Tag Vier: Leserinterview

Ich habe Leser zum Thema Indie-Autoren befragt und möchte euch nun das Ergebnis dieser Umfrage präsentieren :) Des besseren Verständnisses wegen habe ich den verschiedenen Interviewpartnern unterschiedliche Farben zugeordnet. Ich habe mir vorbehalten Vollnamen zu kürzen, um die Identität der Befragten zu wahren.

1. Erzähl doch mal: wer bist du eigentlich? Und wie stehst du allgemein zum Thema Bücher? Bist du Vielleser, Buchblogger, Gelegenheitsleser? Hast du schon einmal ein Indie-Buch gelesen? 


Mein Name ist Gaby. Ich habe schon immer sehr viel gelesen und bin auch Autorin. Soweit es die Zeit erlaubt, lese ich jeden Tag. Ja ich habe schon ein Indie Buch gelesen.
Also, mein Internetname ist Nicola und ich bin Vielleserin. Und zwar lese ich recht Queerbeet, man kann mich für viel begeistern, nur gegen Liebesromane, typische Frauenromane, hetero Erotikromane und Schnulzen habe ich eine starke Abneigung. Aber ich lese sehr viel, in manchen Phasen inhaliere ich Bücher förmlich.
Ja, ich habe Bücher von Indie-Autoren im Regal stehen. Nicht viele, da ich nur Prints lese und sehr viele Indie-Bücher auch nicht meinem allgemeinen Interessensgebiet entsprechen.
Ich lese jedoch auch ab und an auf Fanfiction.de, dort gibt es ja auch freie Arbeiten und im weiteren Sinne zähle ich das auch zu Indie-Autoren, nur eben mehr im Hobbybereich.


Ich bin schon über 20 Jahre ein Vielleser, (sofern Familie und Job das zulassen). Mein erstes Erwachsenenbuch war Cujo von Stephen King und ich war sofort so fasziniert von dem was Bücher in einem bewirken können; einen Blog habe ich nicht und ich folge auch keinem regelmäßig. Indie Bücher habe ich schon ein paar gelesen.

Mein name ist Sil Vana, ich komme aus Lünen und bin 31. Jahre alt. Zum Lesen selber kam ich als der extreme Hype zu SOG ausgebrochen ist und man von nichts anderem als Christian Grey gehört hat. Irgendwann war auch ich so von der Neugier gepackt, dass ich in die Buchhandlung (die ich niemals zuvor von innen gesehen habe) gegangen bin um mir die Exemplare zu besorgen. Tja und was soll ich sagen? Ich wurde tatsächlich zum Bücherwurm (im warsten Sinne des Wortes, denn wie viele wissen, habe ich kurze Zeit danach die FB Gruppe Bücherwürmer gegründet, welche nun die größte Büchergruppe auf FB ist). Auch habe ich mir inzwischen einen BLOG angelegt und berichte dort über Autoren, Bücher und eben meine Gedanken der gelesenen Werke. Ich bin keine Vielleserin, weil ich a) nicht immer die Zeit habe, die ich natürlich gern hätte, doch habe ich auch noch ein Leben neben Buchgruppe, BLOG und dem Lesen und b) genieße ich es zu lesen. Ich habe nicht nur ein Indie-Buch gelesen. Seit der Gründung der Bücherwürmer lese ich 90% der dort zu findenen Selfpublisher/ Indieautoren und ab und an mal ein Verlagsbuch.

2. Wenn du das Wort „Indie-Autor“ hörst, woran denkst du da? 


Self-Publishing. Auch da gibt es Unterschiede. Manche kümmern sich nicht um die Rechtschreibung und manche benutzen einen Lektor. An einen noch eher unbekannten Autor, der bei keinem großen Verlag unter Vertrag ist.An einen Indie Autor :) An die lieben Autoren, die sich in meiner Gruppe befinden, uns mit ihren Werken verzaubern. Sie stecken soooo viel Zeit und Herzblut in ihre Werke und müssen definitiv gesehen werden. Ich unterstütze sie, sofern ich es kann, so gut ich kann und freue mich über jeden Einzelnen, den ich bisher kennenlernen durfte!

3. Was sind so die gängigen Klischees, die dir im Bezug auf Indies einfallen? Glaubst du, sie sind wahr? 


Jein. Es gibt Bücher, da stimmt das Klischee. Ich habe schon sehr gute Bücher gelesen. Man kann nicht alles über einen Kamm scheren. Spontan würden mir da einfallen: Inide-Autoren können keinen guten Geschichten schreiben, legen alle keinen Wert auf Qualität, sind Leute die etwas hinklatschen und es dann verkaufen, sind nicht gut genug, um einen Verlag zu finden, wollen mit ihrem Hobby Geld verdienen.
Klischees sind nie so wahr, dass sie für alle zutreffen, aber Klischees entstehen dadurch, dass sie in vielen Fällen einen wahren Kern haben, oder es so scheint als würden sie einen wahren Kern haben.
Ganz zustimmen würde ich diesen Punkten nicht, denn es sind nie alle Autoren gleich. Aber nach dem was ich schon so gesehen, gehört und probegelesen habe, trifft es leider recht oft zu, dass die Qualität und die Professionalität zu Wünschen übrig lassen. Selbst dann, wenn man etwas verkauft. Ich überlege mir deutlich besser ob ich mir ein Print von einem Indie kaufe, oder nicht. Eben weil es wirklich nicht selten vorkommt, dass Menschen einfach was schreiben und gerade bei Amazon dann in den Verkauf geben. Dies ist heute so einfach, dass das wirklich jeder machen kann und „Autor“ ist auch keine geschützte Berufsbezeichnung, jeder der irgendwie einen Satz basteln kann, kann sich so nennen. Deshalb denke ich, an den meisten Klischees ist bezüglich einer großen Gruppe an Indie-Autoren etwas dran, natürlich nicht an allen. Es gibt auch wirklich gute und professionelle Indies, die man aber erst einmal rausfiltern muss.
Das einzige Klischee das ich kenne ist, dass die Indies zu schlecht sind und deshalb von keinem namhaften Verlag genommen werden. Ich glaube das trifft auf einige, aber längst nicht auf alle zu. Ehrlich gesagt bin ich kein Mensch, der an irgendwelche Klischees festhält, denen Glauben schenkt oder dergleichen. Ich mache mir stets mein eigenes Bild und finde, dass die Indieautoren mehr Respekt und Anerkennung verdient haben.

4. Jedes Buch braucht Werbung. Aber gerade bei den Indies haben die Leser enorm viel Macht. Sie können sich auf keinen etablierten Namen oder die MarketingMaschine eines Verlags stützen. Nur wer weiter empfohlen oder auf Blogs besprochen wird, wird gelesen. Bist du dir als Leser dieser Macht bewusst? 


Ja, das ist das gleiche mit Rezessionen. Ich kann eine gute Kritik abgeben oder eine Negative. Nur bei Indies ist es vermutlich noch schlimmer, weil sie nicht die breite Plattform haben.
Ja, bin ich mir.Ja, das ist mir bewusst. Das Leser bei Indies schon einen großen Teil bewirken können (ob positiv als auch negativ) ist mir bewusst ja, doch würde ich niemals auf die idee kommen einen Indieautoren Steine in den Weg zu legen, weil er Indie ist. Es ist ganz normal, dass auch derren Werke nicht immer meinen Geschmack treffen, was aber auch bei den "Starautoren" der Fall ist, doch ist es eben "MEIN" Geschmack und den kann auch nicht jedes Essen zu 100& erfüllen. (Ich hoffe du und deine Leser verstehen, was ich damit sagen möchte).

5. Es gibt solche und solche Indies. Manche warten darauf, dass man über sie drüber stolpert. Andere machen auf sich aufmerksam; sie adden dich auf Facebook, posten ihre Bücher in allerlei Buchgruppen, laden dich ein ihre Seite mit Gefälltmir zu markieren & Was findest du als Leser angenehmer? Welche Autoren wirken authentischer und wie stellst du dir das „richtige Maß“ vor? 


Indies auf die ich aufmerksam werde. Wo ich eine Leseprobe lesen kann, die sind mir am angenehmsten. Mich ohne zu fragen, oder ohne mir per PN einen Grund zu nennen, zu adden, empfinde ich als unverschämt und die Person ist bei mir gleich unten durch. Es sei den das Adden ist selbsterklärend, weil man in einer netten Diskussion war, oder sich sonst irgendwie kennt. Genau das gleiche gilt, wenn man mir spamartig Einladungen für ein „gefällt mir“ zu einer Seite schickt, das mache ich in der Regel auch nicht. Ich like das was mich interessiert. Ich bin aber von jemandem, den ich in der FL hatte und auch sonst lockeren Kontakt, schon mal lieb per PN gebeten worden eine Seite zu liken. Das tue ich dann aus Gefälligkeit. Aber von mir unbekannten Menschen empfinde ich das als belästigend.
Werbung muss sein und ich finde es auch gut, wenn man gezielt und dosiert seine Bücher bewirbt. Ich reagiere da aber zwischenzeitlich nur noch drauf, wenn auch ein netter Text dabei ist, vielleicht auch etwas beschrieben wird, worum es geht etc.. Und wenn mir die gleiche Werbung mindestens 1 Mal pro Tag begegnet, dann ignoriere ich das auch gerne. Ich reagiere allgemein eher auf Autoren, die mir in Gruppen durch ihre Aktivität, Meinung, Teilhabe in Diskussionen etc. positiv auffallen. Die beste Werbung sind für mich immer noch Leser, die ein Buch weiterempfehlen. Deshalb schreibe ich selber auch meist eine längere Empfehlung für zwei Büchergruppen, wenn ich etwas gelesen habe, das ich wirklich mochte.

Mich nervt ständige Eigenwerbung die bei jeder sich bietenden Gelegenheit gepostet wird. Das halte ich ausserdem für kontraproduktiv. Ich selber sehe schnell weg wenn ich eine Eigenwerbung zum gefühlt 20. mal vor die Augen bekomme. Gute Indie-Autoren haben das sicher nicht nötig, weil ihre Bücher sich schnell rum sprechen und oft und gerne von Lesern erwähnt werden. Ich denke nicht dass die ständige(!) Eigenwerbung die Verkaufszahlen sehr erhöht. 

Da ich selber eine Buchgruppe habe und dort dafür spreche, dass eben die Indieautoren werben sollen, sage ich hier auch ganz klar, dem Werben zu. Sie müssen gesehen werden und das geht eben nur durch WERBUNG. Inzwischen bin ich mit einigen (vielen) Selfpublishern nicht nur virtuell sondern auch real befreundet und ich unterstütze sie wirklich gern, was das "GESEHEN WERDEN" betrifft. Auch gebe ich ihnen die Möglichkeit, sich auf meinem BLOG vorzustellen und auch dort ihre Bücher zur Schau zu stellen. Ich freue mich über jede Freundesanfrage, über jedes neue Buch, dass ich sehe oder auch rezensieren darf!

6. Gewinnspiele und Aktionen sprießen teilweise wie die Pilze aus dem Boden. Gute Idee oder nervig? 


Ich mag keine und nehme auch nicht daran teil. Es wird langsam zu viel. Gewinnspiele sind in meinen Augen generell eine gute Idee, so wie sie jedoch meist gemacht werden, ist es nervig, da sie einfallslos sind. Dieses „jeder der meine Seite liked, den Beitrag teilt und hier einen Kommentar schreibt ist dabei“, ist zwischenzeitlich ausgelutscht und die likes und shares werden hinterher meist eh wieder gelöscht. Ich mache sehr, sehr selten bei Gewinnspielen mit, was aber zugegebenermaßen oft daran liegt, dass es nichts zu gewinnen gibt, das ich interessant finde.
Ich hatte es ein Mal, dass ich mich zu einem Gewinnspiel positiv geäußert hab und es lobte, obwohl ich das Buch gar nicht gewinnen wollte und nicht mitmachte, das Gewinnspiel aber sehr kreativ fand. 0-8-15 finde ich nervig, aber ausgefallene und kreative Sachen kann ich sogar dann gut finden, wenn mich das Buch nicht anspricht.

Diese Gewinnspiele an der richtigen Stelle, zur richtigen Zeit haben sicher einen grossen Nutzen für die Autoren. Mich selber interessieren nur wenige. Ich halte sie für werbewirksamer als häufige Posts in denen nur das Buch namentlich vorgestellt wird. An Gewinnspiele nehme ich inzwischen sehr, sehr selten teil. Es sind viele, dass ist wahr, doch gibt es eben auch viele Autoren und die schalten dann auch mal Gewinnspiele oder Aktionen. Man hat da ja nicht immer und immer wieder den gleichen Autor sondern alle, die in dieser gruppe sind. Ich finde sie deshalb sehr schön.

7. Gehst du an Indie-Bücher mit den gleichen Erwartungen heran, wie an ein „normales“ Buch? 


Ja, jeder Autor kann gut schreiben.Ja und zwar in allen Bereichen. Und genau so beurteile ich dann auch die Arbeit bezüglich Plot, Rechtschreibung, Grammatik, Spannungsbogen, Ausdruck etc. pp. Ich habe an einen Indie-Autor genau dieselben professionellen Ansprüche und gehe beim Lesen genau so an dieses Buch heran wie ich das bei einem international bekannten Autor machen würde.Ich gehe natürlich NICHT mit den gleichen Erwartungen an ein Indie Buch. Diesen Erwartungen würden die Bücher nicht gerecht werden. Ein Indie Buch ist aus diesem Grund ein Indie Buch und kein Bestseller. Ja! Denn auch ein Indie-Buch ist ein normales Buch. Eben nur ohne Verlag.

8. Achtest du bei der Auswahl deiner Bücher aktiv darauf, ob es sich um ein Verlagsbuch oder ein selbstverlegtes Buch handelt? 



Nein, weil mich das Buch interessiert und nicht wie es verlegt wird. 
Nein, Verlage sind mir egal. Ich wüsste spontan nicht einmal in welchem Verlag meine Lieblingsbücher allgemein erschienen sind.
Gibt nur einen Indie-Verlag um den ich einen Bogen mache, aber der ist bei mir im Kopf hängen geblieben, weil der mir in einer Diskussion so negativ aufgefallen ist, dass ich darum einen Bogen mache.
Ich achte darauf und lese Indie Bücher ganz gezielt zwischendurch wenn mich interessiert wie der Autor ein bestimmtes Thema verarbeitet hat.  Nein. Es ist mir egal ob es ein indie oder eben ein Verlag rausgebracht hat. Mir muss es zusagen und dann kaufe ich es auch.

9. Wie lautet deine schönste Erfahrung mit IndieAutoren, die du bisher machen durftest? 


Ich habe weder besonders gute noch besonders negative Erfahrungen gemacht.
Schwere Frage, da ich niemand bin, der auf viel persönlichen Kontakt Wert legt. Die Prints die ich daheim habe, die habe ich alle über die Autoren bezogen. Da waren alle nett, der eine etwas mehr, der andere etwas weniger. Aber man kann sagen, es lief immer alles gut und professionell ab. Das reicht mir. Ich hab ein paar wenige Autoren in meiner FL, aber wirklich privaten Kontakt haben wir nicht. Muss aber auch nicht sein.Hat nichts mit Lesen zu tun... Die Geräusche der Indie Bücher die ich kürzlich gelesen habe haben bei mir wunderschöne ASMR Tingles ausgelöst. Es scheint am Materiall zu liegen dass amazon für seine Bücher (Cover) verwendet. :)Ich habe da so einige schöne Erfahrungen. In erster Linie freue ich mich darüber, dass sich so viele in meiner Gruppe aufhalten und auch wohl fühlen. Ich finde es klasse, dass ich ihre Bücher sehe und viele Anregungen erhalte, dann ist es sehr schön, dass ich virtuell als auch real mit so vielen tollen, schreibenden Menschen befreundet bin und sie allesamt ins Herz schließen konnte.

10. Und natürlich – das muss ja jetzt kommen – wie lautet deine schlimmeste Erfahrung im Bezug auf selbstverlegte Bücher?


Siehe Nr. 9Ich habe nichts daheim, das ich als schlecht einstufen würde, da ich eben sehr vorsichtig bin, bevor ich mir was kaufe. Aber was ich selber mitbekommen habe, ist, dass jemand der wirklich bezüglich Plot und Rechtschreibung in der Schule durchgefallen wäre, auf der eigenen Seite die Fangemeinde mobil gemacht hat, um die Leute, die eine kritische Rezi geschrieben haben, nieder zu machen. Das ist Platz 1. Platz 2 hat bekommt bei mir jemand, der leere Bücher für gutes Geld verkauft, die als Tagebuch dienen sollen, der Autorenname drauf steht und auf dem Buch dann „Mein Leben mit Krankheit – XY“. Das stößt mir sehr, sehr sauer auf, da ich zwei Krankheiten habe, die da „beworben“ werden und ich es unterirdisch finde, Tagebücher mit dem Aufdruck von Krankheiten und einem fremden Namen zu verkaufen. Für mich hat das was von „ich will Geld mit dem schlimmen Schicksal von anderen verdienen“ und dies ohne eine Leistung zu erbringen.
Platz 3 bekommen all die Leute, die schon in dem Klappentext und/oder den Leseproben Rechtschreibfehler drin haben. Die haben mich so vorsichtig werden lassen.
Ich bin schon wirklich sehr enttäuscht worden. Auch Indie Bücher sollten ein Mindestmaß an Schreibstil und Logik aufweisen. Ich habe kürzlich eins gelesen das war so schlecht als hätte es ein kleines Kind geschrieben. Ich habe mich beim Lesen für das geschämt was ich da gekauft habe und es natürlich abgebrochen. Ich habe keine! Es gibt einen Autoren, der mir in den sinn kommt (von dem habe ich selber aber das Buch nie gelesen und werd es auch nie) wo das Buch vor Fehler strotzt. Das sollte natürlich nicht sein, denn da werden die Rezensionen und Beurteilungen auch dememtsprechend ausfallen. Auch habe ich mitbekommen, dass es jemanden gibt, der sich an den Geschichten anderer bedient hat und dann ein Buch als seine Idee vermarktet, was natürlich unter aller S..... ist!

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