Autor: Zoe Hagen
Genre: Belletristik
Verlag: Ullstein Verlag
Format: Broschiert, 192 Seiten
ISBN: 9783548286945
Inhalt:
Stress mit der Mutter, Zerrissenheit in einer Patchworkfamilie und eine Portion Selbsthass – so sieht das Leben der 15-jährige Berlinerin Antonia „Gandhi“ aus. Sie findet ihre Existenz zum Kotzen, wortwörtlich. Aussichtslos erscheint alles, bis sie neue Freunde findet. Mit Amira, Lynn, Noah, Fred und Fabien bildet sie den Club der verhinderten Selbstmörder. Alle haben ihr Päckchen zu tragen, doch auf den ersten Blick sieht man nur Fröhlichkeit.
Es kommt der Tag, wo Gandhi sich entscheiden muss, ob das Leben nicht doch vielleicht lebenswert ist.
Meine Meinung:
Das Cover spricht schon einmal an, automatisch sah ich mir dieser Buch näher an und nach dem Klappentext war klar, fällt in mein Beuteschema hinein, muss ich haben. Mein kleiner Tick ist, dass ich mir immer das Autorenprofil durchlese und umso neugieriger wurde ich, als ich sah, dass die Autorin ihren Debütroman mit 17 Jahren geschrieben hat. Ich finde es einfach spannend, wenn ein junger Mensch sich an ein Buch setzt, was geschieht, fühle ich mich aufgehobener, verstandener? Spannung lag also schon in der Luft.
Vorab lässt sich sagen, dass das Buch komplett anders war, als ich es mir vorgestellt habe. Gandhi trifft eher zufällig auf Fred, der sie gleich einmal in den Club aufnimmt, warum? Keine Ahnung, hat er die Traurigkeit des Mädchens in ihren Augen erkannt? Er spricht von einem Gefühl, aber ehrlich, mir war es zu schnell, so richtig verstand ich es nicht. Einmal gesehen, schon in einem Club aufgenommen? Nun gut, sowas passiert vermutlich nur in Berlin.
Die Clubmitglieder an sich, es ist seltsam, man erfährt ganz ganz ein bisschen über sie, worüber ich mich zuerst geärgert habe, wollte ich doch auch ihre Geschichten erfahren und dann, auf der anderen Seite bleibt da so viel Spielraum für die eigenen Gedanken, dass es doch wieder eine gute Umsetzung für mich war.
Erwartet hatte ich mir ein trauriges und melancholisches Buch, allerdings haben mich diese Gefühle nicht erreicht, wobei ich nicht wirklich weiß, ob es überhaupt die Absicht der Autorin war. Wisst ihr, überwiegend war es beinahe ein Buch, was sehr für das Leben plädiert, was in Ordnung ist, allerdings war meine Vorstellung eben eine andere. Schwierige Themen werden angesprochen, aber emotional kamen sie bei mir nicht wirklich an, als wäre ich durch eine Wand von den Gefühlen getrennt, ich wusste, auf der anderen Seite sind sie, aber ich konnte sie nicht fühlen.
Relativ zum Schluss war ich eigentlich der Überzeugung, dass mich das Buch nicht überzeugt hat. Ich muss sogar zugeben, streckenweise habe ich mich einfach nur gelangweilt, fand die Geschichte komplett unrealistisch und sehr aussagelos. Mein Fazit war eigentlich schon fast gefallen, als … was ist hier wohl passiert? Landeten Aliens und haben die Menschen versklavet, war Gandhi in der Matrix und gar nicht real? Wer weiß, hier hilft vermutlich nur der Tipp: selber lesen!
Fazit:
Meines Erachtens möchte das Buch so viel, kann aber einfach mit der Wucht nicht umgehen. Gute Ansätze, schön formulierte Gedanken, streckenweise aber langweilig und oft unrealistisch. Das Ende hat es in sich, kann für mich das Buch aber nicht mehr komplett retten.