Tage in der Eifel

Manchmal liegt das Schöne, das Nette ja so nah. Doch irgendwie musste ich erst direkt mit der Nase drauf gestoßen werden. Ich meine die Eifel. Sie ist so weit, so weitläufig, wenig bebaut. Felder, Wiesen, Wälder, soweit das Auge reicht. Wenig Menschen. Sie ist rau und momentan noch einiges kühler als Düsseldorf. Doch es macht viel Spaß, hier ein paar Tage zu verbringen.

Woran das liegt? Zum einen, weil die Strecke dorthin nicht viel befahren ist. Zügig geht es über Autobahnen und Landstraßen dorthin. Knapp 90 Minuten dauert die Fahrt von Düsseldorf bis beispielsweise Hillesheim. Die Eifel ist durch die Flusslandschaften des Rheins und der Mosel eingerahmt, im Südwesten begrenzt durch Sauer und Our, die im Westen in die belgischen Ardennen übergeht und im Norden ausläuft in die Weite der Rheinischen Tiefebene. Sie ist eine Landschaft mit weltbekannten Kraterseen, den Maaren, mit Basaltbrüchen und Lava-Aufschlüssen, mit  Mühlstein-Gruben und Schieferstollen, mit Kalkmulden und Sandsteinfelsen.

Die kleinen Städtchen und Dörfer der Eifel, von Monschau bis Monreal, von Bad Münstereifel bis Echternach und Blankenstein haben sich ihr charakteristisches Ortsbild erhalten. Alte Häuser, teilweise liebevoll gepflegt. Und dann stößt der Urlauber auf ganz besondere Architektur wie die dem heiligen Nikolaus von Flüe – genannt Bruder Klaus – gewidmete Feldkapelle in Mechernich-Wachendorf (gebaut vom Schweizer Architekten Peter Zumthor). Sie ist eine privat gestiftete und erbaute Kapelle, ein Ort der Stille, der Meditation und des Gebetes. Mitten auf dem Feld steht ist, über Stock und Stein geht ein ca. 1,5 Kilometer langer Weg dorthin. In der Kapelle wird jeder schnell andächtig. Die Enge am Eingang, dann der hohe Kapellenraum, der nur von oben Licht bekommt und in den Himmel blicken lässt. Die Kapelle ist ein minimalistisch blockhafter Turmbau über einem fünfeckigem Grundriss. Der Innenraum wirkt wie eine Höhle. Wer gerne wandert, ist in der Eifel ebenfalls richtig. Der Eifelsteig bietet über 300 Kilometer Wanderwege durch den Nationalpark Eifel. Ich komme bestimmt wieder…

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