Der 8. Juni steht ganz im Zeichen des Meeres. Zumindest wenn nach den Vereinten Nationen geht, die dieses Datum 2009 zum Tag des Meeres (engl. World Ocean Day) erklärt haben. Was es damit auf sich hat und warum auch das Meer mindestens diesen einen eigenen Aktionstag verdient, versucht der vorliegende Beitrag im Rahmen der kuriosen Feiertage aus aller Welt mit einem kleinen Exkurs in die maritime Literatur zu erklären.
Kuriose Feiertage – 8. Juni – Tag der Meere – World Ocean Day (c) 2013 Sven Giese
Eine kurze Geschichte des World Ocean Day
Zunächst ein paar Hintergrundinformationen zum Tag des Meeres und dann lasse ich einfach die Bilder sprechen, die ja bekanntlich manchmal mehr – ACHTUNG: Wortspiel! – als 1000 Worte sagen.
Wie eingangs bereits erwähnt wird der Tag des Meeres offiziell seit 2009 begangen bzw. von der UNO ins Leben gerufen. Dabei reicht die eigentliche Begründung für Wahl des Datums dieses Aktionstags deutlich weiter zurück und bezieht sich wesentlich auf den Erdgipfel am 8. Juni 1992 im brasilianischen Rio de Janeiro.
Kuriose Feiertage – 8. Juni – Tag der Meere – World Ocean Day (c) 2013 Sven Giese-2
Insofern besteht eine mögliche inhaltliche Verbindung zum ebenfalls heute begangenen Was-willst-Du-trinken-Tag? (engl. Name your Poison Day), dem Hoppla-Tag (engl. National Upsy Daisy Day) oder dem Beste-Freunde-Tag (engl. National Best Friends Day) eher auf theoretischer Ebene.
Intention dabei ist aber nach wie vor, so die Vereinten Nationen, eine weltweite Aufmerksamkeit für die ökologischen Herausforderungen und Bedrohung des Lebensraums Meer zu schaffen. Denn die Ozeane spielen – auch für den Menschen – eine bedeutsame Rolle hinsichtlich der Faktoren Ernährungssicherheit und Klima. Inhaltlich passt dieser Anlass exemplarisch ganz wunderbar zu folgenden, thematisch verwandten Terminen aus der Sammlung der kuriosen Welttage:
- der Welttag der Feuchtgebiete (engl. World Wetlands Day) am 2. Februar
- der Tag des Artenschutzes (engl. United Nations World Wildlife Day) am 3. März,
- der Weltschildkrötentag (engl. World Turtle Day) am 23. Mai,
- der Tag der Europäischen Parke (engl. European Day of Parks) am 24. Mai oder
- der Weltumwelttag (engl.: World Environment Day) am 5. Juni.
Heute also schon wieder ein Aktionstag zum Umweltschutz im Rahmen der kuriosen Feiertage? Ja, in der Tat und auch dieses Mal denke ich, dass ein solcher Aktionstag auch auf dem kleinen Blog entsprechend gewürdigt werden soll.
Kuriose Feiertage – 8. Juni – Tag der Meere – World Ocean Day (c) 2013 Sven Giese-3
Mee(h)r lesen – Von der literarischen Faszination des Ozeans
Und ein paar literarische Empfehlungen rund um das Thema Meer und Ozeane habe ich abschließend auch noch (…) So wichtig der politische bzw. ökologische Ansatz des World Ocean Day auch ist, sollte man angesichts eines solchen Tages auch die scheinbar immer schon bestehende Faszination und Anziehungskraft des Meeres auf den Menschen im Hinterkopf behalten werden.
Auch dies ist eine Form der Würdigung bzw. Schaffung von Bewusstsein für die Erhaltung dieses Lebensraumes Gerade die Literatur hat sich immer wieder diesem Themenkomplex genähert und deshalb im Folgenden einige rein subjektive Empfehlungen von Büchern, die sich mit dem weiten Feld des Meeres beschäftigen:
- Herman Melville – Moby Dick. Benötigt eigentlich keines besonderen Kommentars. Eines der größten Stücke Literatur der Moderne. Egal in welcher Übersetzung, Melvilles Werk ist ein zeitloser Klassiker. Ebenso ein Muss ist die Verfilmung von John Huston mit Gregory Peck als rachsüchtiger Kapitän Ahab.
- James Hamilton-Paterson: Vom Meer. Über die Romantik von Sonnenuntergängen, die Mystik des grünen Blitzes und die dunkle Seite von Delfinen (mare Verlag).
- Robert Sullivan: Sternen-Waka. Eine lyrische Maori-Erzählung (MANA-Verlag). 101 Gedichte die von Wakas, Sternen oder dem Ozean handeln. Toller Band, welches dem Leser nicht nur viel über Verbindung der Maori zum Meer, sondern insgesamt viel über die Suche nach Heimat und Identität vermittelt.
- Jeffrey Lang: Ein Aquarium. Gedichte (Berenberg Verlag). Zweisprachige Gedichtsammlung eines jungen amerikanischen Dichters, die nochmals verdeutlicht, dass das Meer in all seinen Facetten auch im 21. Jahrhundert als literarischer Stoff noch lange nicht ausgedient hat.
- Ernest Hemingway: Der alte Mann und das Meer. Kuba, Hochseefischen und der Kampf des Individuums mit den Elementen. Mit dieser Geschichte erhielt der Amerikaner 1954 den Nobelpreis für Literatur. Immer wieder lesenswert.
Weitere Informationen zum Tag des Meeres
- Offizielle Website der UNO zum World Ocean Day: www.un.org/depts/los/reference_files/worldoceansday.htm (englisch)
- World Ocean Review: Webportal mit zahlreichen Zahlen und Fakten zur aktuellen Situation der Meere: www.worldoceanreview.com (deutsch)
- Die Website des Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“: www.futureocean.org (deutsch/englisch)
- Robert Sullivan: Sternen-Waka. Eine lyrische Maori-Erzählung (MANA-Verlag) (deutsch)
- Jeffrey Lang: Ein Aquarium. Gedichte (Berenberg Verlag) (deutsch)
P.S.: Die Fotos stammen von einem sehr stürmischen Helgoland-Aufenthalt im Oktober 2010. Aber das ist eine andere Geschichte vom Meer.