Tag des Wörterbuchs in den USA – der amerikanische National Dictionary Day

Das weite Themenfeld der Sprache und sprachbezogenen Tätigkeiten nimmt im Rahmenkalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt einen breiten Platz ein. Wesentlicher Bestandteil des sprachlichen Transfers bzw. der sprachlichen Einheit leisten dabei seit jeher Wörterbücher. Insofern verwundert es auch nicht, dass unsere US-amerikanischen Nachbarn diesen Nachschlagewerken immer am 16. Oktober mit dem Tag des Wörterbuchs (engl. National Dictionary Day) einen eigenen Ehrentag widmen. Um was geht es dabei?

Von der Bedeutung von Wörterbüchern

Wörterbücher sind Nachschlagewerke, in denen Wörter und sprachliche Einheiten in (zumeist) alphabetisch sortierten Einträgen, den sogenannten Lemma, mit erklärenden Informationen und sprachlichen Äquivalenten sortiert sind.

Dabei kommt ihnen streng genommen eine doppelte Bedeutung zu: Während im engeren Sinne das Wörterbuch primär zum Nachschlagen sprachlicher Information zur Anwendung kommt, wird der Begriff sowohl umgangs- als auch fachsprachlich synonym für andere nach Stichwörtern gegliederte Nachschlagewerke mit primär sach- bzw. fachspezifischen Informationen benutzt (z.B. Wörterbuch der Philosophie oder historisches Wörterbuch des Aberglaubens usw.).

Dies aber nur als einleitende Vorbemerkungen (für weitere Details zur Typologie der Wörterbücher siehe auch die unten beigefügte Linkliste). Mögliche Anwendungen bzw. inhaltliche Anschlussstellen finden sich exemplarisch u.a. bei den folgenden Terminen:

Noah Webster und das erste amerikanische Wörterbuch

Im Gegensatz zu vielen anderen kuriosen Feiertagen gibt es im Falle des National Dictionary Day zumindest ein paar Hintergrundinformationen. Zwar ist unklar, von wem dieser inoffizielle Feiertag in den Vereinigten Staaten ins Leben gerufen wurde und seit wann er begangen wird, jedoch gibt es zumindest eine eindeutige Begründung für die Wahl des 16. Oktobers als Datum.

Denn gemäß der angelsächsischen Tradition die Geburtstage, nicht den Todestag von Verstorbenen als Ehren- und Gedenktage zu wählen, bezieht der 16. Oktober auf den Geburtstag des US-Amerikaners Noah Webster (1758 - 1843), der als Begründer des amerikanischen Wörterbuchs gilt. Der Autor, Lexikograf, Rechtschreibreformer, Publizist und Übersetzer war wesentlich dafür verantwortlich, dass 1806 das erste Wörterbuch des amerikanischen Englisch unter dem Titel A Compendium Dictionary of the English Language mit rund 28.000 Einträgen publiziert wurde.

Webster verfolgte mit diesem Wörterbuch die Etablierung einer eigenen, US-amerikanischen Sprache und setze dabei vor allem auf eine im Vergleich zum britischen Englisch stark vereinfachte Rechtschreibung, die sich vor allem durch das Wegfallen von stummen Buchstaben (z.B. colour wurde zu color, centre zu center usw.) auszeichnete. Trotz vehementen Widerstands aus Großbritannien konnte Webster - wenn auch nicht alle - den Großteil seiner sprachlichen Reformen durchsetzen. Das gesamte Projekt, welches er im Alter von 43 begonnen hatte, kostete ihn somit 27 Jahre seines Lebens.

Und wer nichts damit anfangen kann, für den/die bietet der 16. Oktober mit dem ebenfalls heute in den USA begangenen Ex-Tag (engl. National Ex Day) oder dem internationalen World Bread Day (dt. Welttag des Brotes) mindestens zwei kalendarische Alternativen.

In diesem Sinne, heute zu Ehren des Amerikaners ruhig mal einen Blick ins Wörterbuch werfen und natürlich: HAPPY BIRTHDAY Noah Webster. 🙂

Weitere Informationen zum Tag des Wörterbuchs in den USA


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