Tag des Studentenfutter – der amerikanische National Trail Mix Day

Von Kuriose Feiertage @kuriosetage

Kuriose Feiertage für Süßigkeiten und kleine Snacks sind ja ein durchaus beliebtes Thema bei unseren US-amerikanischen Nachbarn. Egal ob der Tag der Tortilla-Chips (engl. National Tortilla Chip Day) am 24. Februar, der Tag der Mandel (engl. Almond Day) am 16. Februar, der Tag der Käse Flips (engl. Cheese Doodle Day) am 5. März, der Tag der Vollmilchschokolade (engl. National Milk Chocolate Day) am 28. Juli, der amerikanische Tag der Waffel (engl. National Waffle Day) am 24. August oder der Erdnusstag (National Peanut Day) am 13. September– die Amis feiern ihre Snacks und Süßigkeiten nicht zu knapp. So auch am heutigen 31. August, der mit dem Tag des Studentenfutters (engl. National Trail Mix Day) die auch in Deutschland sehr beliebte Mischung aus Rosinen, Mandeln, ungesalzenen Nüssen und Trockenobst feiert. Um was geht es beim National Trail Mix Day?

Ein Snack in verschiedenen kulturellen Kontexten

Natürlich ist auch im Falle des Tags des Studentenfutters völlig unklar, von wem er ins Leben gerufen wurde, seit wann er begangen wird und warum man sich ausgerechnet für den heutigen 31. August als Datum entschieden hat. Trotzdem lassen sich zum Studentenfutter eine ganze Reihe an (historischen) Daten und Fakten herausstellen, die einige elementare Unterschiede hinsichtlich der primären Verwendung in verschiedenen kulturellen Kontexten verdeutlichen. Folgende Namensvarianten sind heute international bekannt und werden vor allem als Snack in Kneipen serviert:

  • Deutschland: Studentenfutter
  • Dänemark: Studenterhavre
  • Estland: Tudengieine
  • Frankreich: Quatre Mendiants
  • Iran: Agil
  • Litauen: Studentų maistas
  • Niederlande und Belgien (Flandern): Studentenhaver
  • Neuseeland: Scroggin oder Schmogle
  • Polen: Mieszanka studencka
  • Serbien: Studentski miks
  • Slowenien: Študentska hrana
  • Ungarn: Diákcsemege
  • USA und Kanada: Trail Mix oder Gorp
  • Wales: Bwyd Dewey

Der nordamerikanische Trail Mix oder Gorp – ein Snack für Wanderer

Da der heutige National Trail Mix Day ein amerikanischer Feiertag ist, beginne ich an dieser Stelle auch mal mit dem nordamerikanischen Kontinent. Während man im deutschsprachigen Raum das Studentenfutter vor allem als Snack kennt, ist die Mischung aus Rosinen, Mandeln, Nüssen und Trockenobst in den USA primär als Wegzehrung für lange Wanderungen bzw. Hikes bekannt. Eine weitere Besonderheit des amerikanischen Trail Mix ist das Hinzufügen von Schokolade, häufig in Form von Schokolinsen. Hier steht somit vor allem im Vordergrund, dass diese Mischung die ideale Verpflegung für lange Wanderungen darstellt: kaum Gewicht, leicht zu transportieren und die richtige Menge an Kohlenhydraten, um den Körper mit Energie zu versorgen. Über die Ursprünge des Trail Mix gibt es allerdings widersprüchliche Angaben: So verweisen die kalifornischen Unternehmen Hadley Fruit Orchards und Harmony Foods darauf, dass der Snack 1968 von zwei kalifornischen Surfern erfunden worden sei. Demgegenüber lässt Jack Kerouac in seinem Roman The Dharma Bums (dt. Gammler, Zen und hohe Berge) bereits 1958 die beiden Protagonisten ausführlich beschreiben, wie sie die Verpflegung für einen längeren Hiking-Trip durch die Berge planen und hier auch besagten Trail Mix nennen.

Das europäische Studentenfutter – Katerfrühstück und Medizin

Der vorherige Hinweis auf Jack Kerouac Erwähnung des Trail Mix vor 1968 wird auch durch einen Blick auf die europäische Variante, das sogenannte Studentenfutter, unterstrichen. Denn hier kennt man die Mischung aus Rosinen und Mandeln, die später durch Trockenobst und verschiedene Sorten ungesalzener Nüsse (z.B. Cashewkerne, Erdnüsse, Haselnüsse, Paranüsse oder Walnüsse( ergänzt wurde, bereits seit dem 17. Jahrhundert. Alternative Namen sind im deutschsprachigen Raum u.a. Studentenhaber, Pfaffenfutter oder in der Schweiz Tutti Frutti bzw. in Frankreich als Quatre Mendiants. Während die amerikanische Variante des 20. Jahrhunderts vor allem auf den Massenmarkt abzielt, war das Studentenfutter in Europa ursprünglich aufgrund der zu dieser Zeit sehr teuren Mandeln nur für finanziell gut situierte Kreise zugänglich. Aus dieser Verfügbarkeit leiten sich auch die Bezeichnung Studentenfutter ab, wobei hier eher die Wirkung (der Mandeln) als Katerfrühstück im Vordergrund stand. Ähnlich wie beim nordamerikanischen Trail Mix wurde in Europa aber auch die energieliefernde Wirkung des Studentenfutters für medizinische Zwecke genutzt. Hier vor allem bei Erkrankungen, bei denen eine Kräftigung des Patienten durch die Zuführung von Kohlehydraten und der Beimischung von Gewürzen, kandierten Gewürzsamen und Süßholz gefördert wurde. Dieser medizinische Aspekt führte auch zu der Bezeichnung Pfaffenfutter.

Aber egal ob Katerfrühstück, Snack oder Verpflegung für eine geplante Wanderung. Das Zeug ist einfach lecker. In diesem Sinne Euch allen einen tollen Tag des Studentenfutter.

Weitere Informationen zum Tag des Studentenfutters