Zwei Umstände verleiten mich heute dazu diesem TAG zu folgen: 1. muss ich auf den Heizungsmonteur warten. 2. haben mich meine Antworten selber interessiert. Also danke an Miss Booleana und auf gehts!
Wannabe – Spice Girls
Es gab Zeiten, in denen ich mir dafür geschämt hätte. Aber die sind zum Glück vorbei. Mein erstes Album war von den Spice Girls einfach nur, weil es in meiner kleinen Welt (ich war in der 3./4. Klasse) keine anderen Bands existierten als die Spice Girls und die Backstreet Boys. Vielleicht nocht N’Sync. Aber zu Wannabe hatten wir schließlich auch wochenlang eine Choreographie im Sportunterricht einstudiert um sie auf dem Schulfest darzubieten. Also wurden es bei mir die Spice Girls.
Hot Temptation – Bro’Sis (könnte aber auch jeder andere Song von Bro’Sis sein)
Uff… ich war halt einfach noch jung. Und die erste Staffel von Popstars durfte ich nicht gucken. Erst die zweite. Und das war dann irgendwie ein Familienereignis. Erschwerend kam hinzu, dass Bro’Sis bei uns im Ort aufgetreten sind. Der Eintritt war frei und jeder war da. Alles in allem hat mir die Band schöne Abende ermöglicht und ich mochte die Musik. Zwar hatte ich mittlerweile die BRAVO entdeckt, aber musikalisch noch nicht begriffen, was es sonst noch auf der Welt gibt.
This is how you remind me – Nickelback
An dieser Stelle wäre es passend zu erwähnen, dass es mir viel leichter fällt einen Song zu hören und ihn dann einer bestimmten Zeit zuzuordnen. Das was ich hier mache (erst an eine Zeit zu erinnern und dann den Song suchen) ist echt eine Herausforderung.
“This is how you remind me” ist ein Song, der heute noch öfters im Radio zu hören ist. Deshalb erinnert er mich immer wieder an eine Zeit, an der ich nicht wusste, wer ich war und wo ich dazu gehörte. Eigentlich keine schöne Zeit. Aber zu diesem Song gehören klare Bilder und weil ich weiß, wie es sich entwickelt hat, kann ich mit einem Lächeln darauf zurückblicken.
Lose yourself – Eminem
Ich habe mir ein Eminem Album gekauft, weil diese eine Schulfreundin seine Musik hörte. Und ich wollte, dass diese eine Schulfreundin mich auch als cool empfand. Nach der Schulzeit hatten wir festgestellt, dass wir oft aneinander vorbei geredet haben und uns eigentlich ganz toll finden :-) Allerdings muss ich gestehen, dass ich auch die Musik mochte!
Ha ha, don’t waste your time – Vanessa Petruo
Der Song (und eigentlich auch das gesammte Album) erinnert mich an den Religionsunterricht in der 10./11. Klasse. Oder besser gesagt, den nicht stattfindenden Unterricht. Oder wenn er stattfand, dann nicht für uns, weil wir den Kaffeeautomaten plünderten. Wir, eine Freundin, der ich dieses Album ausgeliehen habe, und ich, waren nämlich evangelisch und da wurden wir auf der katholischen Schule doch etwas stiefmütterlich behandelt. Aber wir hatten so viel Spaß! Wir haben ein ganzes Heft vollgeschrieben mit unseren Unsinnigkeiten in diesen wunderschönen Religionsstunden!
Heute sind wir nicht mehr befreundet. Das schmerzt manchmal noch.
My love – Justin Timberlake
Oder auch das komplette Album. Ich habs einfach geliebt und bis zum Abwinken rauf und runter gespielt.
Spider’s Web – Katie Melua
Wenn ich den Song höre, dann habe ich wieder Bilder vor Augen. Eine Freundin hatte ihren Führerschein gemacht und wir sind durch die Gegend gecruist. Dieser Song war auf dem Album drauf, dass ich ihr zum Autofahren erstellt hatte. Es fühlte sich frei an und unbekümmert. Leider ist das die einzig positive Erinnerung, die ich an diese Freundin habe. Heute sind wir keine Freunde mehr, aber das ist auch sehr okay so.
That’s not my name – The Ting Tings
Der Song, der mich ins Studium begleitete. Der Song, der immer wieder in meinem Leben aufploppt. Der Song, bei dem ich abzappeln kann.
Warwick Avenue – Duffy
und dazu gleich: Make you feel my love – Adele
Ich habe lange Zeit Frauen mit großen Stimmen gesucht, mit Stimmen, die mich berühren. Ich habe immer liebre Sängerinnen als Sänger gehört und so kam es wohl auch zu Duffy und Adele. Ich weiß nicht, ob ich sie heute noch so lieben würde. Damals haben sie mich durch eine Zeit getragen, die für mich die Farbe grau hat.
Reverly – Kings of Leon
Oder auch das ganze Album (ihr seht, ich bin für Gesamtpakete in einem Album). Lange Zeit war das mein Klingelton. Das Album brachte mich aus meiner grauen Phase. Das Studium lief besser, die Freunde waren besser, das Leben viel mir leichter.
Clair du lune – David Garrett
Ja, auch dieser Song erinnert mich an eine Person, die jetzt nicht mehr Teil meines Lebens ist. Aber sie hat mir eine schöne Zeit ermöglicht. Und überhaupt war alles am Ende meines Bachelor-Studiums irgendwie schön. Außer, dass ich sehr krank war, was mich vor Hindernisse stellte. Aber mein soziales Leben war toll!
Zufall – Acht/I’m alive – Zoo Army… also eigentlich: Gil Ofarim
Ich falle zwar genau in die Altergruppe, habe aber als Teenie Gil Ofarim verpasst und dann war er plötzlich einfach wieder da und sang bei The Voice. Gut, habe ich nicht geguckt, aber in die Stimme verliebt, habe ich mich trotzdem. Mein Masterstudium begann mit dieser Musik und ich habe gelernt, mich in Musik zu verlieren und die Welt zu vergessen.
Ich laufe – Tim Bendzko
Oder auch alle anderen Songs von Tim Bendzko. Die erste Musik, bei der ich mitsinge. Ja, und das will was heißen. In der 5. Klasse musste ich nämlich im Musikunterricht vorsingen und mein Musiklehrer sagte immer, ich kann das nicht und gab mir eine 4. Enschuldigung! Kleines schüchternes Mädchen vor großem Klavier und großer Klasse???!!! Ich habe nie eine Eins ins Zeugnis bekommen, obwohl ich sonst nur Einser hatte. Ich gab das Singen auf. Mit Tim Bendzko habe ich es wieder gefunden.
Schlaflos – Jennifer Rostock
Jennifer Rostock war mit jedem Album teil meines Lebens und aktuell wieder. Ich dachte lange, so etwas wie eine Lieblingsband habe ich nicht, doch mittlerweile weiß ich, dass das Jennifer Rostock ist. Weil es nicht nur Floskeltexte, wie so oft in englischsprachiger Musik, sind. Weil es echte deutsche Worte sind, mit denen gespielt wird und kunstvoll umgegangen. Weil jeder Text für jeden eine andere Bedeutung haben kann. Weil ich ganz viel Herz und Seele spüre, wenn ich die Songs höre.
Wahrscheinlich gäbe es noch tausende von Songs, die zu meinem Leben gehören. Aber das merke ich immer erst, wenn ich sie höre!