Während ziemlich viele Leute am 17. März den irischen St. Patrick’s Day ausgiebig in grün (und mit viel Alkohol) feiern, geht es im Rahmenkalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt heute eher nautisch zu. Denn dieses Datum begeht man in England auch als den sogenannten Tag des Tauchboots (engl. Submarine Day). Warum er meiner Meinung nach mit in die Liste der kuriosen Welttage gehört, soll mit dem vorliegenden Artikel unserer kleinen Feiertags-Sammlung geklärt werden. Um was also geht es bei diesem Ehrentag der Unterwasser-Fahrzeuge?
17. März – Tag des Tauchboots – der englische Submarine Day zu Ehren von Cornelis Jacobszoon Drebbel – 1 (c) 2015 Sven Giese
Warum es zwei Ehrentage für U-Boote zu geben scheint
Wer versucht dem U-Boot-Tag – Achtung Wortspiel! – auf den Grund zu gehen, der wird im Zuge der Recherchen relativ schnell auf zwei Feiertage mit dem gleichen Namen, allerdings an unterschiedlichen Terminen stoßen (eine ähnliche Situation gibt es auch im Falle des Welt UFO-Tag (engl. World UFO Day) am 2. Juli und dem Tag des UFOs (National UFO Day) am 24. Juni).
So gibt es parallel zum heutigen Submarine Day in den USA auch den sogenannten National Submarine Day am 11. April, mit dem an den Erwerb des ersten U-Boots durch die US-amerikanische Regierung erinnert werden soll. Diese erhielt am 11. April 1900 das erste beauftragte Unterseeboot mit dem Namen USS Holland. Der diesbezügliche historische Bezug scheint an dieser Stelle klar zu sein, soll an anderer Stelle aber ausführlich behandelt werden.
Cornelis Jacobszoon Drebbel und die Erfindung des Tauchbootes in England
Etwas schwammiger verhält es sich mit dem heutigen Tag des Tauchbootes. So ist auch hier leider völlig unklar, von wem er ins Leben gerufen wurde und seit wann er begangen wird. Bezüglich der Wahl des Datums scheint es aber eine Verbindung zu einer Erfindung des niederländischen Physikers, Alchemisten und Mechanikers Cornelis Jacobszoon Drebbel (1572 – 1633) zu geben.
Drebbel, der die meiste Zeit seines Lebens in England verbrachte, gilt als der Erfinder des ersten manövrierbaren Tauchboots, welches er 1620 im Auftrag des englischen Königs James I. konstruierte. Dieses Unterwasserfahrzeug, welches im Wesentlichen ein komplett mit Leder überzogenes Ruderboot aus Holz war, hatte Platz für 12 Ruderer und eine kleine Zahl an Passagieren, die über eine Art Schnorchel mit Luft versorgt wurden.Den historischen Aufzeichnungen zufolge soll er mit diesem Tauchboot dann (angeblich – hier variieren die Angaben) am 17. März 1620 auf der Themse die erste Fahrt in einer Tiefe von 3,6 Metern unternommen haben.
Innerhalb von drei Stunden schaffte diese Konstruktion die Strecke von Greenwich nach Westminster. Später baute Drebbel zwei größere Tauchboote, die wesentlich auf den Erfahrungen und der Konstruktion dieses Prototypen beruhten. James I. soll übrigens selbst mit gefahren sein und war somit der erste englische König, der eine Unterwasserfahrt unternommen hatte. Inweit dies allerdings den Fakten entspricht, gilt unter Historikern wohl als umstritten.
Weitere Informationen zum Tag des Tauchbootes
Um einerseits die beiden oben erwähnten U-Boot-Ehrentage im Rahmen der kuriosen Feiertage auseinanderhalten zu können und anderseits den jeweiligen historischen Bezug herzustellen – U-Boot ist kein Begriff des frühen 17. Jahrhunderts – firmiert der heutige 17. März als Tag des Tauchboots und der 11. April als Tag des U-Boots.
- Kurzbiographie von Cornelis Jacobszoon Drebbel auf der Website der BBC (englisch)
- Wikipedia-Eintrag zu Cornelis Jacobszoon Drebbel (englisch)