raus, bis die Vibrationen kommen. Frequenz varieren, bis die lOslösung da ist. 4. Rollstil. Mit dem Astralkörper sich im anderen drehen, bis er vibrierend herausschießt. 5. Sich an einen steigenden Stern anhängen, bis der Kontakt mit der Erde verloren ist.
6.
Gute Übungen für Training der Feijstoffkörper. Alle Charas.
Wichtig - vor dem Einschlfen beten, meditieren, mit Ruhe ins das Geheimnis des nächlichen Fluges eingehen.
Wichtig auch das Erinnern der Träume. Techniken. Sich vorsagen: Ihc will mih erinnern. Ich will fliegen. Ein Notes auf dem Nachttisch!
Den verrückten Münchner Professor auch dazu konsultuíeren? Exerimentelles Irresein?
Thrapie R von seiner Frau Manuaela Pompas, weniger inspiriert, nur, daß gewaltsamer Tod Desorientierung bvring, der Tote sucht seinen Ort.
Centri Eta dell`Aqurio von Baba Bedi. Ein Schüler ist Cesare d Bartolomei. In Assisi lernte sich Biagi und B. kennen. B. bei Perugia ein Znetrum.
Auh die P. geht davon aus, daß Leben eine Iluusion, Maya, der durchbrochen werden muß.
Verbot der R-Theorie durch Kirche v. Konsil.
In der STampa: Clara Miccinelli, eine Neapoletanerin, hat unter den Familienpapieren eine Inca-Grammatik gefunden, aber auch Papiere, die Beichte eines Inka. Pizarro hat die Incas besiegt, indem er ihren Heerführern Gift als "!Wilkommenstrunk" gab.
16. 7.96. Giornale dei Misteri (7/96) auf der Herfahrt gelesen von Viareggio. Giorgio di Simone Parapsicoligie di frontiera, wäre der dritte weg zwisceh Psi und TK. Auch er, wei Karger, äußern , daß genug Materila geammelt, jetzt müßte eine neue Ontologie vorbereitet werden. Und auch Erziehung der Massen. Wichtig auch, daß nicht nur diffuse persönlöiche Experimente ohne jede Methode und Wissen, wie etwa die Malanimas in C., sondern das Material gesichtet und beschriuebn, darüber reflektiertt wird!
Müßte Tk-agebuch schreiube. Plus Gedichte. Dann auch Angriffe, auf MRR z.B. mein Gbeiet: Literatur wichtig zum Brückenbau. Diese Lietarturidioten aber!
Wenn die Welt so wäre, wie sie sich dfie meistenb vorstellen, sichtbar, könnten sie nicht existieren, sie ist viel viel komplexer, um überhaupt da-sein zu können.
Heute, entweder wir resigienern, bleiben bei dem, was ist, daß dies das einzig mögliche Lebn, und zu Ende geht, also anpassen, dahinleben, so also unser Herz und auch die Sehnsucht, oder wir gehen diesen nach. Und es ist der einzige Weg. Heute nach dem Seitern von Philosophie, Gesellschaft, Gecshichte, Kultur, ja, Religion.
Es bleiben nur die Hinweise und inzwisvchen Beweise aus der anderen Sphäre zu Tausenden. Und alles geht über die springenden Quellen der Medianität, von der jeder etwas in sich hat.
Heute nur durch Aufheben der hist. Tabus. Schwellen. Weizs.
Wichtig aufheben den "Sündenfal", Mauer des Todes, der uns leiden läßt. Vgl. Frankl.
Betsellen "Paraps. di frontierea" Edit. Mediteranee,
Und wiedfer Simone in seinem Inmstitut "Gnosis" "Isttuto di ricerca sulla Ipotesi della Sopravivenza", Via Belvedere 87 - 80 127 Napoli.
Fall Victor Hugo (wie auich Dante). Müßte eine Sendung darüber schreiben!
Poesien von "Symbole"- Jeanne Laval, eine Entität herüberbrachte, die die Hugos Muse war? Au Fragen von Henry Azam.. Higo exiliert in Jersey, dort ein Kreis von Spiritsiten.
Doch auch der Cerchio Firenze, der Ceechio Ifior (Genua) "Entita A" des CIP von Neapel. Immer wieder die gleiche Entität oder GeistzerKreis, der sich meldet! (Welchn Kontkt mit Zeitstrrom, Zentrale 2109 etc)
Doch auch Kabblah - über sie der Cerchio Firenze 77.
Claudio Petrolati, MItarbeiter des Insitus von Camerino (dot.) Aurora, Zeitscrift Camerino. Buch ist zu bestellen. Adresse in !Láltra realita". Auch Zietsctrift bestellen.
Spätes Dantewerk: Dalla Terra al Cielo. Über das Medium X, Name geheim. zwischen 1948/49. (Auch ein anders Medium gibt an, Danteverse zu empfangen!) Verse und Kommentar des >Danteforschers Giambattista Giuliani. Die Sprache differierte sehr, echtes Danteitalienisch 1300 und 19 Jhdt. Der Kreis in Camerion kannte weder Subtilitäten Dantes noch den Kommentator. Fanden dann heraus, daß er wirklich gelebt hate, in Florenz gestorben 1884.
Thesen , daß Unbewußte sei schwer zu halten. Wie möglih? Das Medium kannte Giuliani nicht.
Identifikation: vile Dentails aus Dantes Lebn. wneigsten bekannt. Aucg bisher Unbekanntes. Vor allem sein Aufenthalt in Frankreich 1308-1310.
Dann viele neuen Ideen, neu Perspektive im Verhältnis zur Commedia. Weli kjetzt aus dem Jenseits.
Solche MOmente als Skizze beschreiben? Auch Hugo?
Wichtig auch: Daß jetzt Kultur nicht mehr hkft. Jetzt muß D. eine reale Erfahrng ebschreiben, nicht mehr eije Vision! Dies aber kaum zu schaffen in humaer Sprche, ohne jene Erfahrug. (S,. 43).
Und viel eAdressen.
Wichtig, die Sparche untersuchn, diese Eigenheiten auch TK. Hugo. Dante.
17./18. Juli Viel Träume. Ein risiges eißes Ufo, das den ganen Himel bedeckt.
Flugträume. Ein wichtiger Traum jetzt nicht mehr erinnerbar,
HEUTE: in einem Art Kller einen Jungen eingeseprt, Angst, wenn ich weggehe, daß er verhungert. Geh nochmal nachkontrllieren, und es ist Felix., mein Hund.
Leute kamen, um irgendetwas zu reparieren, und ich ging mit ihnen.
Gestern ein Kieler, der ein 21 Meterboot eines Eigners, der auf den SAeychellen eine Taucherschule gründenwill, nach Kreta überführt. Einhandweltumsegler. Es sei aber nicht schön gewesen, weil so viele Eindrücke auf einen einstürmen, daß man sie nicht verarbeiten kann. Und dann auhc, wenn man näher an die Realität, etwa in samoa herangeht, dann sieht man das Elend. Auf den Galapogosinseln lernte er den "König" kennen. Der ir wirkte zuerst, aber nur weil er "anders" lebte, noch erlebte. Ein alter weser Mann. Wäend wir angepasst nfühlende sind. Er machte mir wieder Lust aiuf solch eine Reie. Mein Berg ist keine Einsamkeit, kein Auswärtssein, sondern ein totales Verkonsumtsein mit L.
Meien Erlebnisse nur im Buch. Lesend, schreibend. Artifizell also sehr aktuell. Lese Mario Pezellas Buch über die Stadt des Schauspels Spettacolo, dort wird dies abehandelt, füher also in meiner fiktiven artifizeilelen Welt ein sehr "modernes" unwirkliches Leben.
Seine Texet als Ausgangspunkt wichtig "Autopoesis, am Rande der Bewußtseinsgrenze kreisen, um "hinüberzukommen" ins TK-Gebiet. Dazu die Theorien referiert von Senkowski. in sinem TK-Buch.
Kleien Erlebnise nioch im Boote-Beobachten, Winken. Wie einkleines KJUnge ein kleines Mädchen auf einem großen Schweeizerbot das Anlkern beobachten. Wie eine Italienerin in Weiß Joga lesend den Strand abspaziert. Wir trafen sei heute wieder. Mit zei kleinen Kindern.
Begegnungen vor allem über Felix, gestren ein Nahcbarbot, er sprang zu ihr ins Bot, küßte sei stürmischab, sie kamen dann ich sch von ihm "zu verabschieden" alssie abfuhren.
Aber solche Tge sind selten, meist nicht erlebnisreich, außer Natur. Und Streit. Und Lesen. Baden. Und anchts die Schlaflosigkeiten uhnd Toiesängste, und der Mangel eben, etwas zu erleben, sich danach zu richten, auch zu verlangen, impertinent zu sien, weil es die einzige Chance af der erde ist in Milliarden Jahren. Ein Nie. Zugleich: wie unwichtig, was sich tue. Cioran hat recht.
Und heute mit dem Bot nach Sechello. Nacktstrand. Wenigh nNakcte. Überfuhr fast einentauxcher. Die riefen mir dannim Chor vom Strand mit Kindern : Scemo nach. Ich Idiota! Und gab Gas. Doch es bleibt. Dann der Nacktstrand. Sh mir interessiert die Frauenotzen an. Drei vier. Aber keine geilte mich auf. Ales Kleinharfotzen. Und die Gstalten nicht sehr ahziehend. Eher fad. Alle Italienerinnen. Meist gemisch, nakct und Badehose. Doch man wird aufs Tieriusche reduziert, Erotik fehlt. Erinnre mich an meine früheren Besessenheiten.
19. Juli. Traum Celan-Traum, er war da, der "Tote", konnte kaum deutscvh. Bei einer Zeitungsfrau, im Hof eines Instituts, or iner Lesung, aber die Zuschauer mit dem Rücken zu uns, e wollte ein Symposion, ähnlich wie ich: um zu zeigen, daß er nicht tot sie. Fasse ihn an. oin da. Auch die Zietungfrau wundert sich , daß er so normal da ist, Aber morgen muß ich wieder zerück, ich habe zu tun, sagt er,
Auch Kittner scfjickt ein Message, über ihn. Eine Art "Gedicht" daß aber eine Wassermulde ist, die wir durchwaten müssen, hohe steile Sanddünen küste, späröich Gras.
Und immer wieder das Wort "Auschwitz", habe aber den Zusammenhang vergesse.
Und dann stand ich auf der Kokelbrücke und sah ins Wasser. Überlegte, ob ich nicht doch in die Erde muß, mich nicht einäschern lassen soll. Jemand hatte etwas davon geagt, daß einer, der nicht ein geweihter Erde begraben worden sei, habe nachher die Oeientierung cerloren.
Wir überlegen mit L., vielelicht war das alles egen ihrem Trauerausbruch getern abend beim Mozaetquartett, ein Wenen.
22: Juli. 96. Las zusammen mit einem Artikel, daß Deutsch nichts mehr gilt in der ZEIT, so also, als hätte ich meine Sachen gar nicht geschrieben, auch ander Wahnsinns- und Gewaltanalysen, so dieses Techno-Fetsival in Berlin 700. 000 Leute, wo Ekstse und Lebenwollen alles ist. Wir warten nicht aufs nächste Leben. Oder in Dänemark diese Kämpfe zwischen Angel und Banditos. Ebenso die oLYMPIADE - NICHTS ALS DIESE Lebenszeit asunützen, diese Todesangst.
In allem nähert sich also die ander Grneze. Mein Konzept: TOD ist das wichtigste, woichtiger als Literaturhure.Sie reicht nicht mehr asu! OOBE. Letzter Verzweiflungsakt.
L. hat irrsinnige Träume: mit einem kleinen Penis in die Nase, aber auch Anzündstoff, es muß brennen.