Der 19. April wird auf den kuriosen Feiertagen nicht nur als Bicycle Day – Albert Hofmann auf Fahrradtour, Tag des Amaretto (engl. National Amaretto Day) und Tag der Wäscheaufhängens (engl. National Hanging Out Day) gefeiert, sondern ehrt zugleich auch den Knoblauch. Denn dieser wird heute von unseren US-amerikanischen Nachbarn mit dem Tag des Knoblauch (engl. National Garlic Day) geehrt. Grund genug, diesen Knoblauch-Ehrentag mit in die Liste der kuriosen Welttage aufzunehmen und seine Geschichte mit dem vorliegenden Beitrag zu erzählen. Um was geht es also dabei?
Eine sehr kurze Geschichte des National Garlic Day
Zunächst leider wieder mal die fast obligatorische Feststellung, dass auch im Falle des National Garlic Day völlig unklar ist, von wem er ins Leben gerufen wurde, seit wann er begangen wird und warum sich sein(e) Erfinder ausgerechnet für das Datum des heutigen 17. Aprils entschieden haben.
Erschwerend hinzu kommt bei diesem Ehrentag für die Pflanzenart aus der Gattung Lauch (lat. Allium), dass die Domain nationalgarlicday.com (siehe dazu auch die unten beigefügte Liste weiterführender Links) ein Teil des an dieser Stelle bereits mehrfach erwähnten PartyExcuses.com Network ist, dessen Macher eine ganze Reihe an Domains zu kulinarischen Feiertagen online gestellt haben (siehe dazu u.a. auch Tag der Mandel (engl. National Almond Day) am 16. Februar, den Tag des Käsekuchens (engl. National Cheesecake Day) am 30. Juli oder den Tag des Espresso (engl. National Espresso Day) am 23. November).
8 Dinge über Knoblauch, die man wissen sollte
Um was es sich bei der Gewürz- und Heilpflanze Knoblauch handelt, brauche ich an dieser Stelle wohl nicht näher auszuführen. Das wurde an anderer Stelle schon wesentlich besser und ausführlicher gemacht, als ich es im vorliegenden Rahmen kann. Dementsprechend im Folgenden eine kleine Liste von kuriosen Fakten bzw. 8 Dingen, die man über Knoblauch wissen sollte bzw. nicht unbedingt zum Allgemeinbildung zählen.
- Knoblauch ist umgangssprachlich unter einer ganzen Reihe von Bezeichnungen bekannt: Knobi, Knofi, Knofl oder das schweizerische Chnofli. Ihnen allen gemeinsam ist die etymologische Abstammung vom althochdeutschen klioban (= spalten). Dieses bezieht sich vor allem auf das gespaltene Aussehen der Knoblauchzehen, wobei sich diese Konnotation auch schon im Mittelalter findet, wo der Knoblauch unter den Bezeichnungen chlobilou oder chlofalauh bekannt war.
- Wie oben bereits angedeutet wurde Knoblauch lange Zeit als Heilpflanze eingesetzt. So galt das im Knoblauch enthaltene schwefelhaltige, ätherische Öl Allicin aufgrund seiner antimikrobiellen Wirkung bis zur Entdeckung des Penicillins als eines der wichtigsten Mittel zur Bekämpfung bakterieller Erkrankungen.
- Dementsprechend wurde der Knoblauch in Deutschland 1989 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.
- Aber damit nicht genug. Nicht umsonst wurde der Knoblauch in vielen Kulturen als (magischer) Talisman getragen, der Schutz vor ansteckenden Krankheiten, Verhexung und den bösen Blick bot, aber auch als Abwehr gegen Dämonen, Geister und Vampire fungierte. Sozusagen Negatives mit einem Negativem (= Knoblauchgeruch) bekämpfen.
- Seinen typischen Geschmack erhält der Knoblauch übrigens auch durch das oben genannte Allicin. Insofern bedingt dieses ätherische Öl nicht nur die heilende Wirkung des Knoblauchs, sondern auch seinen kulinarischen Wert.
- Dies erklärt auch, weshalb man Knoblauch bzw. die Knoblauchzehen bei der Zubereitung von Speisen zunächst zerdrücken und ca. 10 Minuten ziehen lassen sollte. Denn auf diese Weise kann sich die Konzentration des Allicins am besten entfalten.
- Die zuvor genannten 10 Minuten kann man sich auch als Faustregel für das Kochen mit Knoblauch merken. Viel länger sollte der Knoblauch auch nicht gekocht werden, ansonsten geht das wertvolle Allicin verloren. Beim Braten von Knoblauch sollte man allerdings darauf achten, dass der Knoblauch nicht braun wird, da er sonst sehr bitter schmeckt.
- Gegen die berühmt-berüchtigte Knoblauchfahne gibt es ein durchaus eine Reihe wirksamer Gegenmittel: So sollen das Kauen von Petersilie oder Pfefferminze helfen Andere empfehlen hier ein Glas Milch. Ob es wirklich hilft, muss aber jeder selbst entscheiden. Wobei man dann auch bedenken sollte, dass der Knoblauchgeruch nicht nur über den Atem, sondern mit der Zeit auch über die Haut abgegeben wird.
In diesem Sinne: Hurra für Knoblauch und Euch allen einen tollen National Garlic Day. Egal ob in den USA oder sonst wo auf der Welt.
Weitere Informationen zum US-amerikanischen Tag des Knoblauchs
- Das US-amerikanische Webportal nationalgarlicday.com (englisch)
- Jana Zeh: Warum riechen nur andere den Knoblauchatem? – 21. Januar 2014 auf n-tv.de (deutsch)
- Werner Theurich: Knoblauch: Der Name der Stinkrose – 11. Januar 2009 auf spiegel.de (deutsch)