Der 8. Juni steht seit 2009 ganz im Zeichen der Meere. Denn heute wird der von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Tag des Meeres (World Ocean Day) begangen. Nach dem Tag des Artenschutzes am 3. März, dem Hug-a-Shark-Day am 8. Dezember, dem Weltumwelttag am 5. Juni, dem Weltschildkrötentag am 23. Mai, dem Tag der Europäischen Parke am 24. Mai und dem Welttag der Feuchtgebiete am 2. Februar schon wieder ein Aktionstag zum Umweltschutz im Rahmen der kuriosen Feiertage?
Ja, in der Tat und auch dieses Mal denke ich, dass ein solcher Aktionstag auch auf dem kleinen Blog entsprechend gewürdigt werden soll. Thematisch passende Alternativen wären hier dann auch der Tag des Seefahrers – Day of the Seafarer am 25. Juni oder der Leuchtturm-Tag am 7. August. Zunächst ein paar Hintergrundinformationen zum Tag des Meeres und dann lasse ich einfach die Bilder sprechen, die ja bekanntlich manchmal mehr – ACHTUNG: Wortspiel!
Eine kurze Geschichte des World Ocean Day
Wie eingangs bereits erwähnt wird der Tag des Meeres offiziell seit 2009 begangen bzw. von der UNO ins Leben gerufen. Dabei geht die Wahl des Datums für diesen Aktionstag wesentlich weiter zurück und bezieht sich wesentlich auf den Erdgipfel am 8. Juni 1992 im brasilianischen Rio de Janeiro. Intention dabei ist aber nach wie vor, so die Vereinten Nationen, eine weltweite Aufmerksamkeit für die ökologischen Herausforderungen und Bedrohung des Lebensraums Meer zu schaffen. Denn die Ozeane spielen – auch für den Menschen – eine bedeutsame Rolle hinsichtlich der Faktoren Ernährungssicherheit und Klima.
Mee(h)r lesen – Von der literarischen Faszination des Ozeans
So wichtig der politische bzw. ökologische Ansatz des World Ocean Day auch ist, sollte man angesichts eines solchen Tages auch die scheinbar immer schon bestehende Faszination und Anziehungskraft des Meeres auf den Menschen im Hinterkopf behalten werden. Auch dies ist eine Form der Würdigung bzw. Schaffung von Bewusstsein für die Erhaltung dieses Lebensraumes Gerade die Literatur hat sich immer wieder diesem Themenkomplex genähert und deshalb im Folgenden einige rein subjektive Empfehlungen von Büchern, die sich mit dem weiten Feld des Meeres beschäftigen:
- Herman Melville – Moby Dick. Benötigt eigentlich keines besonderen Kommentars. Eines der größten Stücke Literatur der Moderne. Egal in welcher Übersetzung, Melvilles Werk ist ein zeitloser Klassiker. Ebenso ein Muss ist die Verfilmung von John Huston mit Gregory Peck als rachsüchtiger Kapitän Ahab.
- James Hamilton-Paterson: Vom Meer. Über die Romantik von Sonnenuntergängen, die Mystik des grünen Blitzes und die dunkle Seite von Delfinen (mare Verlag).
- Robert Sullivan: Sternen-Waka. Eine lyrische Maori-Erzählung (MANA-Verlag). 101 Gedichte die von Wakas, Sternen oder dem Ozean handeln. Toller Band, welches dem Leser nicht nur viel über Verbindung der Maori zum Meer, sondern insgesamt viel über die Suche nach Heimat und Identität vermittelt. Weitere Infos auf der Website des MANA-Verlags.
- Jeffrey Lang: Ein Aquarium. Gedichte (Berenberg Verlag). Zweisprachige Gedichtsammlung eines jungen amerikanischen Dichters, die nochmals verdeutlicht, dass das Meer in all seinen Facetten auch im 21. Jahrhundert als literarischer Stoff noch lange nicht ausgedient hat.
- Ernest Hemingway: Der alte Mann und das Meer. Kuba, Hochseefischen und der Kampf des Individuums mit den Elementen. Mit dieser Geschichte erhielt der Amerikaner 1954 den Nobelpreis für Literatur. Immer wieder lesenswert.
Weitere Informationen zum Tag des Meeres
- Offizielle Website der UNO zum World Ocean Day: www.un.org/depts/los/reference_files/worldoceansday.htm (englisch)
- World Ocean Review: Webportal mit zahlreichen Zahlen und Fakten zur aktuellen Situation der Meere: www.worldoceanreview.com (deutsch)
- Die Website des Exzellenzcluster “Ozean der Zukunft”: www.futureocean.org (deutsch/englisch)
P.S.: Die Fotos stammen von einem sehr stürmischen Helgoland-Aufenthalt im Oktober 2010. Aber das ist eine andere Geschichte vom Meer.