Tag des Croissants in den USA – der amerikanische National Croissant Day

Von Kuriose Feiertage @kuriosetage

Immer am 30. Januar feiert der Rahmenkalender unserer US-amerikanischen Nachbarn einen weiteren kulinarischen Feiertag. Konkret begeht man dieses Datum in den Vereinigten Staaten auch als den sogenannten Tag des Croissant (engl. National Croissant Day). Warum dieser Ehrentag des Croissant einen festen Platz in der Sammlung der kuriosen Feiertage aus aller Welt verdient und warum wir heute dieses Gebäck ehren sollen, versucht der vorliegende Beitrag zu erzählen.

30. Januar Tag des Croissants in den USA – National Croissant Day (c) 2016 Sven Giese-1

Wer hat den National Croissant Day ins Leben gerufen?

Zwei Dinge fallen hierbei ins Auge: Zum einen ist wieder mal vollkommen unklar, von wem dieser kuriose Feiertag ins Leben gerufen wurde, seit wann er begangen wird und warum man sich ausgerechnet für den 30. Januar als Datum entschieden hat.

Mit den ebenfalls heute in den USA gefeierten Tag der Alltagsflucht (engl. National Escape Day) oder dem Tag der sinnlosen Anrufbeantworter-Nachrichten (engl. Inane Answering Message Day) scheint die Wahl des Datums jedenfalls nichts zu tun haben. Zum anderen wirkt es irgendwie auch seltsam, dass ausgerechnet die Amerikaner mit dem National Croissant Day eine französische Teigware feiern.

Aber wie dem auch sei, wir sind solche Unstimmigkeiten hier auf den kuriosen Feiertagen ja inzwischen gewohnt und nehmen es einfach mal als gegeben hin. Bleibt uns ja auch nichts anderes übrig. Und ganz schön lecker ist so ein Croissant (von französ. croissant (de lune) = zunehmende Mondsichel, décroissant = abnehmend) ja auch.

30. Januar Tag des Croissants in den USA – National Croissant Day (c) 2016 Sven Giese-2

Von Türken, Österreichern und Franzosen – eine Geschichte des Croissant

Wie oben angedeutet leitet sich der Name dieses inzwischen weltweit beliebten Frühstücksgebäcks aus Plunderteig im Französischen von der Form der zunehmenden Mondsichel ab und gilt – neben den Brioches – als integraler Bestandteil eines jeden französischen Frühstücks. Demgegenüber wird es in der Schweiz auch als Gipfel bzw. Gipfli bezeichnet, während man in Deutschland relativ banal vom Hörnchen bzw. Butterhörnchen spricht.

Neben der klassischen Variante, die mit Quark, Butter oder Marmelade verzehrt wird, bieten viele Bäckereien das sogenannte Schokocroissant mit Schokoladen- oder Nougatfüllung an. Aber auch Freunde des Herzhaften kommen mit Käse überbackenen oder mit Schinken gefüllte Croissants nicht zu kurz.

30. Januar Tag des Croissants in den USA – National Croissant Day (c) 2016 Sven Giese-3

Der Legende nach soll das Croissant seinen Ursprung aber nicht in Frankreich, sondern in Österreich haben, wo während der türkischen Belagerung von Wien im Jahr 1693 die türkischen Truppen versuchten, die Stadt durch die Tunnel im Untergrund der Stadt zu erobern. Die Bäcker Wiens, die zu dieser Zeit ihre Lager in den Kellern ihrer Häuser hatten – und dementsprechend dort auch arbeiteten – hörten die Grabgeräusche der türkischen Soldaten und warnten die Verteidiger der Stadt.

Auf diese Weise konnte die Eindringlinge abgewehrt werden. Zum Dank für ihre Hilfe erhielt die Bäckerzunft hohe Auszeichnungen. Diese revanchierte sich, indem sie das Brot in Form eines Halbmondes buken, dem Zeichen des Osmanischen Reiches. Nach der finalen Niederlage der türkischen Armee soll es im Wien dieser Zeit zur guten Tradition geworden sein, zum Morgenkaffee ein halbmondförmiges Gebäck zu servieren. Erst 100 Jahre danach soll das Croissant dank dieser Sitte durch Marie Antoinette nach Frankreich gekommen sein.

30. Januar Tag des Croissants in den USA – National Croissant Day (c) 2016 Dietmar Giese-4

Wie viel Wahrheit in dieser Legende steckt, lässt sich heute natürlich nicht mehr sagen, wahrscheinlicher ist aber, dass hiermit Bezug auf die österreichischen Kipfel oder Kipferl genommen wird, die ursprünglich ein Hefegebäck in Hörnchenform waren.

Eine ganze Reihe an Kulturhistorikern zweifeln dies aber an und setzen die Kipferl nicht mit dem Croissant gleich..Vielmehr vermuten sie den Ursprung in einem traditionellen Klostergebäck, welches seit ca. 1000 n.Chr. anlässlich des christlichen Osterfestes in Hörnchenform als Anlehnung an das Ziegenhorn gebacken wurde. Immerhin gilt es als gesichert, dass die ersten organisierten Bäckereien sich in Klöstern befanden.

In diesem Sinne: Guten Appetit und Euch allen einen tollen National Croissant Day. Egal ob in den USA, in Wien oder sonst wo auf der Welt.

Weitere Informationen zum US-amerikanischen Croissant-Tag

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