Von Zeit zu Zeit streue ich im Rahmen der kuriosen Feiertage ja auch ein paar weniger bekannte historische Daten ein. So auch im Falle des heutigen 25. November, der als Tag des Orionnebels auf dessen Entdeckung durch den französischen Astronomen Nicolas-Claude Fabri de Peiresc (1580 – 1637) verweist. Was genau war geschehen?
Zwei Stormtrooper beobachten den Orionnebel anlässlich des 25. November: Tag des Orionnebels (c) 2015 Sven Giese
Wer hat den Tag des Orionnebels erfunden?
Am 25. November 1610 richtete besagter französischer Gelehrter sein Teleskop in den Nachthimmel und erblickte erstmals eines der bekanntesten astronomischen Objekte überhaupt. Dies ist doppelt bemerkenswert: Denn zum einen ist dieser ca. 1 Millionen Jahre alte Nebel aufgrund seiner Größe von über 30 Lichtjahren zumindest als Lichtfleck als Teil des sogenannten Schwertes des Orion – unter den 3 Sternen des Oriongürtels – mit bloßem Auge sichtbar; zum anderen fällt diese Entdeckung damit in dasselbe Jahr, in dem das Teleskop als astronomisches Instrument von Galileo Galilei eingeführt wurde.
Allerdings ist diese Zuweisung der Entdeckung an Nicolas-Claude Fabri de Peiresc noch gar nicht so alt, denn erst die seit 2009 zugänglichen Handschriften des Franzosen lassen diese Entdeckung, so Harald Siebert in seinem sehr lesenswerten Beitrag über die Geschichte der Entdeckung des Orionnebels (siehe Liste der weiterführenden Links), in einem neuen Licht erscheinen.
Vor diesem Hintergrund ist der Tag des Orionnebels auch kein kurioser Welttag im eigentlichen Sinne, steht zugleich aber in direkter inhaltliche Nähe zu thematisch verwandten Tagen wie z.B. dem Pluto-Tag am 18. Februar, dem Tag des UFOs (engl. National UFO Day) am 24. Juni oder dem Weltraumforschungstag (engl. Space Exploration Day) bzw. dem Tag des Mondes (engl. National Moon Day) am 20. Juli.
Was wurde am 25. November 1610 entdeckt? Einigen Fakten zum Emissionsnebel im Sternbild Orion
Bei dem astronomischen Objekt, welches wir heute unter dem Namen Orionnebel kennen, handelt es sich um einen sogenannten Emissionsnebel (= interstellare Gaswolke, die selbst verschiedenfarbiges Licht emittiert) im Sternbild des Orion. Der Nebel besteht aus den Einzelobjekten M 42 und M 43.
Wissenschaftler und Astronomen gehen heute davon aus, dass es sich bei dieser gigantischen Ausdehnung um eines der aktivsten Sternentstehungsgebiete in der galaktischen Nachbarschaft unserer Sonne handelt. Wobei der Begriff Nachbarschaft hier natürlich in interstellaren Dimensionen gedacht bzw. relativiert werden muss. So entspricht diese Nähe nicht weniger als in etwa 1350 Lichtjahren. Aber wie gesagt Nachbarschaft und Nähe sind zwei sehr relative Begriffe.
In diesem Sinne: Euch allen einen tollen Tag des Orionnebels und wer nichts damit am Hut hat, der kann den heutigen 25. November alternativ auch den US-amerikanischen Einkäufe-Erinnerungstag (engl. Shopping Reminder Day) begehen.
Weitere Informationen zum Tag des Orionnebels
- Harald Siebert: Die Entdeckung des Orionnebels. Historische Aufzeichnungen aus dem Jahr 1610 neu gesichtet (deutsch)