Kuchenfans aufgepasst und mitgemapft. Falls noch nicht bekannt, solltet Ihr Euch den heutigen 26. November unbedingt merken. Denn dieses Datum feiern unsere US-amerikanischen Nachbarn als den sogenannten Tag des Kuchens (engl. National Cake Day) und ein solcher Anlass verdient auf jeden Fall einen festen Platz in der Sammlung der kuriosen Feiertage aus aller Welt. Immerhin geht Kuchen im Rahmen der vorliegenden Sammlung ja irgendwie immer. Erst recht, wenn es sich hier um einen universalen Kuchenfeiertag handelt. Hurra. 🙂
Wer hat den National Cake Day ins Leben gerufen?
An dieser Stelle muss zunächst leider wieder der fast obligatorische Hinweis folgen, dass auch im Falle des National Cake Day die Quellen nicht sonderlich gut dokumentiert zu sein scheinen. So konnte ich im Zuge der Recherchen weder herausfinden, wer diesen Kuchen-Anlass ins Leben gerufen hat, noch seit wann genau man ihn in den Vereinigten Staaten feiert.
Dieser Umstand wird echte Kuchen-Fans aber natürlich nicht von einer angemessenen Feier abhalten und die dürfte dann auch als Ergänzung zu einer ganzen Reihe weiterer Kuchentage betrachtet werden. Exemplarisch sei dazu auf die folgenden Termine verwiesen:
Warum fällt der US-amerikanische Kuchentag auf den 26. November?
Aber das sind wir im Kontext solcher kulinarischen Feiertage aus den USA ja inzwischen auch irgendwie gewohnt. Dementsprechend erscheint es auch nicht weiter verwunderlich, dass die oben skizzierte schlechte Quellenlage auch für die Wahl des Datums gilt.
Denn warum man sich seitens der unbekannten Initiatoren ausgerechnet für den heutigen 26. November als Datum entschieden hat, bleibt unklar bzw. muss als relativ willkürliche Setzung angesehen werden. Mit einer gesunden Portion Humor und Abstraktionsvermögen ließe sich hier sicherlich ein wie auch immer gearteter Bezug zum ebenfalls am heutigen 26. November stattfindenden Welttag der Zeitschriften herstellen, aber diese inhaltliche Brücke überlasse ich der jeweiligen Phantasie des Betrachters. Obwohl Zeitschriften und Kuchen? 😉
Eine etwas längere Kulturgeschichte des Kuchens
Wie dem auch sei, wie immer in solch unklaren Fällen halte ich mich lieber an die Fakten. Was lässt sich also über den Kuchen im Rahmen der kuriosen Feiertage sagen? Im Rahmen der Küchenlehre wird der Kuchen als zu den feinen Backwaren zugehörig gezählt, wobei er in der Regel ein süßes Backwerk verkörpert. Ausnahmen sind hier herzhafte Kuchen wie der Zwiebel- Flamm- oder Speckkuchen sowie alle Arten von Quiche. Gegenüber der Torte - auch lecker - wird beim Kuchen der Belag bzw. die Füllung nicht gesondert zugesetzt, sondern direkt mitgebacken.
Neben den Zutaten und den sich daraus ergebenden geschmacklichen Varianten (siehe oben), ergibt sich ein weiteres zentrales Unterscheidungskriterium durch die Art der Herstellung. Hier differenziert man zwischen Blechkuchen und Backform.
Etymologisch stammt der Begriff Kuchen nach heutigem Wissensstand aus dem antiken Griechenland (griech. Plakous) und teilte sich in Anspielung auf die Form denselben Stamm wie das Wort für flach. Im Lateinischen wurde daraus später dann die sogenannte Placenta (in der Medizin auch heute noch der Begriff für den sogenannten Mutterkuchen).
Auf das alte Rom gehen dann auch die ersten schriftlichen Quellen bzw. Erwähnungen des Kuchens zurück. Konkret beschrieb der römische Feldherr, Geschichtsschreiber, Schriftsteller und Staatsmann Marcus Porcius Cato (234 - 149 v. Chr.) erstmals einen mit Hefeteig gebackenen Kuchen, der unserem heutigen Käsekuchen ähnelte. Im Mittelalter waren dann vor allem süßes Brot bzw. Früchtebrot äußerst populär.
Erst mit der Verbreitung des feinen Zuckers sowie der Einführung von Zutaten wie Biskuitteig, Schokolade und Vanille näherte man sich ab dem 16. Jahrhundert dem heutigen Feingebäck an. Weitere Meilensteine waren dann die Erfindung der Springform (ca. 17. Jahrhundert) sowie die Einführung von Speisesoda und Backpulver im 19. Jahrhundert. Der Rest ist Geschichte. 😉
In diesem Sinne: Guten Appetit und Euch allen einen tollen Tag des Kuchens. 🙂